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025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus

025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus

Titel: 025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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dessen Inhalt hauptsächlich aus Andenken bestand, die er aus den vielen Städten hatte, in die er auf seiner langen Wanderschaft gekommen war.
    »Sehr wohl, Herr!« Der fette Wirt katzbuckelte, dann rief er mit schriller Stimme hinter sich: »Probus! Theres!«
    Durch eine niedrige Hintertür kam ein Mädchen in einer schmutzigen Schürze. Sie war klein und zierlich, und ihre kinderfaustgroßen Brüste zeichneten sich durch die über ihren mageren Körper schlotternden Kleider kaum ab.
    »Das ist meine Tochter Theresa! Dieser junge Edelmann ist unser Gast, Theresa. Daß ich von ihm keine Klagen über dich höre.«
    Sie machte einen unbeholfenen Knicks. »Sehr wohl, mein Vater.«
    »Ich bin kein Edelmann«, berichtigte Speyer den Wirt, »sondern ein einfacher Scholar.«
    Durch dieselbe Tür wie das Mädchen kam jetzt ein Mann, der so groß war, daß er den Kopf einziehen mußte, um ihn sich nicht am Türstock anzuschlagen. Seine Kleider, sicherlich welche, die ihm sein kugeliger Vater überlassen hatte, waren ihm viel zu kurz und zu weit. Er hatte ein stupides, ausdrucksloses Gesicht, und von der herabhängenden Unterlippe troff ihm Speichel, den er ständig geräuschvoll einsog.
    »Das ist mein Sohn Probus. Er ist leider ein Idiot, aber ich versichere Euch, Herr, ein ganz und gar harmloser. Probus, nimm den Koffer dieses jungen Herrn! Theresa wird dir zeigen, wo sein Zimmer ist.«
    Probus grinste dümmlich und wischte sich mit dem behaarten Handrücken den Speichel vom Kinn. Er war ein kräftiger Bursche. Mit Schwung warf er sich den Reisekoffer auf die Schulter und stapfte damit zur Treppe und seiner Schwester nach ins Obergeschoß. Speyer ließ die beiden vorangehen und beugte sich vertrauensvoll zum Wirt hinunter.
    »Ich habe eine lange Reise hinter mir. Ich bin nun schon seit fast zwei Monaten unterwegs, bin mit französischen Landsknechten gereist und spanischen Juden und zuletzt mit einem fahrenden Kaufmann aus Hamburg. Ich habe bei Schneestürmen die Pyrenäen überquert, gegen Wölfe und Bären gekämpft, nur um so rasch wie möglich nach Köln zu kommen, aber vielleicht will es Gott, daß meine Reise hier schon endet. Eure Tochter ist ein liebreizendes Kind.«
    Zu seiner Verwunderung sah Speyer, wie der Wirt blaß wurde.
    »Oh – meine Tochter – Theresa? Sie ist ganz sicher viel zu minder für Euch, Herr. Ihr habt was Besseres verdient. Wenn Ihr wollt …«
    »Mich wird heute nacht sicherlich frieren.«
    »Euer Zimmer ist warm geheizt, Herr.«
    »Nicht gut genug geheizt, um meine innere Kälte zu verjagen«, behauptete Speyer. »Eure Tochter könnte mich wärmen. Sagen wir, für einen Dukaten?«
    »Das ist großzügig, Herr. Wirklich, äußerst großzügig. Viel zuviel für meine unschuldige Tochter.«
    »Zwei Dukaten?«
    »Theresa ist – verzeiht mir, Herr – aber sie ist nicht mehr frei. Bitte verlangt nicht so etwas von mir, Herr!«
    »Nun – meinetwegen. Ich habe, seit ich Toledo verlassen habe, außer einer diebischen Zigeunerin keine Bettgefährtin gehabt. Aber bis Köln ist es ja nur noch zwei Tagesreisen weit.«
    »Ihr kommt aus Toledo, Herr?« rief der Wirt aus, rasch das Gesprächsthema wechselnd. »Was für ein Zufall! Heute ist eine Komödiantentruppe eingetroffen, die ebenfalls zuletzt in Toledo Station gemacht hat. Die Wagen der Komödianten stehen hier ganz in der Nähe. Der Prinzipal heißt Cherves Apillion. Vielleicht kennt Ihr ihn? Er hat mir für heute abend seinen Besuch angekündigt.«
    Speyers Gesicht blieb ausdruckslos. »Ich kenne keinen Komödianten dieses Namens. Laßt mich jetzt auf mein Zimmer.«
    Es stimmte also, was der Schmied behauptet hatte – daß eine Komödiantentruppe mit drei Wohnwagen bei ihm vorbeigekommen war, die nach Haßfurt, eine Tagesreise vor Köln, zog. Es waren jene Komödianten, denen Speyer von Toledo gefolgt war.
    Speyer stieg die Treppe hinauf.
    Probus stand neben einer offenen Tür im schmalen Flur. »Da, Herr!« sagte er hastig und deutete auf die Tür.
    Speyer gab ihm einen Groschen und betrat das Zimmer. Es war wirklich ordentlich beheizt, wenn auch so klein, daß außer einem Bett, einem Schrank und einem winzigen Stuhl kaum noch Platz war. Probus hatte den Koffer auf den Tisch stellen müssen. Theresa hatte gerade das Bett gerichtet und wollte das Zimmer verlassen. Speyer hielt sie an ihrem dünnen Arm zurück.
    »Wie alt bist du, Theresa?«
    »Siebzehn, Herr«, sagte sie mit einem scheuen Blick zur Tür, wo Probus stand und sein einfältiges

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