Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0252 - Satans Schattenspiele

0252 - Satans Schattenspiele

Titel: 0252 - Satans Schattenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sah er sie nicht als goldenen Schädel vor sich, sondern so, wie sie einst existiert hatte – als hochgewachsene, goldhäutige Frau mit schwarzem Haar und schwarzen Augen, und mit schmalen Händen, die das zottige Wolfsfell so zärtlich streicheln konnten.
    Was brauchst du? Wie kann ich dir helfen? – Du bist sehr stark! Was in aller Welt kann dich behindern?
    Dies ist nicht unsere Erde. Dies ist nicht unser Universum. In dieser fremden Dimension herrschen andere magische Naturgesetze. Ich kann es nicht erklären. Vielleicht hängt es noch mit der Falle zusammen, in die wir geraten sind. Ich kann nicht heraus.
    Der Wolf schniefte leise. Was brauchst du? wiederholte er seine Frage.
    Etwas, das du mir nicht besorgen kannst, weil wir diese Kugel beide nicht verlassen können , erwiderte der Schädel traurig. Ich brauche entweder Zamorras Amulett oder Gryfs Silberstab.
    Und beides war unerreichbar …
    ***
    Erde …
    Kerr erwachte. Über sich gebeugt sah er einen jungen Mann mit breitem Schnauzbart, dahinter einen zweiten Mann und ein Mädchen im roten Tanga. Der Bärtige hob drohend die Faust.
    »Damit hast du nicht gerechnet, Freundchen, eh?« fragte er knurrig. »Diesmal haben wir aufgepaßt!«
    Kerr stützte sich mühsam auf die Ellenbogen. Vor seinen Augen tanzten bunte Flecken. In seinem Hinterkopf spielte ein Zwerglein Schmied und benutzte Kerrs Schädel als Amboß. So wenigstens kam es dem Druiden vor.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte er.
    »Dann werden wir deinem Gedächtnis etwas nachhelfen«, sagte der zweite Mann grimmig. »Ich schlage dir den Schädel ein! Dann entführst du keine Mädchen mehr …«
    »Warte, Karl. Vielleicht redet er auch so«, sagte der Bärtige.
    Kerr starrte ihn an. »Mädchen entführt? Die Peters-Zwillinge? Wer hat sie entführt?«
    »Du oder deine Komplizen. Stell dich nicht so blöd! Wie schafft ihr es eigentlich, an Bord zu kommen? Fallt ihr Brüder vom Himmel?«
    »Warten Sie«, sagte Kerr. »Bevor wir uns weiter unterhalten – ich bin Polizist.«
    »So siehst du auch aus, mein Junge«, grollte Karl.
    »In meiner Tasche befindet sich der Dienstausweis«, beharrte Kerr. »Links oben.«
    »Wenn er Mätzchen macht, brätst du ihm eins über«, sagte der Bärtige, streckte vorsichtig die Hand aus und fischte ein schmales Etui aus Kerrs Jackentasche. Dann klappte er es auf und stierte es prüfend an.
    »Sieht verflixt echt aus«, brummte er. »Aber … was zum Teufel hat ein Beamter von Scotland Yard hier vor Sardinien zu suchen? Und was haben Sie mit den Mädchen zu tun, Mister?«
    Kerr richtete sich mühsam auf und nahm seinen Dienstausweis wieder an sich.
    »Ich weiß nicht, ob ich Sie in Einzelheiten einweihen darf«, sagte er. »Ich weiß nur, daß die Mädchen sich an Bord aufhalten sollten und daß ich mit ihnen Kontakt aufnehmen muß.«
    »Und wie sind Sie an Bord gekommen. Mister Kerr? Ich bin übrigens Robert Terborg, das ist Karl Theus, und die Schönheit da wird Conny genannt.«
    Kerr lächelte. »Ich habe bestimmte Mittel und Wege, an mein Ziel zu gelangen«, sagte er. »Was ist jetzt mit den Mädchen? Sie sind verschwunden? Entführt worden? Von wem und wohin? Es ist wichtig!«
    »Das sollte eigentlich die Polizei herausfinden«, sagte Karl Theus. »Wie sie entführt wurden und wohin, wissen wir nicht. Sie waren plötzlich spurlos verschwunden, so wie Sie jetzt an Bord auftauchten. Und da dachten wir …«
    Kerr nickte.
    »Erzählen Sie«, verlangte er. »Alles.«
    Karl Theus erzählte das wenige, was er wußte – es war wirklich nicht viel. Während Robert und Conny auf Landgang waren, um Lebensmittel einzukaufen, wartete Karl die Maschinen der Yacht. Und während er unten war, verschwanden die beiden Mädchen von Bord.
    Und die drei Studenten hatten noch nicht einmal gewagt, die Polizei zu benachrichtigen. Sie waren ratlos. Auf See konnte viel geschehen, der Meeresgrund war tief – warum sollte man ihnen nicht einen Doppelmord anhängen? Alles war so unsicher, zumal es nicht einmal Kampfspuren gab.
    Kerr nickte. Ihm wurde einiges klar.
    Leonardo!
    Der Schwarzmagier mußte seine Hände im Spiel haben. Hier lief eine ganz große, fürchterliche Aktion gegen das Zamorra-Team. Er, Kerr, wäre ihr fast zum Opfer gefallen, hatte sie gerade noch wieder befreien können. Dafür mußten die beiden Mädchen entführt worden sein. Wer konnte wissen, was sonst noch alles geschah.
    Dem Inspektor brach der Schweiß aus.
    Leonardo mußte das Handwerk gelegt

Weitere Kostenlose Bücher