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0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild

Titel: 0252 - Der Satan haßt das Spiegelbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan haßt das Spiegelbild
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Brian selbst: die dicke Mappe mit den Versuchs- und Formelreihen des neuen Kampfmittels für das Pentagon und vor allem die große Glasflasche. Das feine weiße Pulver darin reichte aus, um tausend Menschen vorübergehend willenlos zu machen.
    Berger nahm die Flasche in die Hand und betrachtete sie nachdenklich. Diese Flasche würde ihm helfen, genug von dem begehrten Rauschgift für sich zu bekommen. Für Jahre genug!
    Und Jahre hatten sie gebraucht, um dieses Material herzustellen. Tag für Tag hatte er mit Dr. Brian an den-Versuchen gesessen, später war noch Frank Sullivan dazugekommen, als das Pentagon gar zu ungeduldig wurde und Dr. Brian die Versuche vorantreiben wollte.
    Eine leichte Übelkeit stieg in Berger hoch und dann wusste er plötzlich, dass er es doch nicht tun konnte. Er sah die hilflosen Opfer der Verbrecher vor sich, die durch das Pulver den Gangstern ausgeliefert waren. Sein Atem ging keuchend, und er riss sich mit fliegender Hand den Kragen auf. Der oberste Knopf sprang ab und fiel klirrend auf die Glasplatte seines Arbeitstisches.
    Berger stand auf und packte die Flasche mit dem teuflischen Stoff. Entschlossen ging er zu dem Stahlschrank und stellte die Flasche an ihren Platz zurück. Dann schlug er schnell die schwere Tür zu, als fürchtete er, er könne seinen Entschluss wieder ändern. Schwer atmend lehnte er sich gegen die kalte Stahltür.
    Wie ausgelaugt kam er sich vor, als er dann zu dem Telefon wankte, das im Nebenraum stand. Er stützte sich schwer auf das kleine Tischchen und wählte die Nummer, die Malone ihm gegeben hatte. Er sollte sie anrufen und melden, dass alles in Ordnung sei, damit Malone ihn am Colonial Park abholen konnte. Der Anschluss musste ganz in der Nähe sein, denn Malone hatte ihm gesagt, dass er nur wenige Minuten an der Parkseite der Bradhurst Avenue zu warten habe.
    Malone war am Apparat. Berger hörte deutlich die Spannung aus der Stimme des Gangsters.
    »Ja, Nat, alles klar?«
    Nat Berger musste alle Kraft zusammennehmen, um seiner Stimme eine gewisse Festigkeit zu geben.
    »Malone, ich mache nicht mehr mit. Ich kann einfach nicht. Ich werde Ihnen das Material auf keinen Fall besorgen. Hören Sie, auf gar keinen Fall!«
    Einen kurzen Augenblick war es still am anderen Ende. Dann bellte Malones Stimme wutschnaubend: »Sind Sie verrückt, Nat? Denken Sie daran, dass ich Sie in der Hand habe. Wenn Sie jetzt abspringen, könnte Sie das teuer zu stehen kommen. Verdammt teuer, wenn Sie wissen, was ich damit meine. Ich rate Ihnen gut, überlegen Sie sich die Sache noch einmal. Ich werde in zehn Minuten an der verabredeten Stelle sein, und ich will Sie dann dort sehen. Und zwar mit dem Zeug. Haben Sie verstanden, Berger? Ich habe gesagt mit dem Zeug!«
    »Sie werden vergeblich warten, Malone«, sagte Berger mit müder Stimme, dann legt er auf.
    Er ließ sich in einen der kleinen Sessel fallen und stützte den Kopf in die Hände. Fieberhaft überlegte er seine nächsten Schritte.
    Zunächst muss ich zu Dr. Brian und ihm alles erzählen. Und dann werde ich in ein Sanatorium gehen und ein Entziehungskur machen. Heute noch.
    Dr. Brian hat genügend Beziehungen, um das zu arrangieren.
    Und wenn ich wieder geheilt bin, werde ich arbeiten, Tag und Nacht, bis ich zu Dr. Brian sagen kann, dass ich es geschafft habe.
    Und dann werde ich mit ihm über seine Tochter sprechen!
    Der Gedanke an Chester Brians Tochter gab ihm neuen Auftrieb.
    Er ging zurück zu dem Panzerschrank und prüfte, ob er richtig geschlossen war. Dann ließ er den Lichtkegel seiner Lampe durch den Raum kreisen.
    Alle Spuren waren beseitigt. Er nahm den abgesprungenen Knopf von der Glasplatte und tastete sich wieder durch die dunklen Räume zurück.
    Kurz vor dem Vorzimmer von Dr. Brians Privatbüro wurde er von dem schrillen Klingeln des Telefons zurückgerissen. Zuerst zögerte er, dann eilte er zurück durch die Räume, durchquerte seinen Arbeitsraum und ging ins Nebenzimmer.
    In seiner Erregung stieß er hart an einen Sessel. Er vernahm die huschenden Schritte hinter seinem Rücken nicht. Fahrig tastete er mit der Hand nach dem Telefon.
    »Ja, Hallo. Hier ist das Laboratorium Dr. Brian.«
    Ehe er die Antwort vom anderen Ende hören konnte, waren die huschenden Schritte hinter ihm. Er hörte sie nicht. Er merkte nur, wie ihm plötzlich ein heißer Schmerz durch den Leib fuhr. Sein Atem war wie abgeschnitten, dann stieß er einen Schrei aus, der sich gellend an den Wänden brach.
    Mit dem Schrei drang Blut

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