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0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen

Titel: 0255 - Als die Pflanzen Rache nahmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Segelyacht des Möbius-Konzerns. Somit waren nahezu alle Verkehrswege offen.
    Zamorra beugte sich zwischen Spencer und Nicole über die Karte. Im Gegensatz zu anderem Kartenmaterial schien hier wirklich jede Hundehütte eingezeichnet zu sein, jedes kleine Häuschen, jede Häuseransammlung, die großzügig den Namen »Dorf« für sich in Anspruch nahm. Deren gab es viele - drei bis zehn kleine Häuschen, die sich eng an äußerst schmale und vielfach gewundene Straßen schmiegten und auf kaum einer normalen Karte verzeichnet waren - weder Ortschaften noch Straßen.
    Mit der Kugelschreibermine verfolgte Spencer den möglichen Weg des Ford Cortina.
    »Hier ist eine Abzweigung zu einer Art Herrenhaus«, sagte er. »Vielleicht ist das gemeint.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    »Nah«, sagte er. »Könnte hinkommen. Schade, daß der Wagen keinen Fahrtenschreiber hatte. Dann könnten wir es tatsächlich feststellen.«
    Nicole hatte unterdessen etwas anderes entdeckt. »Hier liegt unser Cottage«, stellte sie fest.
    Nun, wo Beaminster Cottage lag, wußte Zamorra. Aber jetzt sah er die Entfernung zwischen jenem ominösen Herrenhaus und ihrem neuen Domizil. Luftlinie etwa sieben Meilen…
    »Verdammt nah«, murmelte er. »Wenn das hinhaut…«
    »Zwei Meilen weiter als Pembroke Castle, nur in der anderen Richtung«, sagte Nicole. »Hm…«
    Zamorra richtete sich auf. »Wir sehen uns das Häuschen mal an. Leutnant, was für Häuser kämen sonst noch in Frage?«
    »Noch eines, eineinhalb Meilen weiter südlich, aber daran glaube ich nicht, weil ich den Besitzer gut kenne.«
    »Gibt es kleine, verlassene Häuser in der Nähe?«
    Spencer schüttelte den Kopf. »Nicht daß ich wüßte. Ich müßte wirklich Fredburgh fragen, der dauernd im Außendienst dort herumkreiselt, aber der kommt erst um acht zum Dienst.«
    »Vier Stunden noch«, sagte Zamorra. »Zu lang…«
    »Sie wollen doch nicht etwa jetzt zu diesem Haus fahren? Sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen, Sir?« stöhnte Spencer auf.
    Zamorra lächelte.
    »Von fast allen«, sagte er. »Aber einen guten Geist habe ich noch.« Er nickte Nicole zu. »Geisterstunde ist zwar vorbei, aber vielleicht sollten wir doch mal…«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Laß uns lieber abwarten, bis es hell wird. Dann schwindet die Macht des Bösen«, sagte sie. »Denk an dein Handicap.«
    Zamorra nickte. Er vergaß immer wieder, daß er nicht mehr auf den Schutz seines Amuletts vertrauen konnte. Das besaß jetzt Leonardo de Montagne. Hinzu kam, daß Zamorra nicht vorbereitet war. Er mußte jetzt unter ganz anderen Voraussetzungen arbeiten als früher, konnte sich nicht mehr einfach so ins Getümmel stürzen. Er mußte vorsichtig taktieren, wenn er selbst überleben wollte.
    »Überredet. Warten wir also, bis es hell wird. Spencer, wo steht Ihre Kaffeemaschine?«
    »Kaffee?«, ächzte Spencer erschrocken. »Hier wird Tee getrunken, Sir! Wir sind Briten!«
    »Die spinnen, die Briten«, zitierte Nicole den sattsam bekannten Abenteurer aus dem gallischen Dorf und ließ sich in den einzigen Polstersessel fallen, den Spencers Büro aufzuweisen hatte.
    Sie warteten auf den Einbruch der Helligkeit.
    ***
    Langsam rollte der silberne Jaguar auf das Herrenhaus zu. Zamorra fuhr. Nicole hatte den Beifahrersitz in Liegestellung gesenkt und die Augen geschlossen. Sie genoß die Ruhe des Wagens. Der Zwölfzylindermotor flüsterte dezent.
    Wie viele Dinge in Zamorras Leben, ging auch der Kauf dieser Limousine mit auf Nicoles Konto. Mietwagen waren auf die Dauer zu teuer, also mußte ein Auto gekauft werden. Zamorra tendierte zu einer seriösen Limousine, Nicole zum schnellen Sportwagen. Der Jaguar war die nicht gerade billige Kompromißlösung.
    Immerhin war der Wagen schnell und bequem, wie Zamorra zugeben mußte.
    Der Frühnebel hing über den weitläufigen Wiesen und tauchte alles in geheimnisvollen Dunst. Als Blutorange schob sich im Osten die Sonne über die Wälder. Eine eigenartige Zwielichtstimmung herrschte.
    Zamorra hielt an und stieg aus. Die Morgenkälte biß durch seine leichte Jacke, aber er nahm sich die Zeit, den Sonnenaufgang zu beobachten und zu genießen.
    Nicole schreckte auf. »Sind wir da?«
    Dann erkannte sie, daß das noch nicht der Fall war. »Warum hältst du hier draußen?«
    Zamorra deutete auf den Glutball der Sonne. »Deshalb«, sagte er.
    »Willst du warten, bis die Vampire zu Staub zerfallen?« neckte Nicole.
    »Ich lege dich übers Knie, sobald wir wieder

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