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0250 - Die sechste Epoche

Titel: 0250 - Die sechste Epoche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschlossenen Kammer auf. Die Szenen auf der Oberfläche wurden übertragen, die wichtigsten Personen des fremden Raumschiffes in Großaufnahme gebracht.
    Kalak schwebte als leuchtende Gaswolke aus dem Stahlblock hervor. Nach dieser langen Zeit der Ruhe benötigte er fast eine Stunde, um sich zu verstofflichen.
    Als er wieder auf seinen Beinen stand, trat die medizinische Robot-Automatik in Aktion.
    Er wurde gebadet, massiert und durch Medikamente gestärkt. Kalak glich einem Menschen, nur war er eineinhalb Meter groß und ebenso breit. Seine tiefschwarze Haut hob sich scharf vom weißen Overall ab.
    Er war das Symbol für die kosmischen Ingenieure von Andromeda.
    Kalak war der Eigentümer und Kommandant der fliegenden Werftinsel KA-preiswert. Hunderttausend andere Stationen dieser Art waren vor achthundert Jahren vernichtet worden. KA-preiswert war wahrscheinlich die letzte kosmische Insel, so wie er der letzte Überlebende war.
    Er ging taumelnd auf ein Lager zu und ließ sich darauf nieder. Sein Herz klopfte heftig. Es befand sich dort, wo bei einem Menschen das Nierenbecken begann.
    Kalak bewegte die Glieder, Sie hatten kein tragendes Knochengerüst. Dies wäre mit Kalaks Paragabe nicht vereinbar gewesen.
    Terraner hätten ihn wahrscheinlich einen Gummimann genannt, denn er hielt seinen Körper mit Hilfe von starken Sehnenbündeln und hochelastischen Knorpelverbindungen aufrecht.
    Hände und Füße waren sechszehig. Die beiden Daumen und Zehen machten diese Hände und Füße zu idealen Greifwerkzeugen. Kalak verstand sie zu gebrauchen. Er hatte Reparaturen ausgeführt, die keinem anderen Lebewesen möglich gewesen wären.
    Er ruhte nochmals eine Stunde lang und richtete sich dann auf. Seine nächste Handlung galt der zeremoniellen Pflege seines Bartes. Er war das Würdezeichen eines Paddlers.
    Er war feuerrot, gut meterlang und unterhalb des Kinns in der Mitte geteilt. Kalak reinigte und kämmte ihn sorgfältig, umfaßte die beiden Teile und legte sie sich um den stämmigen Hals.
    Er verband die Enden mit einem kunstvollen Knoten. So entstand ein roter, natürlicher Schalkragen, aus dem Kalaks schwarzer Kahlkopf hervorragte.
    Während dieser Verrichtungen hatte er ständig seine Kontrollen überwacht. Haß, unbändiger Haß erfüllte ihn. Sie waren zurückgekommen!
    Roboter brachten ihm einen Mikrotranslator, der auf die Sprache der Fremden inzwischen eingestellt war.
    Kalak kannte seine Werftinsel bis zum letzten Winkel. Hunderttausend Roboter und riesige, vollautomatisierte Industrieanlagen gehorchten ihm. Er inspizierte die wichtigsten Räume und stellte befriedigt fest, daß die angeordneten Wartungsarbeiten achthundert Jahre lang gewissenhaft ausgeführt worden waren. Die Werftinsel KA-preiswert war voll betriebsklar. Sie konnte dreihundert Schiffe auf einmal generalüberholen, aber sie konnte auch dreihundert Schiffe vernichten. Das kam ganz auf Kalaks Willen an.
    Diesmal war er gewillt, die Fremden nicht entkommen zu lassen. Seine Roboter hatten mit dem Begrüßungsprogramm so reagiert, wie er es angeordnet hatte. Gäste waren auf KA-preiswert immer willkommen, aber diese konnten keine Gäste sein! Sie besaßen ein kugelförmiges Raumschiff mit einem Triebwerkswulst!
    Kalak dachte nicht daran, die normalen Verbindungswege zu benutzen. Er schritt gerade auf sein Ziel zu, durchdrang, ohne darüber nachzudenken, Wandungen und Maschinen aller Art und kam im Hauptschaltraum heraus.
    Von hier aus konnten die Anlagen des Raumhafens bedient werden. Der Strukturläufer überlegte einen Augenblick. Sein breites, flaches Gesicht verzerrte sich. Die tiefliegenden Augen begannen zu funkeln.
    Kalak haßte immer intensiver.
    Trotzdem beherrschte er sich. Er wollte wissen, was der Gegner in achthundert Jahren erschaffen und konstruiert hatte. Er wollte das Schiff inspizieren. Die Größe hatte ihn schockiert. Man mußte in der Schiffsbautechnik weit fortgeschritten sein und auch eine andere Kunstsprache eingeführt haben.
    Er betätigte einige Schaltungen, die nicht zur Bewaffnung seiner Werftinsel zählten.
    Die Automatik gab darüber Auskunft, wo die Landeteller der Stützbeine den Boden berührt hatten. Es handelte sich um vierundzwanzig Teller mit einer Auflagefläche von sechzigtausend Quadratmetern. Das genügte dem Paddler.
    Er schaltete die automatische Verankerung ein. Der Spezialstahl unter den Standflächen der CREST wurde zu einer Kontaktverbindung angeregt. Es handelte sich um ein jederzeit lösbares

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