Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

Titel: 0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bankraub kurz nach Mitternacht
Vom Netzwerk:
Streifenwagen löste sich die Gestalt eines uniformierten Polizisten. In langen Sprüngen fegte der Cop heran. Er kam ein wenig atemlos bei mir an und rief: »Was ist hier los? Wer sind Sie?«
    Ich ließ ihn einen kurzen Blick auf meinen Dienstausweis werfen, wobei ich sagte: »Cotton, FBI! In der Tasche hier dürfte sich die Beute befinden. Eine hübsche Ladung was?«
    Jemand stieß neben mir einen dicken Pfiff aus. Ich sah mich um und entdeckte Phil, der inzwischen zurückgekommen war.
    »Der Rettungswagen wird jeden Augenblick hier eintreffen«, meinte er.
    »Wer ist das?«, fragte der Sergeant.
    »Phil Decker«, sagte ich. »Mein Kollege. Ah, da kommt ja der Krankenwagen. Sergeant, vielleicht können Sie Ihren Leuten sagen, dass einer Tränengas anfordern soll. Anders werden wir die Brüder schwerlich herausholen können.«
    »Klar«, nickte der Cop. »Man weiß ja nicht, ob nicht noch Kunden im Geschäft sind. Und Angestellte sind sicher drin. Die müssen das Tränengas in Kauf nehmen.«
    Ich wandte mich an die junge Frau, die blass und still an der Hauswand lehnte.
    »Wie viele Männer sind es, Miss?«
    »Vier. Nein, nur noch drei - einer ist ja vorhin rausgegangen. Der da.«
    Sie zeigte auf den Verwundeten. Der Sergeant streifte den stoßweise atmenden Mann mit einem knappen Blick.
    »Haben Sie ihn erwischte?«, fragte der Cop.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No, Sergeant. Die eigenen Leute haben ihm eine Kugel in den Rücken gejagt.«
    »Warum? Wollte er mit der Beute verschwinden?«
    »Das glaube ich nicht. Aber er muss meinen Freund und mich von irgendwoher kennen. Wir gingen ganz friedlich hier die Straße entlang, als der Mann da plötzlich die Reisetasche los ließ, die Arme zum Himmel reckte und rief, wir sollten nicht schießen.«
    »Ist denn das die Möglichkeit!«, lachte der Sergeant. »Dann hätten Sie überhaupt nichts von dem Überfall gemerkt, wenn er ruhig geblieben wäre?«
    »Wahrscheinlich hätten wir nicht das Geringste davon gemerkt«, musste ich zugeben. »Es gab nichts Auffälliges in der Straße zu sehen.«
    »Das ist der Witz des Jahres«, lachte der Cop. »Weil er ein schlechtes Gewissen hatte, dachte er, als er Sie sah, Sie warteten schon auf ihn. Großartig. Na, da sind die Jungs ja endlich. Ich werde einen Kollegen mitschicken, damit er uns nicht aus dem Hospital verschwindet, sobald er verarztet wurde.«
    Während zwei junge Männer in weißen Kitteln die Trage aus dem Krankenwagen herauszogen, rief der Sergeant einen seiner Leute heran, und befahl ihm, mit der Ambulanz mitzufahren und den Verwundeten zu bewachen, bis er neue Anweisungen erhalte. Der Cop nickte schweigend.
    Inzwischen waren die gellenden Sirenen vier weiterer Streifenwagen eingetroffen. Wir einigten uns mit den Streifenführern schnell über die Verteilung aller nun zur Verfügung stehenden Leute, die wir so postierten, dass man jetzt wirklich von einer Umstellung des ganzen Gebäudes sprechen konnte. Später stellte sich allerdings heraus, dass das unnötig gewesen war, denn es führte von dem Juwelierladen keine Tür ins Innere des Gebäudes. Die vier zum Geschäft gehörenden Räume bildeten einen in sich abgeschlossenen Bereich, das nur durch die Ladentür betreten werden konnte. Soweit es nicht Schaufenster waren, hatte man die Fenster mit starken Gittern versehen, sodass auch dadurch kein Entkommen möglich war. Die Gangster saßen also in der Falle.
    Kaum war die Umstellung des Gebäudes beendet, da forderten wir die Gangster noch einmal zur Übergabe auf. Einer der Streifenführer tat das über den Lautsprecher, der sich in seinem Streifenwagen befand.
    Als wir danach vergeblich darauf warteten, dass die Gangster herauskämen, rief Phil noch einmal: »Los, nun kommt endlich raus!«
    »Holt uns doch!«, schrie einer von drinnen, und in seiner Stimme klang so viel Wut über den missglückten Coup, dass wir sofort wussten, es würde keinen Zweck haben, sie noch einmal aufzufordern.
    Ein paar Minuten später trat ein weiterer Streifenwagen ein, der Tränengasgranaten sowie Gasmasken brachte. Wir stülpten uns die Gasmasken über den Kopf, und schleuderten vier Granaten hinein.
    Danach dauerte es keine zwei Minuten mehr. Die Gangster kamen heraus, hustend, weinend, fast blind und mit erhobenen Händen. Sie bekamen Handschellen und wurden zum Revier gebracht. Die Reisetasche mit der Beute erhielt der Besitzer des Geschäfts. Er sprudelte ganze Wasserfälle von Dankesreden hervor.
    Ich zog den Sergeanten auf die

Weitere Kostenlose Bücher