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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Atombomben auf die Stadt niederregnen. Die reichen dann hoffentlich aus, sie zu vernichten…«
    »Ein Dutzend?« schrie Petra Gonzales auf. »Wissen Sie, was Sie da sagen?«
    »Zwei Dutzend H-Bomben wären noch besser«, sagte Zamorra kalt. »Glauben Sie mir.«
    »Sie müssen verrückt geworden sein. Vor einem halben Jahr in Wallenstein kamen Sie mir noch ganz normal vor. Wissen Sie überhaupt, was nur eine einzige Atombombe auzurichten vermag?«
    »Ja«, sagte Zamorra. »Und deshalb weiß ich auch, daß eine nicht reicht, das zu vernichten, was dort unten vielleicht wartet.«
    Die Physikerin schüttelte den Kopf.
    »Tun Sie, was er sagt«, sagte Bill Fleming leise und nachdrücklich.
    »Ach, Sie sind doch auch so ein verrückter Feuerwerker«, fuhr sie ihn an. »Blödsinn, das alles… das ist ja schlimmer als im Film! Da unten lauert wohl Carpenters Ding aus einer anderen Welt, oder wie?«
    Zamorra straffte sich etwas. Er griff langsam in die Innentasche seiner leichten Jacke.
    »Haben Sie außer Bill noch weitere Amerikaner in der Station?« fragte er.
    »Mich«, erwiderte die Physikerin entschieden.
    »Oh?« machte Zamorra. »Wohnen Sie nicht in der Nähe von Frankfurt, Petra?«
    »Seit kurzem nicht mehr«, sagte sie. »Los Angeles, Kalifornien. Hatte ich Ihnen das nicht in Wallenstein gesagt?«
    »Muß mir entfallen sein… wie die Adresse«, brummte Zamorra. »Aber ich gebe Ihnen hier eine Telefon-Direktanwahl von Washington. Wenn wir nach den vierundzwanzig Stunden nicht wieder oben sind, rufen Sie dort an. Verlangen Sie Colonel Balder Odinsson, schildern Sie ihm den Fall. Vielleicht glauben Sie dann seinen Anweisungen.«
    Die Physikerin warf einen kurzen Blick auf das schmale Kärtchen und steckte es ein. »Wir werden sehen«, sagte sie.
    Damit war die kurze »Dienstbesprechung« gelaufen.
    Zamorra, Nicole und Bill machten sich fertig zum Start in den Untergrund.
    Als sie dann die Eisstufen im Schacht hinunterschritten, stieß der Historiker seinen Freund und Kampfgefährten an. »Sag mal, Zamorra, siehst du mit deinen Befürchtungen nicht doch etwas zu schwarz?«
    »Noch schwärzer, Bill. Noch schwärzer als schwarz…«, und Zamorra mußte im willkürlich an die Bewegung denken, die er zwischen den kobaltblauen Mauern gesehen zu haben glaubte.
    Wer - oder was - lebte seit vierzigtausend Jahren in der Stadt unter dem Eis…?
    ***
    »Merlin, sollen wir alle an Zamorra zu Mördern werden?«
    Merlin hielt der Anklage stand! Er wich dem flammenden Blick Gryfs ebenso wenig aus wie dem Teris.
    »Merlin, weißt du nicht mehr, daß es aus der Meegh-Dimension keine Rückkehr in unsere Welt gibt? Zumindest nicht lebend?«
    Merlin winkte ab.
    »Ich kenne die Lebenszonen der Meeghs. Ich weiß, wie furchtbar, wie grausam und mörderisch sie sind! Ich weiß auch, daß der Dämon Pluton bei ihnen sein Ende fand, weil er sich nicht behaupten konnte!«
    »Und trotzdem willst du Zamorra in die Welt der Meeghs schicken?« schrie Gryf. »Merlin, wer bist du? Willst du ihn töten?«
    Merlins Augen wurden schmal.
    Gryf starrte ihn an. Gryf wartete darauf, daß Merlin fragen würde: »Traust du mir das zu?« Gryf wartete darauf, ihm sein »Ja!« entgegenschleudern zu können. In diesem Moment existierte eine Kampfstimmung zwischen ihnen, wie sie nie zuvor dagewesen war.
    Aber Merlin fragte nicht!
    Merlin sagte langsam und betont: »Schon einmal befand Zamorra sich in der Meegh-Dimension und kehrte lebend wieder daraus zurück!«
    »Aber das war Zufall!« schrie Gryf.
    Aber jetzt stellte Merlin eine Frage. Es war nicht die, welche Gryf erwartete.
    »Gryf, zweifelst du an meiner Macht und Stärke?«
    Und er ließ Gryf in sein Inneres schauen!
    Blitzartig war der Rapport da - die geistige Verbindung zweier Wesen. Merlin zwang sie Gryf in einem Überraschungsschlag auf und kämpfte den kurz aufflammenden Widerstand des Druiden eiskalt nieder. Und Merlin ließ Gryf seine gewaltige innere Kraft sehen und fühlen, um dann den Rapport so schnell wieder aufzuheben, wie er ihn entstehen ließ. Und noch einmal fragte er: »Zweifelst du an meiner Macht und Stärke?«
    Gryf war aufgesprungen.
    »Ja, Merlin…« sagte er leise. »Muß ich nicht daran zweifeln? Weiß ich denn nicht, daß wir die Meeghs nur in unserer Welt besiegen können, nicht aber in ihrer eigenen?«
    »Du sahst meine Stärke«, sagte Merlin. »Und mit all meiner Kraft werde ich Zamorra mit einem Schutz versehen. Schließlich aber wird es seine eigene Entscheidung sein, ob
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