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0248 - Spinnenbrut

0248 - Spinnenbrut

Titel: 0248 - Spinnenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie nicht noch einmal entkommen. Nur so ist es überhaupt möglich, daß sie dich austricksen und aus dem Kokon entkommen konnte - sie hat ihre dämonischen Kräfte eingesetzt. Nun, wer im Netz klebt - der kommt nicht mehr los.«
    Die Spinne zerbröckelte. Sie löste sich in ihre unzähligen Einzelteile auf. Nicole beobachtete den Vorgang aus nächster Nähe, war gleichermaßen abgestoßen wie fasziniert. Es gab einige Körperteile der Riesenspinne, die von der Größe her so gar nicht zu den faustgroßen Insekten passen konnten. Die Haarborsten zum Beispiel. Oder die Widerhaken an den Beinen, die spitzen, scharfen Kanten der Beißzangen. Doch hier mußte Magie im Spiel sein. Die Teile formten sich einfach um, gingen in einem Verschmelzungsprozeß in die kleinen Spinnen auf.
    Binnen Augenblicken huschten die Spinnen davon.
    Doch die Riesenspinne hatte sich nicht ganz aufgelöst. Ein Teil von ihr war noch da - eine geschrumpfte Spinne, so groß wie ein Terrier. Lauernd hockte sie neben Nicole, deren Lähmung immer noch anhielt. Die anderen begannen jetzt zwischen den Bäumen am Rand der Lichtung Fäden zu spinnen. Binnen weniger Minuten entstand ein großes Netz.
    Martin Brock bückte sich und zog Nicole vom Boden hoch. Sie war nicht in der Lage, sich zu wehren, obgleich sie ahnte, was nun kommen würde.
    Brock brachte sie zum Netz - und warf sie hinein.
    Sie wurde abgefedert wie von einem Trampolin, aber sie stürzte nicht zurück. Der Klebstoff haftete sofort.
    Nicole hing im Spinnennetz fest. Brock hatte Recht. Hieraus konnte sie sich nicht mehr aus eigener Kraft entfernen - selbst dann nicht, wenn sie wirklich dämonische Fähigkeiten besessen hätte…
    ***
    Bill hielt seinen Chevrolet Impala in respektvollem Abstand von dem Spinnenkokon an. Immerhin bestand die Möglichkeit, daß die Riesenspinne oder die Faustgroßen sich noch irgendwo in der Nähe befanden. Er nahm Zamorras Strahlwaffe zur Hand und stieg langsam aus.
    Er griff nach dem Amulett. Es war kühl. Bill vermutete daher, daß die Luft einigermaßen rein war. Langsam und sich immer wieder nach allen Seiten umsehend, näherte er sich dem Kokon. Darin konnte bequem ein Auto stecken.
    Clanton lag in tiefem Schlaf. Nirgendwo brannte mehr Licht. Ein Blick auf die Uhr verriet Bill, daß Mitternacht schon längst vorüber war. Wenn es zu einem Kampf kam, hatte er also von seinen lieben Mitmenschen keine Hilfe zu erwarten. Bis die ins Freie kamen, würde alles vorüber sein.
    Bill berührte den Kokon mit der Waffenmündung. Zu seiner Erleichterung blieb das Ding nicht kleben, aber damit hatte er eigentlich gerechnet. Er war nur etwas mißtrauischer als andere Menschen.
    Er ging ein paar Schritte zurück. Dann zielte er sorgfältig und löste die Waffe aus.
    Zischend fuhr der Blitz aus der Mündung. Der fingerdicke Strahl streifte den Kokon und schmolz ihn an. Eigentlich hatte Bill geglaubt, ihn in Brand setzen zu können. Aber das Zeug brannte nicht, es schmorte und schmolz nur. Bill benutzte den Strahler jetzt als Schneidbrenner. Vorsichtig, um den daruntersteckenden Wagen nicht zu beschädigen, schmolz er den Kokon auf.
    Darunter steckte wirklich der Wagen des Polizisten mit geöffneten Fenstern. Sheriff Saunders starrte Bill an wie ein Gespenst.
    »Großer Himmel, Bill… Wie haben Sie mich gefunden?«
    Bill sorgte dafür, daß die Fahrertür freikam. Er grinste Saunders an. »Ich brauche Ihre Hilfe, schlanker Mann. Da kam ich her und fand dieses unhandliche Gepäckstück vor Ihrer Tür. Wie kommt’s, daß Sie noch leben?«
    »Die Spinnen haben mich noch im Wagen erwischt«, sagte Saunders. »Die Biester müssen mir aufgelauert haben. Offenbar soll das eine Warnung sein, denn sonst wäre ich doch auch verschwunden.«
    Bill nickte. »So wird es sein. Kommen Sie heraus.«
    Owen Saunders wuchtete seinen massigen Körper ins Freie. Er warf dem Wagen einen bedauernden Blick zu. »Wird wohl so schnell nichts mehr, wenn Sie Hilfe brauchen. Raus mit der Sprache. Ich fürchte, Sie haben es eilig, nicht?«
    Bill nickte. In knappen Sätzen berichtete er, was sich ereignet hatte.
    »Und nun wollen Sie, daß ich auf der Landkarte eine Stelle ausgucke, sage: da hockt die Spinne, und eine Razzia einleite, mit ein paar Hundertschaften der Kollegen aus Amarillo, ja?«
    »So viel hoffe ich nicht einmal«, sagte Bill. »Ich will nur wissen, wie groß der Wald ist. Ich hatte Zeit zum Nachdenken. Spinnen fühlen sich im Wald meist sehr wohl. Ich schätze also, daß sich das

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