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0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

Titel: 0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fischte nach seinen Papieren und zog ein schmales Plastikkärtchen hervor. Er war froh, daß er es immer bei sich trug; so hatte er es aus Château Montagne retten können, als Nicole und er in einem halsbrecherischen Abenteuer nach England fliehen mußten.
    Der Bobby nahm den Ausweis mit spitzen Fingern entgegen. Dann verzog er etwas abfällig das Gesicht, nickte aber: »Sie können passieren.«
    Es war ein Sonderausweis des britischen Innenministeriums, auf Zamorra ausgestellt und ohne Ablaufvermerk der Gültigkeit. Zamorra hatte ihn vor langer Zeit einmal erhalten, als er freie Hand benötigte und die Familie eines hohen Politikers in eine dämonische Auseinandersetzung verwickelt war. Später hatte niemand den Ausweis zurückgefordert.
    Wahrscheinlich hielt der Polizist Zamorra jetzt für einen Angehörigen des Secret Service.
    Der Parapsychologe eilte zu der Trage hinüber, auf die die Frau gerade vorsichtig gelegt wurde. Sie war bewußtlos, ihr Gesicht angstverzerrt. Sie mußte ein schreckliches Erlebnis hinter sich haben.
    »Was ist geschehen?« fragte Zamorra und präsentierte noch einmal kurz seinen Ausweis. »Wer ist die Frau?«
    Die Sanitäter kümmerten sich gar nicht um ihn, sondern brachten die Trage zum Rettungswagen. Der Arzt sah Zamorra kurz an. Dann zuckte er mit den Schultern.
    Ein graugekleideter Mann näherte sich. Es folgte abermals eine kurze Vorstellung. »Warum interessieren Sie sich für diese Frau, Sir?« wollte Polizeileutnant Spencer wissen.
    »Weil ich von ihr angerufen wurde, als es knallte«, sagte Zamorra.
    »Nun, wir wissen auch nichts genaues. Wir wurden von den Anwohnern informiert.« Er deutete auf den ausgebrannten Ford. »Das Fahrzeug muß untersucht werden. Die Frau ist eine gewisse Laury Garrick aus Schottland. Warum rief sie Sie an, Sir?«
    »Das eben«, sagte Zamorra, »möchte ich herausfinden. Sie schrie Hilfe, und dann krachte es im Hintergrund.«
    »Das muß der explodierende Wagen gewesen sein.«
    Zamorra nickte. »Ich möchte mit der Frau reden, sobald sie erwacht. Können Sie das für mich arrangieren?«
    »Sie sind doch Regierungsangehöriger… wie kann ich mich Ihnen entgegenstellen?« fragte der Leutnant.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Vergessen Sie meinen Ausweis«, bat er. »Ich habe kein Interesse daran, über Ihren Kopf hinweg Entscheidungen zu treffen. Es reicht, wenn ich das Kärtchen besitze. Ich will es nicht über Gebühr strapazieren.«
    »Sie sind also nicht direkt dienstlich hier«, erkannte der Leutnant sichtlich erleichtert.
    »In gewisser Hinsicht schon«, sagte Zamorra. »Aber anders, als sie denken. Ich bin Parapsychologe, und ich bin sicher, daß hier eine Psi-Erscheinung mitspielt.«
    ***
    »Was geschah? Warum riefen Sie mich an?« fragte Zamorra langsam und eindringlich. Er sprach deutlich und betont. Spencer sah ihn immer wieder merkwürdig berührt von der Seite an.
    Es roch nach Krankenhaus. Die weißgetünchten Wände strahlten Kälte aus. Zamorra fühlte sich unwohl. Dennoch wollte er hier ausharren, bis er eine zufriedenstellende Antwort erhielt. Er spürte, daß schwarze Magie am Werk war. Und das so nahe an Beaminster Cottage!
    Jagten sie etwa schon wieder ihn, die Dämonen der Schwarzen Familie? Das fehlte ihm gerade noch…
    Laury Garrick war wach und doch nicht wach. Zamorra hatte sie blitzschnell hypnotisiert, noch ehe der Arzt Einspruch erheben konnte. Aber der Meister des Übersinnlichen wußte, daß eine hypnotische Befragung der jungen Frau weniger schaden würde als eine im Wachzustand.
    Sie sah an ihm vorbei.
    »Wer… fragt…«
    Das war keine typische Reaktion auf seine Frage! Unwillkürlich zuckte Zamorra zusammen. Normalerweise hätte sie ihm antworten müssen, nicht aber eine Gegenfrage stellen dürfen! Hier stimmte etwas nicht.
    Das merkte auch der Stationsarzt, der sich jetzt von seinem Stuhl erhob und langsam auf das Krankenbett zutrat. Zamorras ausgestreckte Hand stoppte ihn.
    »Nicht näher!«
    »Was erlauben Sie sich…?« fuhr der Arzt auf.
    Spencer schüttelte verweisend den Kopf. »Lassen Sie ihn, Der Mann weiß, was er tut«, flüsterte er.
    Zamorra sann über die Frage der Hypnotisierten nach. »Professor Zamorra fragt«, sagte er leise. »Was geschah? Wurden Sie überfallen? Von Terroristen - oder von… Dämonen?«
    Die Frau zitterte leicht.
    »Das Haus«, flüsterte sie. »Das tote Haus… wo ist Steve? Was hast du mit Steve gemacht? Warum wachsen die Bäume?«
    Arzt und Polizist wechselten einen

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