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025 - Die Treppe ins Jenseits

025 - Die Treppe ins Jenseits

Titel: 025 - Die Treppe ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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leckten über die Kabel und Innenverkleidung. Der Rolls Royce
durchbrach die Bande und schoss wie ein von Flammenzungen umhüllter Pfeil durch
die düstere Nacht. Die dunklen Klippen kamen rasend schnell näher.
    Der Wagen stand bereits in hellen Flammen, noch ehe er unten aufschlug und
eine ungeheure Detonation erfolgte. Der Benzintank explodierte und zerriss die
Kühlerhaube. Meterhohe Flammenzungen stiegen in den nächtlichen Himmel, eine
Fontäne glühender Gase sprühte über die Klippen, tanzte auf dem dunklen Wasser
und erlosch langsam.
    Eine dunkle Gestalt löste sich hinter einer Pappel und näherte sich der
Stelle, an der der Rolls Royce in die Tiefe gestürzt war.
    Die Gestalt im Nebel war der Mann, den Eric Smith stets mit Frank
angesprochen hatte. Bis zuletzt hatte Eric Smith nicht begriffen, dass er
immer, wenn sich Frank bei ihm gemeldet hatte, ein Gespräch mit dem Tod führte.
Und die Begegnung an diesem Abend war eine Begegnung mit dem Tod gewesen.
     

 
 
      Nicole Mercier saß in The Rocks and the Sea und wartete bis um
zwei Uhr morgens. Dann rief sie im Hause von Edward Baynes an. Der Diener
bestätigte die Abwesenheit des Herrn. Nicole rief im Theater an und wollte Rod
sprechen. Aber auch da war niemand mehr.
    In The Rocks and the Sea hielten
sich nur noch wenige Gäste auf. Die Terrasse war weit über den Felsvorsprung
hinausgebaut. Nicole saß in einer der drei großen, verglasten Nischen. Die drei
Kerzenstummel in dem vergoldeten Ständer vor ihr flackerten unregelmäßig.
Nicole leerte das Glas Sherry und achtete auf jeden, der das Hotel verließ und
der hereinkam. Sie hatte darum gebeten, Edward Baynes sofort zu ihr zu
schicken, wenn er noch eintreffen sollte.
    Und dann kam der Taxifahrer. Er sollte einen Gast abholen. Doch er bat
zuerst darum, eine Telefonzelle benutzen zu dürfen.
    »Ich muss einen Unfall melden. Die Polizei muss benachrichtigt werden«,
hörte sie seine Stimme. Der Taxifahrer trug eine dunkle Lederjacke und eine
speckige Schirmmütze. »Zu retten ist wahrscheinlich nichts mehr. Der Wagen ist
völlig ausgebrannt.«
    Nicole Mercier erhob sich und schwankte ein wenig. Sie ging auf den
Taxifahrer zu, noch ehe der Mann in der Telefonzelle verschwinden konnte.
    »Sie haben einen Unfall beobachtet?« fragte sie leise, und ihre Stimme
klang wie ein Hauch. »Ich erwarte jemand, und ...«
    Der Fahrer leckte sich über die Lippen. »Ich weiß nichts Genaues. Es muss
schon vor mindestens einer halben Stunde passiert sein. Ich habe den
Feuerschein bemerkt, bin bis zur Unfallstelle gegangen – aber hinunter auf die
Klippen konnte ich nicht.«
    Er informierte die Polizei. Dann brachte er seinen Gast weg. Nicole Mercier
bestellte sich ebenfalls ein Taxi und ließ sich zur Unfallstelle bringen. Sie
traf mit der Polizei ein.
    Ein Kranwagen tauchte gleich danach auf. Die Polizei sperrte die
Unfallstelle ab. Scheinwerfer leuchteten und versuchten, das Autowrack unten
auf den Klippen aus der Dunkelheit herauszureißen.
    Dünne Rauchfäden stiegen aus dem verglühten Metall empor. Eine Rettungsmannschaft
wurde abgeseilt. Nicole Mercier hatte inzwischen mit einem Sergeanten
gesprochen und ihre Befürchtungen geäußert.
    »Ich warte seit über einer Stunde auf ihn«, kam es immer wieder tonlos über
ihre Lippen. Sie stand neben zwei Polizisten an der Absperrung und sah die
dunklen Gestalten, die sich unten im Licht der Scheinwerfer bewegten.
    »Mister Baynes wollte also zu Ihnen kommen?« fragte Sergeant Philipps,
nachdem er ein paar Worte mit dem Mann gesprochen hatte, der zuerst aus der
Tiefe emporgekommen war und eine erste Information überbrachte.
    »Ja, wir waren verabredet.« Nicole Mercier strich sich eine Strähne ihres
dunklen, seidigen Haares aus der Stirn. Ihre großen Augen blickten den
Sergeanten fragend an.
    »Fuhr er einen Rolls Royce?« wollte der wissen.
    Nicole Mercier zuckte zusammen. »Ja«, hauchte sie.
    Der Sergeant biss sich auf die Lippen. »Der Wagen dort unten – war ein
Rolls Royce. Soviel wissen wir nun.«
    Nicole Mercier wurde ohnmächtig. Der Sergeant fing sie gerade noch auf.
     

 
 
      Eine Stunde später wusste man mehr.
Nicole Mercier war wieder bei Bewusstsein und saß in einem Polizeiwagen. Sie
war die erste Zeugin. Schließlich kannte sie Edward Baynes seit gut drei
Jahren.
    Eine Identifizierung der Leiche war nicht möglich. Der Körper war fast
völlig verbrannt. Anhand des Gebisses jedoch erhoffte man sich noch einige
Aufschlüsse. Ein

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