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0250 - Die sechste Epoche

Titel: 0250 - Die sechste Epoche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sonne."
    „Geschwindigkeit?"
    „Unbedeutend. Annähernder Stillstand. Es sind keine Meßwerte aus dieser Entfernung zu erhalten.
    Distanz zu dem Objekt beträgt nach Hyperecho-Auswertung achthundertundzwölf Lichtjahre."
    „Relieftasterauswertung?"
    „Liegt vor, Sir. Das Ding ist wirklich sehr groß. Die Auswertung klingt unglaubwürdig, aber man hat einen Durchmesser von zirka hundert Kilometern ermittelt."
    „Man glaubt, ermittelt zu haben", korrigierte Rhodan sofort. „Lassen Sie sich keine Märchen erzählen, Rudo. Bekommen Sie energetische Eigenstrahlungen herein?"
    „Keine Spur, Sir. Deshalb habe ich mit dem Anruf gewartet. Ich traue der Geschichte auch nicht. Wer weiß, was da fahrtlos im Raum steht."
    „Eben - fahrtlos!" warf Atlan ein. „Das ist die einzige Angabe, die mir zu denken gibt. Ich kenne keinen Körper, der nicht wenigstens einige Kilometer pro Sekunde schnell wäre. Sogar Schiffswracks pflegen in der Regel nicht zum Stillstand zu kommen. Wieso bewegt sich dieses Riesending nicht?"
    Rhodan musterte den Freund mit einem raschen Blick. Seine Augenfältchen vertieften sich. Er traf seine Entscheidung so schnell, wie man es von ihm gewohnt war.
    „Wir kommen. Legen Sie mir die Diagramme vor. Zentralegeh irn für die Sekundärkontrolle vorbereiten.
    Tippen Sie alles in die Automatik, was Ihre Männer bisher ermittelt zu haben glauben. Bis gleich."
    Der Kommandant schaltete ab. Rhodan schob den Kunststoffteller zum Einwurfschlitz und sah geistesabwesend zu, wie das Geschirr verschwand.
    „Ganz fahrtlos wird es wohl nicht sein", murmelte er vor sich hin. „Wenn es der Rotationsgeschwindigkeit der äußeren Andromedasysteme um den Zentrumskern angepaßt ist, können wir von hier aus kaum eine Standortverschiebung feststellen. Wir müssen näher heran."
    „Ich hatte kaum einen anderen Entschluß erwartet", sagte der Arkonide seufzend. „Schön, schön, ich bin ja schon ruhig. Man soll mich nicht wieder einen Schwarzseher nennen. Natürlich müs sen wir uns ein derart auffallendes Objekt ansehen, zumal es noch ziemlich genau auf unserem Kurs liegt. Ist das ein Zufall?"
    „Fügung, würde ich sagen. Irgendwo müssen wir mit Intelligenzen zusammentreffen."
    „Aha! Du möchtest damit sagen, eine Begegnung in diesen einsamen Randzonen wäre dir lieber, als tief im Nebel und in der Nähe von unbekannten Stützpunkten. Das ist vernünftig gedacht. Selbst ein Rhodan scheint allmählich zu lernen. Also gehen wir?"
    Der Großadministrator warf dem Freund einen grimmigen Blick zu, den Atlan grinsend quittierte.
     
    5.
     
    Zwei Stunden waren nach der ersten Ortung vergangen. Wenn die CREST III ein lebendes Geschöpf gewesen wäre, hätte es nun die Nervenanspannung von fünftausend Männern gespürt.
    Sie, die tausendfach Erfahrenen, sahen sich plötzlich vor einer völlig neuen Situation. Sie waren im Begriff, eine fremde Galaxis anzufliegen, und sie hatten etwas entdeckt, was man in den sternarmen Außenzonen am allerwenigsten erwartet hatte.
    Aus behutsam vorgehenden Beobachtern waren unvermittelt Jäger geworden, die sich noch nicht darüber einig waren, wie diese Pirsch in fremden Revieren ausgehen würde.
    Sogar Icho Tolot, der halutische Kämpfer, zeigte Spuren von Nervosität. Seine drei Augen leuchteten stärker als sonst, und die Bewegungen seiner vier Arme wirkten fahrig. Er versuchte, mit seinem leistungsfähigen Plangehirn die Grobwerte durchzurechnen und zu einem plausiblen Ergebnis zu kommen. Es gab viele davon!
    Man konnte zum Beispiel ein treibendes Raumschiff von gigantischen Abmessungen entdeckt haben.
    Das war einer der Grundwerte. Weshalb es sich aber nicht von der Stelle rührte, keine Tastimpulse auf die Reise schickte und keine Spur eines energetischen Eigenlebens ausstrahlte - das waren bereits Fragen, die ins unbeantwortbare Detail gingen.
    Rhodan hatte eine halbe Stunde nach der ersten Ortung eine Offiziersbesprechung einberufen. Es war so gekommen, wie es kommen mußte: Niemand hatte den Gedanken erwogen, das unbekannte Objekt unbeachtet zu lassen und die Reise fortzusetzen. Man wollte wissen, was man entdeckt hatte.
    So waren vor zehn Minuten die entscheidenden Befehle gegeben worden. Die CREST III hatte Fahrt aufgenommen und war auf den neuen Kurs eingeschwenkt. Die Geschwindigkeit näherte sich der Lichtmauer. Chefingenieur Hefrich erhielt Gelegenheit, seinen Schwingungstest unter Höchstbelastung durchzuführen.
    Eine Viertelstunde vor dem Manöver war der

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