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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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uns doch, ’nen großen zu fangen, Baker, Könnte sich auf Ihr Strafmaß günstig auswirken«, köderte ich weiter.
    Baker sackte noch mehr in sich zusammen. Dann guckte er wie ein Junge, der nichts zu Weihnachten bekommen hat und murmelte: »Ich kenn’ ihn doch nicht, G-man. Verflucht, ich kenn’ ihn wirklich nicht.«
    »Dann wird es eben bei den sieben Jahren bleiben«, sagte ich hart und stand auf.
    Ich sah, wie es in dem Mann vor mir arbeitete. Irgendetwas hatte er noch auf Lager, das war mir klar.
    Ich ging auf das Telefon zu, das auf dem zweiten Schreibtisch stand und nahm den Hörer ab. Baker schien zu wissen, was das für ihn bedeutete, denn er atmete so hastig, als habe er gerade einen hohen Berg bestiegen.
    Als ich die erste Ziffer gewählt hatte sprang er auf: »Warten Sie, G-man! Wenn ich Ihnen ’ne andere Geschichte erzähle, wird mir das vom Richter auch angerechnet?«
    »Kommt drauf an, was das für eine Geschichte ist«, sagte ich und wählte ruhig die nächste Ziffer.
    »Was ist’s denn Baker?«, fragte ich. Wieder steckte ich den Finger in die Wählscheibe und zog sie bis zum Anschlag nach vorn. Doch ich ließ sie dann nicht los, sondern drehte mich nach Baker um.
    »Da ist irgendwas geplant mit ’nem Einbruch. Bei einem Doktor«, stieß er hervor.
    Ich schaute ihn nicht an und spielte mit dem Telefonhörer, während der Zeigefinger der einen Hand noch in dem Loch der Wählscheibe steckte. Je weniger ich den Mann jetzt störte, umso schneller würde er singen.
    »Soll ’ne ganz große Sache werden. Weiß zwar nichts Genaues. Aber Brian heißt der Doktor. Hat in der Bradhurst Avenue ’n großes Labor. Hab’ selbst vor ein paar Tagen den Kasten beobachten müssen.«
    Ich legte den Hörer auf den Tisch und zog mir das Telefonbuch heran. Wollte mal sehen, ob es in der Bradhurst Avenue tatsächlich einen Doktor Brian gab.
    Es gab einen!
    Und als Baker sagte: »Das Ding soll heute gedreht werden«, wählte ich einfach die Nummer, die ich im Telefonbuch hinter dem Namen Brian gefunden hatte.
    Ich vernahm eine gehetzte Stimme.
    Es war eine Männerstimme.
    Sie gellte so schrill, dass selbst Baker auf seinem Platz hören konnte: »Ja, hallo! Hier ist das Laboratorium Dr. Brian…«
    ***
    Nat Berger hatte schon seit mehreren Tagen damit gerechnet, dass Malone seine Forderungen stellte. Berger hatte Angst. Aber sein Körper verlangte nach dem Rauschgift, von dem er nicht mehr loskommen konnte.
    Und dann hatte man ihm endlich wieder das Gift gegeben, das man ihm ein paar Tage vorenthalten hatte. Aber nur ein paar Zigaretten waren es gewesen, gerade genug, um die schreckliche Leere aus seinem Gehirn zu vertreiben.
    Die anderen Stäbchen sollte er heute Abend bekommen.
    Wie befohlen, verließ er seinen Platz im Laboratorium bei Dienstschluss um sechs Uhr abends und ging die wenigen Schritte zum Colonial Park.
    Dann hielt er sich links und ging zu der Telefonzelle, die am Mayer Circle steht. Dort steckten in einer Camel-Packung, die hinter den Telefonapparat geklemmt war, zwei Zigaretten.
    Mit zitternder Hand holte er eine heraus, steckte sie noch in der Zelle an und sog den süßlichen Rauch tief in seine Lungen. Dann ging er langsam wieder den ganzen Weg durch den Park zurück. Trotz der Kälte setzte er sich auftragsgemäß auf die Bank, von der man das Laboratorium durch eine Baumlücke beobachten konnte. Er sah, dass sämtliche Lichter im Haus erloschen waren. Dann zündete er die zweite Zigarette an.
    Jetzt endlich fühlte er sich leicht und auch der Gedanke an die Tat, die er vorhatte, bedrückte ihn nicht mehr. Geschmeidig sprang er auf und genau zur festgesetzten Zeit ging er auf die große Villa zu, in der das Laboratorium war. Sorgfältig zog er die dünnen Gummihandschuhe über, als er vor der schweren Haustür stand. Und wie man es ihm gesagt hatte, schloss er die Tür auf, ohne das Licht am Eingang zu benutzen, und er schloss die Tür hinter sich nicht.
    Ohne Licht zu machen, tastete er sich durch die Räume vor, bis er vor dem großen Stahlschrank hinter seinem Arbeitsplatz stand. Jetzt zog er die kleine Taschenlampe heraus, schirmte sie mit der Hand ab und leuchtete das Kombinationsschloss an. Er stellte die richtige Kombination ein, drehte den schweren Griff herum und öffnete den einen Flügel des Schrankes. Wie aus alter Gewohnheit drehte er dabei das Stellwerk der Kombination zurück und leuchtete in den Schrank.
    Den Inhalt kannte er genau. Besser als alle anderen, ja besser als Mr.

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