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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war keine Ruine. Sie schien vollkommen intakt und erhalten zu sein unter der unsichtbaren Barriere, die als schützende Kuppel das ewige Eis des Südpol-Kontinents fernhielt.
    Und es gab Leben darin.
    Dämonisches Leben!
    Darauf deutete nicht nur hin, daß die Barriere aus Schwarzer Magie bestand, sondern auch die Anwesenheit der Rieseninsekten. Sie waren nur Werkzeuge, waren selbst nicht intelligent. Vielleicht handelte es sich um Wächter.
    Aber wie paßte das zu dem Tor in der Barriere, das die drei Menschen erst in die Stadt herein ließ?
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Bei Gelegenheit würde es dafür éine Erklärung geben. Es war müßig, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen. Wichtiger war, wer diese Blaue Stadt bewohnte beziehungsweise beherrschte. Er mußte Wärme gewohnt sein. Zamorra schätzte, daß es hier, wo er sich jetzt befand, schon fast zwanzig Grad über null warm war. Er vermißte den Pullover schon längst nicht mehr. Und er verstieg sich zu der Vermutung, daß es in der ganzen Stadt durchgehend ziemlich warm sein mußte - und daß man die Temperatur nicht ihnen, den Eindringlingen, zuliebe erhöhte, sondern sie nur im Bereich der »Durchbruchstelle« vorübergehend gesenkt hatte.
    Und bestimmt nicht, um den Menschen einen Gefallen zu tun - sondern eher, um eine starke, explosionsartige Luftströmung zu verhindern. Mit der langsamen Temperaturänderung hatte man auch die Windströmungen unter Kontrolle.
    Eine extrem starke Magie mußte hierfür verantwortlich sein.
    Ebenso für das Leuchten der blauen Wände. Sie gaben genug Helligkeit ab, die Umgebung völlig normal und ohne Scheinwerfer erkennen zu können.
    Es war ein erschreckender Gedanke, daß vielleicht seit vierzigtausend Jahren hier unten unentdeckt Wesen existierten, die den Menschen mit ziemlicher Sicherheit nicht gerade wohlgesonnen waren.
    Und vielleicht waren sie auch gar nicht so sehr von der Welt abgeschnitten. Vielleicht, nein, wahrscheinlich sogar, gab es in irgend einem Gebäudekeller eine ähnliche Anlage wie die in der Stadt im Dschungel. Ein Transmitter, ein Materiesender, der mit künstlichen Weltentoren oder anderen Dimensionen arbeitete.
    Zamorra gab sich einen Ruck. Wenn er herausfinden wollte, welche Geheimnisse diese Stadt barg, durfte er hier nicht Wurzeln schlagen. Er mußte zunächst einmal wieder mit Nicole und Bill Zusammentreffen .
    Kaum beschlossen, hörte er von irgendwo her einen lauten, gellenden Schrei.
    Nicole schrie!
    Zamorra spurtete los.
    ***
    »Sie sind alle verfügbar«, sagte Merlin lächelnd. »Das ist gut… doch warte! Wo ist Bill Fleming? Und wo ist Zamorra selbst?«
    »Von Nicole sprichst du wohl gar nicht?« fragte Teri, die zu Merlin und Gryf in den Saal des Wissens gekommen war. Sie sah den alten Zauberer finster an. »Schon mal etwas von der Gleichberechtigung der Frau gehört?«
    »Gehört hat er bestimmt schon mal was«, grinste Gryf frech. »Aber das soll ja nur ein Gerücht sein, nicht, Merlin?«
    Teri trat gegen sein Schienbein, doch Gryf ahnte diese Reaktion voraus und sprang zur Seite.
    »Ja«, sagte Merlin. »Offenbar ist es wirklich nur ein Gerücht, wenn ich mir so anschaue, was überall in der Welt passiert… es wird wohl noch ein paar hundert Jahre dauern, bis der Gedanke der Gleichberechtigung sich durchsetzt. Solange man da nur auf Gesetze pocht, wird man nichts erreichen. Es muß einen inneren Wandel geben. Erst, wenn niemand mehr darüber sprechen muß, wird die Gleichberechtigung von allein gekommen sein. Aber wir sollten bei der Sache bleiben.«
    Er gab der Bildkugel den Befehl, noch einmal nach Zamorra und Bill Fleming zu forschen. Doch die Bilder blieben verwaschen. Irgend etwas war da, was eine genaue Bestimmung verhindern wollte.
    »Es muß ziemlich nahe am Südpol sein«, sagte Merlin nachdenklich. »Sie sind zusammen dort… alle drei… nun, es soll uns nicht hindern. Teri, kannst du versuchen, sie anzupeilen?«
    »Ich soll ihnen Bescheid geben?«
    Merlin nickte. »Hole die drei«, bat er. »Trefft euch alle in Zamorras Schloß. Dort werdet ihr die Einzelheiten besprechen. Gryf kennt meinen Plan in groben Zügen, wir sprachen auf dem Weg zum Saal darüber. Ich selbst werde im Hintergrund bleiben und mich nicht einmischen. Nur meine schützende Kraft bleibt bei euch.«
    »Gut, ich peile sie an«, sagte die Druidin und konzentrierte sich darauf, die Bildkugel genauer einzusteuem.
    »Das heißt, daß ich Odinsson und die Peters-Zwillinge nach Château Montagne
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