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0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

Titel: 0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bankraub kurz nach Mitternacht
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Derartige Sorgen, dass psychische Auswirkungen auf Nervensystem und Herz in einem so starken Maße hätten auftreten können, halte ich für ausgeschlossen.«
    »Sie wollen also sagen, dass eine Vergiftung vorhegen muss, weil ein natürlicher Tod Ihnen als ausgeschlossen erscheint und weil keine anderen Anzeichen von Gewalt sichtbar sind?«
    »So können Sie es meinetwegen nennen. Die junge Dame, die hier war, sagte mir, dass sich Mrs. Perkins in ihren letzten Minuten über ein starkes Kribbeln geäußert hat, als ob ›Ameisen in meinen Adern wäre‹ oder so ähnlich. Das deutet auf ein gewisses Pflanzenschutzmittel hin. Sie können es in jedem Drugstore kaufen.«
    »Fällt dieses Mittel nicht unters Giftgesetz?«
    »Noch nicht. Es ist verhältnismäßig neu auf dem Markt, aber es sind bereits, soweit ich das verfolgt habe, schon ein paar Selbstmorde damit verübt worden.«
    »Wann haben Sie das letzte Mal mit Mrs. Perkins gesprochen?«
    Der Arzt runzelte die Stirn, klappte seine Tasche auf und brachte einen dicken Terminkalender zum Vorschein. Nachdem er eine Weile geblättert hatte, erwiderte er: »Das war vorigen Donnerstag.«
    »Hatten Sie den Eindruck, dass Mrs. Perkins irgendwie bedrückt erschien? Dass Sie Sorgen irgendwelcher Art hatte?«
    »Nein, nicht im Geringsten. Sie war völlig in Ordnung.«
    »Bitte, denken Sie noch einmal darüber nach. Ich frage nicht ohne Grund.«
    Mein Grund war, dass uns Mrs. Perkins vor zwei Stunden angerufen hatte. Sie werde erpresst, sagte sie, und ob wir sie besuchen könnten. Aus bestimmten Gründen wollte sie nicht zum FBI kommen. Bei Erpressungen sind wir zuständig, und also sagten wir unseren Besuch zu.
    Dr. Mellister sah mich unter zusammengezogenen Augenbrauen forschend an.
    »Ihre Frage ist sehr merkwürdig formuliert«, murmelte er sinnend. »Aber je länger ich mir meine letzte Begegnung mit Mrs. Perkins ins Gedächtnis rufe, umso deutlicher wird mir, dass sie einen heiteren, gelösten völlig normalen Eindruck machte. In meinem Beruf lernt man nicht nur die Anatomie, sondern im Laufe der Jahre auch ein wenig die Mentalität der Frauen kennen. Ich bin sicher, dass Mrs. Perkins nicht bedrückt war, und dass sie mir ihre heitere Stimmung auch nicht vorgespielt hat. Ich kenne sie seit nunmehr vier Jahren. Eine besonders gute Schauspielerin ist sie nie gewesen.«
    »Ich verstehe«, nickte ich. »Und ich möchte eine sehr vertrauliche Frage anschließen.«
    »Ich unterliege der Schweigepflicht, Mister Cotton.«
    Ich nickte. »Ich weiß, Doc. Auch in meinem Beruf gibt es das. Trotzdem möchte ich Ihnen die Frage stellen. Ich betone, dass Ihre Antwort selbstverständlich streng vertraulich behandelt wird.«
    »Ich kann Ihnen nicht von vornherein versprechen, ob ich die Frage beantworten kann.«
    »Wie Sie selbst sagen, Doc, handelt es sich vielleicht um einen Mord. Ziehen Sie das in Erwägung, wenn Sie überlegen ob Sie mir antworten wollen. Meine Frage lautet: Was wissen Sie über die Ehe von Mrs. Perkins? War sie glücklich? Oder unglücklich? Gab es ernste Streitigkeiten? Schwierigkeiten irgendeiner Art?«
    Der Arzt lachte leise, brach aber sofort ab, als sein Blick wieder auf den verkrümmten Leichnam der Frau fiel.
    »Das kann ich Ihnen unbesorgt sagen, Mister Cotton. Es war eine Ehe wie Millionen andere auch. Also nicht das Paradies, von dem die Verliebten träumen, aber immerhin eine schöne Form des menschlichen Zusammenlebens.«
    »Das haben Sie wirklich großartig gesagt«, brummte ich. »Jetzt weiß ich so viel wie ich vorher auch schon wusste, nämlich nichts.«
    Die Wohnzimmertür ging auf, und Phil kam wieder zurück. Ich sah seinem Gesicht an, dass er etwas auf Lager hatte.
    »Nur eine Kleinigkeit, Doc«, sagte er nebenher, als ob es nicht weiter von Bedeutung wäre. »Sie äußerten die Vermutung, dass Mrs. Perkins vergiftet worden sei. Könnten Sie mir den Namen des Giftes sagen?«
    »Vor einer Obduktion lässt sich natürlich nichts Genaues sagen«, erwiderte Mellister. »Aber meine Vermutung zielt auf Pretty Plants. Das ist der Name eines Pflanzenschutzmittels.«
    »Pretty Plants«, wiederholte Phil nachdenklich. »Wirklich ein hübscher Name.«
    Er gab mir einen Wink. Ich folgte ihm an ein Fenster, wo uns der Doc nicht hören konnte. Phil senkte den Kopf und raunte mir zu: »Kümmere dich um einen Burschen namens Jimmy, der Chauffeur und Butler hier zu sein scheint!«
    »Warum?«, gab ich leise zurück.
    »Weil dieser Jimmy vorgestern ein ganzes Paket

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