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0252 - Satans Schattenspiele

0252 - Satans Schattenspiele

Titel: 0252 - Satans Schattenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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knabberte an seinem Ohrläppchen. »Aber denk an die vielen Schneider, die arbeitslos werden.«
    »Da hast du auch wieder Recht«, murmelte Zamorra. »Also machen wir eine Geldfälscher-Werkstatt auf, um mein Château vor dem Gerichtsvollzieher zu retten. Es wohnt sich so bequem in einem Schloß, ich möchte es nur ungern verlieren.«
    Nicole löste sich von ihm.
    »Paß auf«, sagte sie. »In dieser trostlosen Dimension dürfte uns nicht mehr viel halten. Ich schlage vor, daß Fenrir Kontakt zu den Peters-Zwillingen aufnimmt. Sir Bryont soll das Weltentor öffnen. Ich fliege den Spider zurück.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Zamorra. »Könnte direkt von dir sein.«
    »Sie ist von mir«, triumphierte Nicole. Dann schüttelte sie heftig den Kopf.
    »Was hast du?« fragte Zamorra.
    »So ein Schwachsinn«, murmelte sie. »Jetzt ist auch die allerletzte Chance vertan, mein schwarzes Blut loszuwerden – jetzt, wo es so gut wie keine Meeghs mehr gibt … au!«
    Sie war mit dem Handrücken an einem scharfkantigen Vorsprung hängengeblieben. Eine Schramme zog sich über die Haut. Etwas Blut sickerte hervor.
    Verblüfft sah sie es an.
    »Was, bei Merlins hohlem Backenzahn, ist denn jetzt schon wieder los?« fragte Zamorra.
    »Schau dir das an!« schrie Nicole. »Schau dir das an!«
    Zamorra schaute es sich an.
    Nicoles Blut war rot.
    Ansu Tanaars goldenes Licht hatte mit dem Ende der Meeghs auch das Schwarze gelöscht …
    Und doch war etwas geblieben … etwas, das Nicole erst nach langen Jahren in vollem Umfang begreifen und würdigen sollte …
    ***
    Wenig später glitt das Dimensionenschiff auf das Weltentor zu, das zu aller Überraschung längst geöffnet war. Nicole steuerte den Spider; sie kam am besten damit zurecht. Sie hatten beschlossen, den Auftauvorgang der Gefährten erst daheim auf der Erde einzuleiten. Nicht nur Nicole, sondern auch Zamorra und Fenrir wollten die Meegh-Dimension so bald wie nur eben möglich wieder verlassen.
    Die Siegesstimmung hielt an.
    So lange, bis der Spider durch das Weltentor glitt, um auf der anderen Seite die Antarktis zu erreichen.
    Und dann platzte er auseinander …
    Explodierte … wurde von unfaßbaren Kräften einfach zerfetzt! Zamorra hörte Nicole noch aufschreien, dann griff die Schwärze nach ihm und riß ihn zu sich ins Nichts …
    Das Weltentor schloß wieder. Alles war so ruhig wie zuvor.
    Und das Dimensionenschiff existierte nicht mehr …
    ***
    Leonardo de Montagne war zufrieden. Er sah, wie der Spider in das Weltentor glitt. Die flackernden Lichter verrieten es ihm, schufen ein Bild, das nur er begriff. Er begann, das Weltentor zu verändern.
    Der Spider zerriß. Seine Insassen wurden verstreut. Die Eingefrorenen und der Wolf wurden irgendwo hin geschleudert. Sie interessierten Leonardo nicht. Sie waren unwichtig. Wenn sie irgendwann erwachten, würden sie genug mit sich selbst zu tun haben.
    Wichtig waren Zamorra und seine Gefährtin.
    Leonardo wollte sie direkt ohne Umweg ins Château Montagne versetzen. Doch im letzten Moment ging etwas schief.
    Er verlor sie!
    Eine winzige Fehlschaltung nur. Und schon rutschten sie aus seinem Griff, wurden irgendwohin gejagt. Leonardo konnte sie nicht mehr auffinden.
    Er murmelte eine Verwünschung. Immerhin lebten sie noch. Und noch mußte Zamorra leben. Denn Leonardo brauchte das Amulett vom lebenden Zamorra. Vom toten nützte es ihm nichts.
    Danach aber würde Zamorra sterben müssen.
    »Ich werde ihn finden«, knurrte Leonardo und schaltete die Anlage ab. Dann verließ er den Raum.
    Er schritt nach oben in die Eingangshalle, wo sein Rappe noch auf ihn wartete. Saris, Kerr und die beiden Wissenschaftler standen da.
    »Ach«, sagte Leonardo. »Kerr, mein Freund! Wie war die Flucht von Château Montagne?«
    »Reizend«, knurrte Kerr. »Fahr zur Hölle!«
    »Wie einfallslos«, bemerkte Leonardo. »Jeder erzählt mir immer wieder dasselbe … aus dem Weg!«
    Kerr und Saris griffen ihn gleichzeitig an. Saris verstärkte dabei Kerrs Kräfte. Doch Leonardo widerstand dem Angriff. Mit spielerischer Leichtigkeit schleuderte er die beiden Männer vor sich her, bis sie erschöpft am Boden hocken blieben. Sie starrten ihn fassungslos an und warteten auf den Todesstoß.
    Doch zu ihrem Glück befand Leonardo sich in einer eigenartigen Stimmung. Er dachte nur an Zamorra und daran, wie er ihn finden konnte. In dem Moment, als Kerr und Saris’ Angriff endete, waren sie Leonardo aus dem Sinn geraten. Er schwang sich auf sein

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