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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sarkastisch. »So gut haben sie sich geschützt, daß die Meeghs ungestört den kompletten Kontinent Lemuria versenken konnten.«
    »Die schwarzen Magier Lemurias haben die Meeghs aber erst herbeibeschworen«, warf Nicole ein. »Nun, damit haben wir es ja nun erfreulicherweise nicht zu tun…«
    Bill Fleming setzte den Helikopter auf. »Aussteigen, Herrschaften. Und warm anziehen. Draußen hat’s vierzig Grad.«
    »Welche Hitze«, stöhnte Nicole und zog die Kapuze ihres gefütterten Parkas hoch. »Hoffentlich halte ich das aus. Ich hätte meinen Bikini mitnehmen sollen.«
    Bill stieß die Luke auf.
    Eiswind strich herein. Nicole schrie auf und klappte ihr vorlautes Mundwerk ganz schnell zu. Eine Dampfwolke stand vor ihrem Gesicht, als sei sie ein feuerspeiender Drache. Zamorra und Bill ging es nicht anders. Die drei setzten die Schutzbrillen auf und sprangen ins Freie. Hier unten war es noch kälter als erwartet, weil das Sonnenlicht nicht mehr direkt herein fiel. Der Einstieg in die Tiefe lag im Schatten.
    »Hier«, schrie Bill und deutete auf die am nächsten liegende Röhre. Sie führte schräg in die Tiefe. Man hatte Stufen in das Eis gebrannt, auf denen man bequem hinabschreiten konnte. Zamorra erwartete zwar, auszurutschen, aber das Eis war stumpf. Fragend sah er Bill an.
    »Es ist zu kalt«, sagte der Historiker. »Deshalb ist es nicht glatt. Du kannst wie auf einer normal gebohnerten Treppe gehen. Bloß wenn’s hier plötzlich Tau wetter gibt, weil jemand ein Feuerchen macht - dann gibt es Glatteis.«
    Die Röhre nahm sie auf. Im Abstand von zehn Metern waren Lampen befestigt. Deren Wärme reichte nicht aus, gegen den ewigen Frost anzukämpfen, aber das Licht war schon beruhigend.
    Endlich standen sie am Ende des Schachtes, der vor der Blauen Stadt endete. Und vor der magischen Barriere…
    Zamorra sah auf die bizarren Bauwerke, die nur knapp ein Dutzend Meter von ihm entfernt begannen. Der Eisschacht endete etwa einen Meter über dem Bodenniveau der Stadt. Der Meister des Übersinnlichen löste seine Hand wieder von der Barriere.
    »Ganz schön«, sagte er. »Die Sperre hatten wir aber in der Dschungelstadt nicht. Ob sie die Stadt hier vor äußeren Einwirkungen und Beschädigungen oder nur vor der Kälte schützen soll?«
    »Vermutlich vor der Kälte«, sagte Bill. »Denn die Stadt in Afrika war ja nicht vor Zerfall geschützt. Wenn ich an die verdammten Staubwolken denke… au Backe!«
    Zamorra zog langsam den linken Handschuh aus. Sofort fraß sich die schneidende Kälte in seine Haut.
    »Was hast du vor?« fragte Nicole.
    »Mal sehen«, sagte der Meister des Übersinnlichen. Er berührte mit den ungeschützten Fingerkuppen die Barriere, die wie eine Glaswand wirkte.
    Er fühlte nichts.
    Zumindest nicht an der Hand.
    Aber dafür geschah etwas anderes.
    Das Amulett, das er unter der Kleidung vor der Brust trug - glühte spontan auf!
    ***
    »Merlin - tot? Vernichtet?« stieß Gryf hervor. »Kann die Kugel ihn mir deshalb nicht mehr zeigen?«
    »Das ist die einzige Erklärung«, murmelte Teri Rheken betroffen. »Noch nie hat die Bildkugel versagt…«
    Er kann doch nicht tot sein, vernahmen sie von draußen den telepathischen Zuruf Fenrirs, weil ich ihn spüre! Er ist hier!
    Gryf und Teri wirbelten herum.
    »Fenrir, du siehst Gespenster! Zeig mir Merlin doch!« verlangte Teri. Die hübsche Druidin sah blaß aus. Gryf wußte, daß zwischen Merlin und ihr ein anderes Verhältnis bestand als zwischen ihm und dem Zauberer. Er wußte, ohne darüber eifersüchtig zu sein, daß Teri hin und wieder mit Merlin schlief. Zumindest in diesem Punkt schien der alte Zauberer recht menschlich zu sein.
    Kein Wunder, daß es sie nun wie ein Schock traf!
    Gryf versuchte mit seinen Gedanken nach Merlin zu forschen. Aber er fand ihn nicht. Das hieß natürlich nicht, daß der Wolf sich irren mußte. Fenrir war durch Merlins härteste Schule gegangen, und wo Druiden wie Gryf und Teri eine ganze Menge magischer Künste beherrschten, konzentrierten sich Fenrirs gesamte Kräfte nur auf die Kunst der Telepathie, also auf das Empfangen und Senden von Gedanken und Bewußtseinsbildern. Wenn es also speziell um Telepathie ging, mochten Fenrirs Kräfte stärker sein als die Gryfs oder Teris.
    Er ist hier und doch nicht hier, behauptete der Wolf.
    »Das Orakel von Delphi drückte sich allgemeinverständlicher aus«, knurrte Gryf. »Erkläre dich!«
    Ich kann es nicht erklären. Ich empfange nur seine Gedanken. Er ist im Saal des

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