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0250 - Die sechste Epoche

Titel: 0250 - Die sechste Epoche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erscheinen. Rhodan erhob sich und klappte ebenfalls den Helm zurück.
    Sie gingen quer durch die Riesenzentrale und warfen noch einen Blick auf die Bildschirme der Heckgalerie. Der Kommandoraum war ebenfalls kugelförmig, schwer gepanzert und lag im genauen Mittelpunk tdes Schiffskörpers. Man kannte tausend und mehr Katastrophen aus der terranischen Raumkriegführung, bei denen große Raumschiffe zu glühenden Wracks geschossen worden waren. Nur in den wenigsten Fällen war es dem Gegner gelungen, die Hermetikzentralen mit den wichtigen Steuerelementen zu zerstören.
    Im Ultraschlachtschiff CREST III war die Kugelhülle der Zentrale mit neuartigen Vorrichtungen versehen. Bei einer Explosion oder Teilvernichtung war es mit hoher Wahrscheinlichkeit möglich, dieses Schiff im Schiff in ein schwergepanzertes Beiboot zu verwandeln und mit eigener Maschinenkraft aus dem zerplatzenden Torso zu entkommen.
    Dies war nur eine der vielen Neuerungen, die man in den Konstruktionssälen des irdischen Mondes entwickelt hatte.
    Die Robotposten vor den Panzertoren der Mannschleuse salutierten. Uniformierte Männer drängten sich vor den Ausgängen. Die CREST III würde einige Stunden im Normalraum bleiben und Messungen vornehmen. In den wissenschaftlichen Stationen herrschte Hochbetrieb. Die Ortungs- und Funkzentrale war voll besetzt. Hier wurde das Essen von Robotern direkt zu den Diensthabenden gebracht.
    Die beiden Kommandeure fuhren mit einem Normallift hinunter zum Messedeck. Die Messe selbst war ein Raum ohne besonderen Komfort. Die Ausgabeschalter waren verschwunden. Die Speisen wurden von einem automatischen Verteilersystem aus den hohlen Tischstützen ausgefahren und vor den Sitzplätzen abgestellt.
    Oberstleutnant Brent Huise, der Erste Kosmonautische Offizier, beschnüffelte mißtrauisch den roten Brei, der von einem Ring blaßgelber Masse umgeben wurde.
    „Ein kluger Mann sagte einmal, man könnte die wirtschaftliche Stärke eines Reiches an dem Essen erkennen, das man auf seinen Raumschiffen erhält. Danach zu urteilen, müssen im Solaren Imperium katastrophale Zustände herrschen. So armselig sah das Zeug noch nie aus."
    Huise schwang ein Bein über die Lehne des Drehstuhls und versuchte, ihn mit der Masse seines Körpers zu demolieren. Es gelang ihm nicht. Es war ihm noch nie gelungen!
    Melbar Kasom lachte grollend. Er drückte fünfmal auf den Wählschalter der Automatik und schüttete die Zusatzportionen auf seinen Spezialteller. Es entstand ein roter, dampfender Berg mit gelben Verzierungen.
    Huise verzog angewidert das Gesicht.
    „Sie sind ein Vielfraß, Kasom. Wo bringen Sie das nur unter?"
    „Die ersten zwanzigtausend Kalorien in der oberen Hälfte der Speiseröhre. Wenn ich dann noch etwas zu schlucken bekomme, wird allmählich mein Magen in Anspruch genommen. Haben Sie etwas dagegen?"
    Auf Kasoms Gesicht lag ein spöttischer Ausdruck, und sein sandfarbener Haarkamm richtete sich auf.
    Huise schüttelte den Kopf. Kasoms 16 Zentner gaben ihm zu denken.
    „Na also", brummelte der Riese von Ertrus. „Warum dann die Aufregung? Daß ihr Terrageborenen nie eure dummen Bemerkungen unterlassen könnt. Reine Energieverschwendung, behaupte ich."
    Einige Leutnants, die am Nebentisch saßen, grinsten still vor sich hin. Sie gehörten zum neuen Personal und waren daher im Sprachgebrauch der anderen Männer sogenannte „Frischlinge", die sich erst einmal zu bewähren hatten.
    Atlan registrierte alles. Ihm entging nicht die kleinste Einzelheit, und daraus zog er Rückschlüsse auf die Moral der Besatzung. Das Ergebnis war hervorragend.
    Rhodan aß seine Synthesespeisen, ohne eine Miene zu verziehen. Der Brei war nahrhaft, aber nicht besonders wohlschmeckend. Kasom sprach den Arkoniden an. „Sir - Sie haben doch wohl bei Ihrer Wanderung durch die Geschichte der Erde auch spanische Stierkämpfe gesehen oder?"
    „Sicher. Ich war nicht davon begeistert. Warum?" Kasom grinste plötzlich. „Was ist denn mit den abgestochenen Stieren passiert?"
    Atlan holte tief Luft. Rhodan beherrschte sich meisterhaft. Huise blickte sich erstaunt um. Von solchen Dingen hatte er noch nie gehört.
    „Was - Stierkämpfe? Sie meinen, da hätte jemand die Ochsen anschließend aufgegessen und ..."
    „Mit Stieren", unterbrach Kasom, und sein Blick wurde drohend. „Verdammt, Sie sollen mich nicht immer unterbrechen, wenn ich an meinen Magen denke. Das regt mich auf."
    „Die Tiere wurden großmäuligen Ertrusern um den Hals gebunden und mit

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