Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0248 - Spinnenbrut

0248 - Spinnenbrut

Titel: 0248 - Spinnenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
er will - das ist wiederum typisch für die Meeghs«, brummte er.
    Aber auf Meeghs sprach das Amulett doch nicht an! Hier paßte eines nicht zum anderen.
    Bill hängte sich das Amulett um, steckte die Waffe ein und verließ das Hotelzimmer durch die Tür. Draußen standen einige Gäste, die von dem nächtlichen Radau erwacht waren. Bill grinste sie freundlich an und suchte sein Zimmer auf. Dort vertauschte er Pyjama gegen dunkle Kleidung und verließ dann das Hotel.
    Er fuhr zu Owen Saunders. Der Sheriff mußte ihm helfen, auch wenn er sich schon zur Ruhe gelegt hatte und von nichts mehr wissen wollte. Aber Sheriff Saunders besaß nicht nur Beziehungen zu Behördenkollegen, sondern auch die beste Ortskenntnis.
    Bill hoffte, daß er den Sheriff zur Mithilfe bewegen konnte. Er hoffte es solange, bis er den großen Spinnwebkokon vor des Sheriffs Haus im Licht der Scheinwerfer aufglitzem sah…
    ***
    In der Mitte der Lichtung setzte Martin Brock Nicole ab, ließ sie aber nicht los. Sie hatte keine Möglichkeit, sich aus seinem stahlharten Griff zu befreien.
    Die Riesenspinne hatte sich bis jetzt nicht bewegt. Und sie blieb auch starr, sah Nicole nur aus ihren tückischen Augen an. Die Französin fror, nicht nur weil es kalt war. Bisher war sie in Bewegung gewesen und hatte die Kälte nicht so gespürt, jetzt aber brach sie gleich doppelt über sie herein. Kälte die von draußen kam, und Kälte, die in ihrem Innern entstand.
    »Was soll das, Brock?« fragte sie leise. »Was haben Sie vor?«
    »Die Spinne braucht Sie doch«, sagte der Deutsche.
    »Wollen Sie mich etwa wieder in diesen Kokon stecken?« fuhr Nicole auf.
    »Die Spinne wird wissen, was zu tun ist«, sagte Brock. Er berührte Nicoles Nacken und drückte an einer Stelle zu. Sofort sank sie zusammen. Sie war noch hellwach, aber sie konnte sich nicht mehr bewegen.
    Jetzt kam die Riesenspinne heran. Sie bewegte sich ganz langsam und vorsichtig. Dicht vor Nicole verharrte sie wieder.
    Nicole konnte jetzt im Mondlicht mehr erkennen als zuvor. Sie war gezwungen, die Spinne anzusehen. Sie erkannte, daß der borstige Körper nicht glatt und starr war, obgleich er wie Metall schimmerte. Die Fläche schien sich in ständiger Bewegung zu befinden. So, als wimmelten unzählige kleine Dinge in einer äußeren Form ständig hin und her.
    Selbst die Borstenhaare an den Spinnenbeinen befanden sich in sich in Bewegung.
    Was kommt jetzt? fragte sich Nicole.
    Die eigenartige Spinne setzte eines ihrer Beine vor, berührte Nicoles Arm. Die Konstruktion dieses Beines war so, wie Nicole es aus dem Biologieunterricht kannte. Widerhaken, mit denen sich die Spinne überall festhalten konnte und mit denen sie sich auch zwischen den Klebepunkten an den Fäden hindurchtasten konnte.
    Sie wollte schreien und konnte es nicht.
    Einer der Haken bohrte sich durch ihre Haut. Ein Blutstropfen quoll hervor, als die Spinne ihr Bein zurückzog. Der massige Körper kauerte sich nieder. Der Spinnenkopf mit den Augen befand sich direkt vor Nicoles Arm. Sie schloß die Augen.
    Wenigstens das kann ich noch, dachte sie erleichtert.
    Schritte tappten neben ihr durch das Gras.
    »Was soll das sein?« hörte sie Brock murmeln. Etwas strich über die Verletzung und verursachte ein schmerzhaftes Stechen. Sie riß die Augen wieder auf und sah Brock neben sich und der Spinne knien. Er betrachtete seine Finger, an denen Nicoles Blut klebte.
    »Tatsächlich«, stieß er überrascht hervor. »Das ist ja schwarz… Rotes Blut sieht doch auch im Dunkeln anders aus!«
    Wie ein elektrischer Schlag durchfuhr es Nicole. Ihr schwarzes Blut! Vor einiger Zeit war sie in Gefangenschaft der Meeghs und der entarteten Druidin Sara Moon geraten. [2] Sara Moon hatte versucht, Nicole zu einer Dämonin zu machen, und ihr Blut war schwarz geworden. Der Magier Merlin hatte die Dämonisierung später aufgehoben, aber das Blut blieb dennoch schwarz. Nicht einmal eine Transfusion hatte das ändern können. Nicole spürte keine negativen Auswirkungen, aber andere, die die Färbung ihres Blutes bemerkten, mußten sie zwangsläufig für eine Angehörige der Schwarzen Familie, der Dämonen, halten.
    So kam es auch jetzt.
    »Eine Dämonin also«, sagte Martin Brock. »Da haben wir ja einen interessanten Fang gemacht. Nein, die ist zu schade, sie für die Brut zu verwenden. Da können wir noch ganz andere Dinge machen!«
    Er erhielt anscheinend eine für Nicole unhörbare Antwort von der Spinne. »Ja«, sagte er dann. »Das ist gut. So kann

Weitere Kostenlose Bücher