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0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

Titel: 0250 - Angst war sein ständiger Begleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angst war sein ständiger Begleiter
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Park in Harlem. Das war ein Beweis dafür, daß entweder alle oder wenigstens einer der Verbrecher sich in New York befanden.
    Die Fahndung wurde verstärkt. Jeder Cop hatte das Bild und die Beschreibung der drei Männer in der Tasche. Aber es zeigte sich nicht der geringste Erfolg. Die drei Sträflinge blieben wie vom Erdboden verschwunden.
    Am 15. November nachmittags, kurz vor fünf, ließ uns Mr. High zu sich kommen. Zu unserer Überraschung fanden wir in seinem Office den uns wohlbekannten Staatsanwalt D. A. James Larson vor, einen der tüchtigsten und korrektesten Beamten seines Fachs.
    Mr. Larson war annähernd vierzig Jahre alt und — soviel wir wußten — noch nicht lange verheiratet. Wir kannten ihn nur als einen ruhigen und ausgeglichenen Mann, aber heute war davon nichts zu merken. Er lief aufgeregt hin und her, war bleich und befand sich offenbar in großer Erregung.
    »Sie kennen Mr. Larson, Jerry und Phil«, sagte unser Boß. »Ich brauche wohl nicht darauf hinzuweisen, daß das, was Sie jetzt erfahren werden, streng vertraulich ist.«
    Wir nickten und setzten uns. Offenbar wartete Mr. High darauf, daß der Staatsanwalt sich äußern werde. Aber der kümmerte sich nicht um uns. Er hielt den Kopf gesenkt, und seine Zähne gruben sich in die Unterlippe.
    Wir blickten uns an. Wenn der D. A. — Districts Attorney — sich in einer derartigen Verfassung befand, so mußte es sich um eine ganz besonders schwierige Angelegenheit handeln.
    Mr. High wartete noch eine Minute und dann fragte er:
    »Soll ich Mr. Cotton und Mr. Decker den Brief vorlegen?«
    Der D. A. nickte, ohne seinen Marsch zu unterbrechen, der ihn von der Tür zum Fenster und wieder zurück führte.
    Unser Boß schob uns einen mit Schreibmaschinenschrift bedeckten Bogen hin. Es war ein gewöhnlicher Bogen, wie man ihn überall kaufen kann. Der Text lautete:
    Mr. James Larson
    D. A. der Stadt New York
    East 74. Straße 68, 21. Bezirk
    Sie werden sich erinnern, daß Sie die Anklage gegen mich, Bill Frazer, gegen Ron Warner M. D. und gegen Rob Row vertreten haben. Sie haben diese Anklage so gut vertreten, daß wir drei verknackt wurden. Es mag ein Zufall sein, daß Sie diese drei vollkommen verschiedenen Fälle in die Hand bekamen. Es mag auch ein Zufall sein, daß wir drei zusammen in einer Zelle im Staatsgefängnis saßen und gemeinsam flüchten konnten.
    Wir haben nicht die Absicht, Ihnen nochmals in die Hände zu fallen. Dagegen haben wir uns vorgenommen, die runde Summe von 100 000 Dollar auf unsere Art flüssig zu machen, diese zu teilen und damit zu verschwinden. Und zwar dorthin, wo es keinen Staatsanwalt der USA gibt. Zu diesem Zweck werden wir das tun, was Sie ein Verbrechen nennen. Wahrscheinlich werden es mehrere Verbrechen sein, bis wir unser Ziel erreicht haben. Normalerweise würde das zur Folge haben, daß die Stadtpolizei und vielleicht auch das FBI alle Hebel in Bewegung setzen würde, um uns einzufangen und uns — wie Sie so schön sagen — der gerechten Strafe zuzuführen.
    Dem haben wir vorgebeugt.
    Wenn Sie diesen Brief erhalten, so befindet sich Ihre Frau Daisy in unserer Gewalt.
    Wir denken nicht daran, Lösegeld zu verlangen. Wir haben auch nicht die Absicht, ihr ein Leid zuzufügen.
    Wir werden sie einfach so lange als Geisel behalten, bis wir unser Ziel, den Besitz von hundert Grand, erreicht haben..
    Dann werden wir sie einfach wieder laufen lassen.
    Es ist Ihre Sache, dafür zu sorgen, daß wir nicht verfolgt werden oder daß die Nachforschungen so angestellt werden, daß wir nicht erwischt werden.
    Ihnen als Districts Attorney dürfte es leicht fallen, die entsprechenden Maßregeln zu treffen. Sollten wir jedoch merken, daß Sie unsere Anordnungen nicht befolgen, so wird Ihre Frau Daisy das zu büßen haben.
    Es liegt uns fern, sie sofort umzubringen. Wir haben ein anderes, viel wirksameres Mittel. Wir werden Ihnen Ihre junge Frau zurückschicken; allerdings nicht auf einmal.
    Beim ersten Anzeichen einer Verfolgung erhalten Sie vielleicht einen Einschreibebrief mit einer Haarsträhne; beim zweiten einen Brief mit einem Ohr und so weiter.
    Wir glauben, daß Sie sich des Ernstes unserer Drohung vollkommen bewußt sind.
    Wir sind Männer, die vor der Wahl stehen, einer sorgenlosen Zukunft entgegenzusehen oder auf viele Jahre im Staatsgefängnis von New York eingesperrt zu werden und dort wahrscheinlich zu krepieren.
    Damit Sie sicher sind, daß bei dem jeweiligen Ding, das wir drehen, wir und nur wir beteiligt sind,

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