0248 - Spinnenbrut

Titel: 0248 - Spinnenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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Dämonische in ihr ausgeschaltet hatte, die Schwarzfärbung des Blutes aber nur von den Meeghs selbst wieder aufgehoben werden konnte. Freiwillig würden die Meeghs das aber garantiert nicht tun, diese menschenfeindlichen Kreaturen aus einer anderen Dimension. Selbst der entartete Meegh, der sich von seinen Gefährten grundlegend unterschied, hatte es nicht getan. Und dann war er hier ganz in der Nähe umgekommen, als Asmodis und Zamorra sich um ihn stritten.
    Hier in der relativen Nähe… In den Felsenausläufem der Sangre de Cristo-Berge…
    Der Gedanke ließ Nicole nicht mehr los. Vielleicht gab es hier Zusammenhänge! Immerhin hatte sich der entartete und entflohene Meegh, den nichts mehr mit seinen Artgenossen verband, dort in den Felsen eine Art Labor eingerichtet, in dem er sich unter anderem eine Armee von sklavischen Cyborgs schaffen wollte…
    Vielleicht war dort auch diese Spinnenbrut entstanden. Das Metallische und der Staub deuteten doch direkt darauf hin!
    Da sah Nicole, wie sich Martin Brock aufrichtete und den Kopf drehte. Er sah zum gegenüberliegenden Rand der Lichtung hinüber.
    Dort war eine Gestalt aufgetaucht, die Nicole nur zu gut kannte.
    Professor Zamorra!
    ***
    Bill Fleming fuhr zu jener Stelle, wo die Straße nach Amarillo den Waldstreifen wie eine Schneise zerschnitt. Saunders hatte es ihm geraten. »Der Punkt, wo die Spinnen sich befinden könnten, ist gar nicht so weit von der ersten Begegnungsstätte entfernt«, meinte er.
    Schon von weitem stellte Bill fest, daß an dieser Vermutung durchaus etwas dran sein konnte. Da standen nämlich zwei Autos am linken Straßenrand. Das eine war der Caprice, den Bill als Ersatz für den gestohlenen Impala angemietet hatte und mit dem Zamorra verschwunden war. Das andere war der große Krankentransporter mit dem Rotlicht auf dem Dach. Die Scheinwerfer des Wagens brannten noch, aber sie verströmten nur noch ein trübes Licht. Brock hatte wohl vergessen, sie abzuschalten, und nun zogen sie die Batterie langsam aber sicher leer.
    »Fahren Sie bitte direkt ’ran«, empfahl Sheriff Saunders. »Mal ’ne Frage. Können Sie mir ein paar von Ihren Silberkugeln leihen, vorausgesetzt, wir haben beide dasselbe Kaliber?«
    Bill drückte ihm seine ganze Pistole und ein Ersatzmagazin in die Hand. »Nehmen Sie das Ding. Ich habe eine andere Waffe.«
    »Ach ja, Ihr komischer Flammenwerfer«, entsann sich der Sheriff. »Was ist das eigentlich für ein Ding?«
    »Streng geheim«, sagte Bill.
    »Ach du lieber Himmel«, brummte Saunders. »Fehlt bloß noch, daß Sie zum Geheimdienst gehören.«
    »Idiot«, murmelte Bill. »Vergessen Sie Ihre Fackel nicht. Vielleicht liegt auch noch eine Funzel im Krankenwagen.«
    Saunders griff nach der Taschenlampe, die er aus dem Büro mitgenommen hatte, und stieg aus. Bill ging zum Krankenwagen hinüber, der nicht abgeschlossen war. Dann kam er mit zwei starken Strahlern zurück. »Ihre Kerze können Sie gegen diese Dinger getrost vergessen«, empfahl er. Er knipste eine der Lampen an. Der Scheinwerfer war enorm stark und verlor sich erst nach über einem Kilometer in der Nacht.
    Saunders schaltete kommentarlos seine Lampe ein. Der Strahl reichte ebensoweit.
    »Vielleicht finden wir Spuren«, sagte er. »Abgebrochene Zweige, niedergetretenes Gras. Das richtet sich erst im Morgentau wieder auf, und bis dahin haben wir noch Zeit. Brock und Ihr Freund sind nicht umsonst hier.«
    »Wir machen Arbeitsteilung«, sagte Bill. »Sie schauen nach Spuren. Ich sichere uns gegen die Umgebung ab. Vielleicht lauem die Spinnen uns auf.«
    »Gut«, sagte Saunders.
    Bill tastete nach dem Amulett. Es blieb kühl. Wenn die Spinnen im Wald steckten, dann waren sie beträchtlich weit entfernt.
    »Hier scheint niemand gegangen zu sein«, sagte Saunders nach einer Weile des Spurensuchens am Böschungsrand. »Ich versuche es mal auf der anderen Seite.«
    Da fühlte Bill, wie das Amulett sich erwärmte. Beruhigt stellte er fest, daß es bei ihm nicht anders arbeitete, als es das unter Zamorras Regie getan hatte. Vorsichtig sah er sich um.
    Da sah er die Spinne.
    Sie war faustgroß, löste sich aus Zamorras Wagen und huschte quer über die Straße der Clanton zugeneigten Waldseite entgegen…
    ***
    »Zamorra!« schrie Nicole. »Endlich kommst du!«
    Erleichterung erfüllte sie. Zamorra war da! Er würde eine Möglichkeit wissen, mit der Spinnenbrut aufzuräumen. Sonst würde er nicht so frei und offen hier erscheinen. Anschließend würde er auch eine