0251 - Die Armee der Biospalter
aus dem Hangar katapultiert. Gucky erschrak, als er sich plötzlich über dem Landefeld von KA-preiswert wiederfand. Unter ihm huschten die Wracks der Pyramidenschiffe vorüber.
Sofort drosselte der Mausbiber die Anfangsgeschwindigkeit. Er hörte sich aufatmen.
Wenn das Ultraschiff jetzt startete, besaßen die Zurückgebliebenen wenigstens ein kleines Raumflugzeug.
Gucky schaltete den Normalfunk ein, doch er hörte nur die üblichen Störgeräusche. In einer weiten Schleife kreiste er über dem Landefeld. Als ihm einfiel, daß die Biospalter ihn von der CREST III aus unter Beschuß nehmen lassen konnten, hielt er nach einer geeigneten Einflugstelle in die unterirdischen Anlagen von KA-preiswert Ausschau.
Er fand einen schattenhaften Einschnitt unweit der Aufschlagstelle der Biospaltschiffe. Das kleine Raumschiff sackte ab. Gucky riß den von Kalaks Robotern in aller Eile gefertigten Spezialhelm vom Kopf, um besser atmen zu können.
Drei Minuten später landete er die Maschine zehn Meter unterhalb der Oberfläche des Landefeldes. Er spürte bis in den Moskito hinein, wie der Boden von den Triebwerken des Ultraschlachtschiffes erschüttert wurde. Das bewies ihm, daß die Landestützen sich noch immer nicht gelöst hatten.
Gucky ballte seine Händchen zu Fäusten und ließ sich im Sitz zurücksinken. Er war plötzlich sehr müde.
*
Sie kamen in den siebten Raum. Er war, wie alle anderen vor ihm, mit fremdartigen Maschinen und Apparaten gefüllt. Es gab kaum einen Weg zwischen den Geräten hindurch.
Rhodan blieb stehen und hielt Lordadmiral Atlan am Arm fest.
„Es hat keinen Sinn", stieß er zwischen zusammengepreßten Zähnen hervor. „Wir werden ihn nicht finden."
„Der Paddler kann sich doch nicht aufgelöst haben", murmelte Atlan. „Er hat uns nur verlassen, weil er sich der Verantwortung für die CREST III entziehen will. Wenn er die Auflageflächen der Landestützen nicht löst, muß es zu einem Unglück kommen."
„Kalak wird mit uns sterben, sobald in der Zentrale der CREST der dritte Konverter zugeschaltet wird", prophezeite Rhodan.
Der Arkonide stützte beide Arme in die Hüften. „Glaubst du, daß bereits zwei Kalups angelaufen sind?"
„Hör dir den Lärm an!" forderte Rhodan seinen Begleiter auf. „Das ist der Todesgesang für die CREST, für KA-preiswert und für alle, die sich in diesen Gebilden hochstehender Technik aufhalten."
Atlan verzog das Gesicht. „Ich könnte mir eine romantischere Grabrede vorstellen", meinte er spöttisch. „Gehen wir weiter."
Zwischen zwei Reihen hochaufragender Montagekräne setzten sie ihren Weg fort. Ein Fremder mußte sich innerhalb der unterirdischen Anlagen der Werft hoffnungslos verirren. Ein paarmal hatten die beiden Männer bereits versucht, an die Oberfläche zu gelangen. Jedesmal waren ihnen Roboter entgegengetreten und hatten ihnen unmißverständlich klargemacht, daß es ohne Kalak kein Durchkommen gab.
„Wenn wenigstens Gucky zurückkäme", sagte Atlan. „Ich befürchte, daß er bei dem Versuch, einen weiteren Mann zu retten, auf der CREST geblieben ist. Sein Spezialhelm, den er von Kalak hat, wird versagt haben."
Für Rhodan war ihre vollkommene Hilflosigkeit am schlimmsten. Sie konnten stundenlang hier unten umherirren, ohne einen Ausweg zu finden. Selbst dann besaßen sie keine Chance, den Ablauf der Geschehnisse zu ändern.
Wo war Kalak, dieser arbeitswütige Narr? Lauerte er irgendwo darauf, daß die CREST in zwei Hälften zerplatzte, damit er das Schiff in jahrzehntelanger Kleinarbeit reparieren konnte? Dieser Gedanke, überlegte Rhodan, war wohl zu abwegig.
Sie hatten das Ende der beiden Reihen von Montagekränen erreicht und standen vor dem Durchgang in einen anderen Raum. Die Schiebetüren waren verschlossen.
Atlan lehnte sich dagegen. Unmittelbar über seinem Kopf war ein länglicher Beleuchtungskörper angebracht, und dieser verlieh seinem Gesicht einen eigenartigen Glanz. Wie ein Heiligenschein, dachte Rhodan in einem Anflug von Humor.
Atlan stemmte beide Arme gegen einen der Türflügel und drückte ihn auf. Rhodan half ihm dabei.
Gemeinsam gelang es den beiden Männern, den Durchgang zu öffnen. Sie hörten den Türriegel einrasten. Im nächsten Raum standen Tausende von Werkzeugkisten. Jede war mit Leuchtschrift gekennzeichnet, so, daß die Monteure, die sie früher benutzt hatten, die gesuchten Geräte leicht finden konnten. Jetzt, da niemand mehr da war, der alle diese Werkzeuge verwenden konnte, wirkte der
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