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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bill verstört.
    Zamorra betastete sein Amulett. Es war unverändert warm, aber als er es mit einem Gedankenbefehl dort aktivierte, wo Nicole verschwunden war, blieb es ruhig.
    »Tot kann sie nicht sein«, überlegte er laut. »Zwischen ihr und dem Amulett besteht eine Verbindung, die fast so stark ist wie die zwischen Amulett und mir. Wäre sie tot, würde es ganz anders reagieren.«
    »Und was vermutest du?« fragte Bill grimmig und klatschte in die Hände. »Nur unsichtbar geworden wird sie nicht sein, sonst hätte ich sie doch fassen müssen.«
    »Wahrscheinlich ist sie entführt worden«, sagte Zamorra. »Ich denke da an diese Transmitteranlagen… vielleicht ist eine in Betrieb.«
    »Kannst du nicht feststellen, wohin sie entführt worden ist?« fragte Bill.
    Er fragte ins Leere.
    Von einem Moment zum anderen - war auch Zamorra fort…
    ***
    Der rasende Schmerz ließ nach. Nicole öffnete die Augen und sah sich um. Sie befand sich an einem ihr völlig unbekannten Ort.
    Ein geschlossener Raum.
    Rundum blaue Wände, die schwach glühten und genügend Licht verströmten, die Umgebung erkennen zu lassen. Es war drückend warm in dem fensterlosen Raum, der nicht einmal eine Tür erkennen ließ. Nicole schluckte. In der Ruinenstadt hatte es einfache Türöffnungen in mattkobaltblauem Gestein gegeben. Wie verhielt sich das hier in dieser »lebenden« Stadt?
    Hier gab es auch eine Zimmereinrichtung!
    Ein schmuckloser, einfacher Schrank, ein niedriger Tisch, ein niedriger Stuhl. Nicole berührte ihn. Er fühlte sich kühl und metallisch an. »Seltsam«, murmelte sie.
    Es hallte im Zimmer nach.
    »Was soll ich hier? Warum bin ich hierher geholt worden?« fragte sie laut. Niemand antwortete ihr. Sie setzte sich auf den Stuhl und begann zu überlegen. Die Kraft, die sie hierhergebracht hatte, mußte mit der Art der Druiden zu tun haben, sich per zeitlosem Sprung zu bewegen. Nur hatte sie sich nicht selbst dabei bewegt. Die Kraft kam von außen.
    Dämonische Kraft? Wenn ja, warum ausgerechnet sie? Warum tauchte Bill nicht bei ihr im Zimmer auf? Oder Zamorra?
    Sie sprang wieder auf, zog sich den Pullover über den Kopf und öffnete die Bluse etwas. Es wurde ihr fast zu heiß in diesem Raum. Mit ein paar Schritten war sie an der Wand und begann sie abzutasten. Vielleicht gab es hier einen Türmechanismus, der auf die Wärme einer Hand reagierte. Und vor allem Türen, die in der Wand verborgen lagen, unsichtbar und getarnt…
    Sie begann, ausgehend von einem Winkel, die erste der vier Wände systematisch abzutasten. Und bei jedem neuen Berühren der Wand wunderte sie sich darüber, wie kühl das Material war, das zu glühen schien.
    Sie war etwa bis zur Hälfte vorgedrungen, als sie hinter sich ein Geräusch vernahm. Stoff raschelte.
    Sie fuhr herum.
    Auf der anderen Zimmerseite gab es jetzt eine Türöffnung. Sie war nahezu quadratisch, und in ihr standen drei Gestalten.
    Sie waren annähernd menschengroß und trugen bodenlange, dunkle Kutten. Die Hände verschwanden unter den weit fallenden Ärmeln, und über die Köpfe waren Kapuzen gezogen. Die Gesichter waren nicht zu erkennen. Aber Nicole sah ein rötliches Schimmern dort, wo sich die Augen befinden mußten.
    »Wer seid ihr? Was wollt ihr?« fragte sie und wunderte sich, wie die drei es bei den hohen Temperaturen in ihren Kutten aushielten. Der Stoff sah ziemlich schwer und wintertauglich aus.
    Ein eigenartiger Pfeiflaut erklang.
    Die drei Kuttenwesen näherten sich. Zwei schwärmten nach rechts und links aus. Nicole sah unter den Kutten keine Fußbewegungen. Schwebten die Unheimlichen, oder bewegten sie sich auf Rollschuhen? Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit kamen sie näher heran.
    »Was wollt ihr von mir?« fragte Nicole. Sie preßte sich an die Wand. Die drei Kuttenwesen flößten ihr Furcht ein. Ihre Arme streckten sich leicht vor, aber immer noch blieben die Hände unter dem Stoff verborgen.
    Nicole machte sich kampfbereit. Da war die erste der Gestalten heran. Sie griff nach der Französin. Darauf hatte Nicole nur gewartet. Sie war sicher, daß die drei nichts Gutes mit ihr vorhatten. Also schlug sie zu. Ihre Hände schnellten vor, griffen nach dem Kuttenträger und wirbelten ihn durch die Luft. Nicole beherrschte ihre Judogriffe hervorragend. Der Kuttenträger machte eine Bruchlandung auf dem Tisch und zerlegte ihn zu Kleinholz. Nicole wirbelte herum und empfing den zweiten mit einem blitzschnellen Taekwondo-Tritt. Der Unheimliche gab einen klagenden Laut
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