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0249 - Der Geist der Maschine

Titel: 0249 - Der Geist der Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hat. Es geht alles streng wissenschaftlich zu. Passen Sie jetzt auf!"
    Er hob die Hand. Von irgendwoher mußte er beobachtet werden, denn plötzlich erklang Musik. Es war eine eigentümliche, fremdartige Melodie - oder nicht einmal wirklich eine Melodie, dachte Steve, einfach eine Aneinanderreihung von Tönen. Die Töne wurden höher, je länger er zuhörte. Das Tempo der Musik steigerte sich rasch. Ein schrilles Zwitschern erfüllte schließlich den Raum und schmerzte in den Ohren.
    Da spürte Steve, wie mit einem plötzlichen Ruck ein Vorhang beiseitegerissen wurde, hinter dem ein Teil seines Bewußtseins verborgen gelegen hatte. Der Anprall des Wissens, das sich dort verstecktgehalten hatte, erfolgte so überraschend, daß Steve zu taumeln begann und der Raum sich rings um ihn drehte.
    Als er sein Gleichgewicht wiedergewann, stand er dicht vor Oberstleutnant Koenig. Koenig lächelte ihm beruhigend zu.
    „Bei Ihnen war es am schlimmsten, Kantor. In Ihren Schädel mußten wir das meiste an Informationen hineinstecken."
    Er trat zurück und musterte zufrieden die Front der zwölf Männer.
    „Das wäre alles, meine Herren. Nehmen Sie sich jetzt Ihrer Leute an."
    Steve ging hinaus. In seinem Schädel dröhnte es wie von tausend Pauken und Trommeln. Die verlorenen Erinnerungen tobten ihm im Gehirn herum und suchten den Platz, an den sie gehörten. Schließlich fanden sie ihn, reihten sich ein, und das volle, abgerundete Bild entstand.
    Steve wußte jetzt genau, was er zu tun hatte. Drei Mann würden ihm dabei helfen. Seine Gruppe war die kleinste unter Koenigs Führung. Steve fragte sich, wer in aller Welt genug Vertrauen zu ihm aufgebracht haben könne, um ihm diese Aufgabe anzuhängen.
    „Ich mache Ihnen keineswegs den Vorwurf, Sie hätten meiner Entscheidung vorausgegriffen", sagte Reginald Bull.
    Er hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und starrte auf den wandgroßen Bildschirm, der das Asteroidengewirr des Schrotschußsystems zeigte. Plötzlich drehte er sich mit einem Ruck auf dem Absatz herum und bedachte seinen Besucher mit spöttischem Grinsen.
    „Und zwar ganz einfach deswegen nicht", fuhr er heiter fort, „weil mir so etwas nie in den Sinn gekommen ist. Ich dachte immer, das Anbringen einer solchen Vorrichtung läge noch ein paar Meilen jenseits unseres derzeitigen Wissens."
    Der unscheinbare Mann, der sich in einem bequemen Sessel neben Bulls riesigem Schreibtisch niedergelassen hatte, atmete hörbar auf.
    „Ich bin Ihnen dankbar", sagte er leise und sah zu Bull auf. Er sah aus, als hätte er bis vor wenigen Augenblicken noch entsetzliche Angst gehabt Wer ihn ansah, der meinte, seine Lippen zittern zu sehen. Die fast farblosen Augen wirkten schüchtern. Der Kranz hellbrauner Haare, der die sonst völlig glatte Schädelplatte umgab, rundete das Bild ab und verlieh dem Mann das Aussehen eines pensionierten Volksschullehrers.
    Bull winkte ab.
    „Tun Sie nicht so. Sagen Sie mir lieber, wie Sie das Projekt verwirklichen wollen." Der Mann stand auf. „Ich war gezwungen, einen Kompromiß zu schließen - zwischen Gründlichkeit und Eile.
    Nach meiner Ansicht ist dieser Stützpunkt keine Sekunde lang sicher, solange wir nicht die Möglichkeit haben, dem Gegner den Weg durch den Transmitter zu versperren. Eine solche Sperre existiert schon für den von Kahalo aus gesteuerten Sechssonnen-Transmitter. Die Sperre wurde, wie Sie sich erinnern, nicht von uns erbaut. Sie war im Grunde genommen schon in das Regelsystem eingebaut, als wir uns auf Kahalo niederließen. Grek-1 kam uns zu Hilfe. Er wußte vom Vorhandensein des Sperr-Reglers und brauchte nur noch ein paar kleine Veränderungen vorzunehmen, um dem Transmitter einen besonderen Empfangsrhythmus aufzuprägen. Seit jener Zeit steht der Transmitter während einer Spanne von vierundzwanzig Stunden nur fünfmal, jedesmal für zehn Sekunden, offen. Wer zu einer anderen Zeit ankommt, wird an den Sender zurückgestrahlt.
    Etwas Ähnliches, das liegt auf der Hand, brauchen wir auch hier.
    Vorläufig haben wir keine Ahnung, ob der Schrotschuß-Transmitter einen Sperr-Regler überhaupt enthält. Und wenn es einen gibt, dann ist noch nicht gesagt, daß er auf demselben Prinzip beruht wie der auf Kahalo. Grek 1 hat unseren Wissenschaftlern gezeigt, wie der Regler in Betrieb genommen wird und wie man ihn nach einem bestimmten Fahrplan einstellt. Was Grek nicht erklären konnte, war das Prinzip der Wirkungsweise. Er wußte nicht, wie ein Regler arbeitet. Mit dem

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