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0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt

Titel: 0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lun packte ihn plötzlich von hinten, umklammerte seine Arme und drückte ihn gewaltsam in den Kontursessel.
    Mit hellem Knall zerbarst ein Aggregat. Die Bildschirme verdunkelten sich.
    Dann war nur noch das schrille Heulen verdrängter Luft zu hören.
     
    6.
     
    John Marshall saß neben Cart Rudo und rauchte. Seine Augen waren halb geschlossen, ein Zeichen dafür, daß der Telepath esperte.
    „Der Chef hätte mir wenigstens gestatten sollen, einige Moskitos als Jagdschutz mitzugeben!" grollte der Epsaler. „Was ist, wenn ihm auf Bengal etwas zustößt."
    Marshall lächelte.
    „Falls ihm auf dem Planeten etwas zustößt, nützte auch der beste Jagdschutz nichts, mein Lieber.
    Und den Raum um den Planeten beherrschen wir mit den Waffen unseres Schiffes. Was also soll's"
    „Ich weiß nicht!" wehrte Rudo mißgestimmt ab. „In mir ist ein komisches Gefühl."
    „Vielleicht haben Sie sich den Magen verdorben", meinte John Marshall. „Was soll auf einer Dschungelwelt schon passieren? Mit wilden Tieren wird Icho Tolot ganz allein fertig. Außerdem dachte Atlan soeben daran, daß außer einer üppigen Vegetation auf Bengal kein Leben existiert. Er wundert sich darüber. Soll er doch froh sein!"
    „Ich weiß nicht", meinte Cart Rudo. „Überall dort, wo der Chef auftaucht, geschehen die unglaublichsten Dinge. Wir haben in der letzten Zeit nicht gerade die besten Erfahrungen gesammelt."
    „Hoffentlich werden Sie nicht noch abergläubisch." John Marshall schüttelte verweisend den Kopf und schloß erneut die Augen. „Und jetzt halten Sie bitte den Mund, Oberst. Ich möchte noch ein wenig 'lauschen'."
    Rudo spielte nervös mit dem Alarmschalter. Er konnte sich seine innere Unruhe auch nicht erklären.
    Schließlich galt die laufende Aktion nicht den 'Meistern der Insel", sondern der Rettung harmloser Flüchtlinge. Selbst wenn die geflüchteten Paddler während der vergangenen achthundert Jahre von den „MdI" vernichtet worden waren, niemand würde einen Stützpunkt auf einem Planeten errichtet haben, der infolge seiner Lage so gut wie niemals angeflogen wurde.
    Aber die Paddler waren nicht vernichtet worden. Gucky und auch Marshall hatten entsprechende Gehirnwellenmuster aufgefangen. Folglich kannten selbst die „MdI" diese Welt nicht - oder sie hatten ihr niemals Bedeutung geschenkt.
    Er lachte plötzlich rauh auf.
    Da saß er nun im Kommandostand der fürchterlichsten Kampfmaschine, die Menschengeist sich ausdenken konnte, und bangte um das Schicksal eines Mannes, den er innerhalb einer Viertelminute aus jeder Lage herauszuhauen vermochte!
    „So langsam werden Sie wieder vernünftig", sagte Marshall leise. „Sie werden sehen, alles verläuft völlig undramatisch. Man hat eben die Plattform der kosmischen Ingenieure entdeckt. Sie ist zwar beschädigt, scheint aber nicht verlassen zu sein. In den nächsten Minuten werden wir Gewißheit über das Schicksal der geflohenen Paddler haben."
    Er entspannte sich und entzündete eine neue Zigarette.
    Kaum hatte er den ersten Zug getan, als er zusammenzuckte. Die brennende Zigarette flog in hohem Bogen davon. Marshall sprang auf und stand mit bleichem Gesicht da.
    „Was ist los, Sir?" fragte Cart Rudo.
    John Marshall öffnete den Mund.
    In diesem Augenblick sprach der Telekom an. Zwischen krachenden, knatternden Geräuschen schwang eine erregt klingende Stimme auf und ab. Rudo glaubte Rhodans Stimme zu erkennen, aber er verstand wegen der Störungen kein Wort.
    „Rasch, Oberst!" flüsterte Marshall. „Starten Sie! Die KC-15 wird beschossen und stürzt ab. So starten Sie doch schon! Der Chef befindet sich in höchster Gefahr."
    „Es geht nicht!" entgegnete der Epsaler ächzend. Wie gebannt beobachtete er den Übertragungsschirm der Ortung, lauschte er dem Kommentar des Chefs der Ortungszentrale.
    Mindestens dreißig fremde Raumschiffe waren in nur zehn Lichtstunden Entfernung aus dem Hyperraum aufgetaucht!
    Mit der Faust schlug Cart Rudo auf den Schalter des Interkoms.
    „Wir ziehen uns in den Ortungsschatten der Sonne Smaragd zurück. Notfalls gehen wir in den Zwischenraum!"
    Niemand widersprach, auch John Marshall nicht, obwohl er als Sonderoffizier des Imperiums befugt gewesen wäre, das Oberkommando zu übernehmen. Aber Cart Rudos Entscheidung war die einzige, die er hatte treffen können. Niemand durfte von der Anwesenheit der Terraner in Andromeda erfahren.
    Dafür war kein Preis zu hoch.
    Auch der Preis nicht, der Perry Rhodan hieß - denn das war sein eigener

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