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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von sich, wurde gegen die Wand geschleudert und sank daran zusammen. Noch während er stürzte, wandte sich Nicole dem dritten zu.
    Aber der wußte jetzt, wie schnell sie war.
    Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als er sich vom Boden abfederte, in die Höhe sprang und sich dabei um die Querachse drehte! Im nächsten Moment klebte er mit den Füßen kopfüber an der Zimmerdecke!
    Nicole gingen die Augen über. Fassungslos sah sie nach oben.
    Das Verblüffendste war, daß die Kutte des Unheimlichen nicht herabhing, sondern ihn weiter so einhüllte, als sei die Anziehungskraft der Erde umgekehrt worden! Kein Quadratzentimeter seines Körpers wurde enthüllt!
    Er klebte an der Zimmerdecke, als ginge er über festen Boden. Und seine Hände senkten sich jetzt auf die völlig überraschte Nicole herab.
    Wo habe ich so etwas schon einmal gesehen? durchraste sie der Gedanke, während sie unfähig war, sich zu wehren. Etwas, das eine Hand sein mußte und sich nach wie vor im Kuttenärmel verbarg, berührte ihren Nacken. Der schwere Stoff umfächelte ihren Kopf.
    Vom Berührungspunkt aus ging ein eisiger Blitz durch ihre Nervenbahnen. Sie erstarrte. Ihr Denken setzte aus.
    Der Unheimliche faßte nach und zog sie zu sich hinauf. Dann bewegte er sich an der Decke weiter zur Tür und auf den Korridor hinaus, ohne dabei wieder auf den Boden überzuwechseln. Nicole sah es mit starren Augen, aber sie war unfähig, es zu begreifen.
    Die Lähmung war perfekt und hielt nicht nur ihren Körper, sondern auch ihren Geist gefangen.
    ***
    Zamorra fand sich in einem ähnlichen Raum wieder. Aber im Gegensatz zu Nicole machte er sich nicht erst die Mühe, die Wände mit den Händen abzutasten.
    Er nahm es einfach als gegeben hin, daß er keine Türöffnung erkennen konnte, wie er es auch hinnahm, von einer unsichtbaren Kraft teleportiert worden zu sein. Aber einsperren lassen wollte er sich ebenso wenig wie darauf warten, daß sein Entführer sich zu ihm bemühte.
    Zamorra spielte nicht gern Marionette, die an den Fäden anderer tanzte.
    Er setzte den Blaster ein. Sein Finger ließ den Druckkontakt nicht mehr los, und während er sich im Kreis drehte, ließ er die radikale Strahlwirkung der Waffe aus einer anderen Dimension auf die Wände einwirken. Mit dem Strahl tastete er nach der Tür!
    Uber die Beschädigung fremden Eigentums machte er sich keine Gedanken. Wer ihn mit Gewalt hier einsperren wollte, durfte sich nicht wundem, wenn er selbst sich mit Gewalt wieder den Weg in die Freiheit verschaffte.
    Sprunghaft jagte die Temperatur in dem relativ kleinen Zimmer in die Höhe. Der Strahl entwickelte eine fürchterliche Hitze, und Zamorra kam schon wieder in Schweiß.
    Da stieß der Strahl, der eine schwarze Schmorspur über die Wände zog, an einer Stelle durch.
    Dort war die Tür!
    Und jetzt zeigte sie sich auch als quadratischer Schattenriß in der Wand, wollte sich öffnen, um dadurch der Zerstörung zu entgehen. Aber Zamorra sah auch das Schloß.
    Er jagte den grellen, zischenden Strahl genau hinein!
    Sekunden später gab es die Tür nicht mehr. Zamorra lächelte kühl. Die Tür war eine Täuschung, hervorgerufen von dem, was im Schloß steckte. Er hatte es zerstört, und demzufolge verschwand die gesamte Tür.
    Vor ihm lag ein Korridor.
    Zamorra trat hinaus. Wieder tastete er mit der Hand nach seinem Amulett. Es war warm wie zuvor und zeigte damit die Anwesenheit Schwarzer Magie an. Der Professor lauschte. War die Zerstörung noch niemandem aufgefallen? Gab es nicht irgendwo in diesem Gebäude Alarm?
    Nichts!
    »Nicole«, flüsterte er und versank in Halbtrance. Er versuchte über das Amulett nach Nicoles Bewußtsein zu tasten, aber er fand es nicht. Sie war tot oder besinnungslos - oder etwas schirmte sie ab.
    Der Professor preßte die Lippen zusammen. Wohin sollte er sich wenden? Der Korridor, fensterlos wie das Zimmer, gab ihm keine Anhaltspunkte. Schattenrisse von Türen waren links und rechts zu sehen, aber alle diese Türen waren verschlossen, und Zamorra glaubte nicht, daß sich dahinter aufsehenerregende Dinge befinden konnten.
    Er ging nach rechts. Am Ende des Korridors gab es eine weitere Tür. Er erreichte sie, griff nach links, weil in seinem Zimmer das zerstörte Schloß rechts gewesen war, und hatte die Genugtuung, daß die Wand, die Tür, vor ihm durchsichtig wurde und verschwand.
    So funktionierten hier also die Türen.
    Ein großer, siebeneckiger Raum öffnete sich vor ihm. Nach sieben Richtungen gingen Türen,
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