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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geheizt.«
    »Trotzdem.«
    »Vielleicht haben sie Angst.« Schattner hob den Kopf. »Wie meinst du das?«
    »Wir haben doch gestern den Gang aufgebrochen. Das war schon ziemlich unheimlich«
    Andreas winkte ab. »Ausgerechnet, Dirk. Der hat doch am meisten gespottet.«
    »Ja, das hat er.«
    »Was bist du so komisch?« fragte Schattner.
    »Nur so.«
    »Glaube ich nicht. Dich stört irgend etwas.«
    »Ja, das Schloß, es ist nicht normal. Wenn ich die Gemälde sehe, dabei an den Gang denke und mir darüber Gedanken mache, was früher dort alles passiert ist, kann es einem schon komisch werden.«
    Mike winkte ab. »Mach nicht so einen Wind. Was vergessen ist, das ist vergessen.«
    »Hoffentlich.«
    Etwa eine halbe Stunde später frühstückten sie. Es gab das Brot vom gestrigen Tage. Marmelade war auch noch vorhanden, Kaffee wurde ebenfalls gekocht, und allmählich wurden die Lebensgeister der drei geweckt.
    »Wie machen wir es?« fragte Mike.
    »Also, ich gehe nicht mit«, erklärte Christa und schüttelte den Kopf, so daß die beiden roten Ohrringe funkelten wie erstarrte Blutstropfen.
    »Und weshalb nicht?« Mike schaute das Mädchen von der Seite her an.
    »Weil ich hier aufräumen will, ihr habt gehaust wie die Vandalen.«
    Da lachten beide. »Und du nicht, wie?«
    »Ich helfe dir«, sagte Schattner. Mike Palm regte sich auf. »Soll ich den ganzen Mist denn allein machen?«
    »Wir kommen ja nach«, beruhigte das Mädchen ihn.
    »Ja — aber wann? Oder wollt ihr nur allein sein?«
    »Unsinn«, widersprach Christa. »Wenn wir einen Bock aufeinander hätten, würden wir uns um dich nicht kümmern, das kannst du mir glauben.«
    Das glaubte Mike sogar. Christa ging mit Andreas. Seit gut zwei Wochen waren sie zusammen. Mike Palm war dies egal, solange nicht die Arbeit unter diesem Verhältnis litt. Bisher war alles gut verlaufen, nun aber schien sich das Gegenteil anzubahnen.
    Palm konnte nichts machen, das sah er ein. Es hatte auch keinen Sinn, hier am Tisch der Wut freien Lauf zu lassen. Mike ärgerte sich zwar, aber der Zustand würde vorbeigehen.
    Er schnappte seine Jacke, die an der Lehne hing, stand auf und nickte den beiden zu. »Wenn Katja und Dirk kommen, könnt ihr sie ja in das Schloß schicken.«
    »Machen wir«, sagte Andreas.
    Mike Palm verschwand.
    Draußen empfing ihn die Kälte. Er hustete ein paarmal tief durch und nahm sich zum x-ten Mal vor, nicht so viel zu rauchen.
    Der Blick von hier oben war gut. Im Sommer mußte es besonders schön sein, dann konnte man die herrlichen Weinberge sehen und im Tal den Strom, der sich in zahlreichen Kurven durch die Landschaft schlängelte.
    Schnee lag auch. Er war durch die Kälte festgefroren und hatte an manchen Stellen regelrechte Glatteisfallen gebildet. Um das Schloß zu sehen, mußte sich Mike Palm nach links wenden, an dem Wohnmobil vorbeigehen und einen schmalen Pfad betreten, der einige Meter hochführte, um vor dem Schloß zu enden.
    Der Pfad war vereist. Regelrechte Buckel schauten in die Höhe. Sie konnten leicht zu Stolperfallen werden.
    Das Arbeitsmaterial befand sich im Schloß, so daß die Studenten nichts zu schleppen brauchten, wenn sie das düstere Gemäuer betraten.
    Und düster wirkte es in der Tat, obwohl eine sehr blasse Sonne am Winterhimmel stand.
    Man konnte die Mauern nicht gerade als schwarz bezeichnen, aber sie waren dunkler als die der anderen Bauten, die Mike Palm kannte. Zudem hatte sich um dieses einsam stehende und ziemlich kleine Schloß niemand gekümmert, so war im Laufe der Zeit an einigen Stellen wilder Wein und Efeu an den Mauern hochgewachsen, und im Frühjahr bauten Vögel ihre Nester in diesen Wirrwarr.
    Palm dachte auch an die Geschichte des Schlosses. Die Herren früher hatten ganz schön gewütet. Dort mußten Schwarze Messen gefeiert worden sein, denn die zahlreichen Wandzeichnungen deuteten darauf hin.
    Ebenso das Gemälde an der Decke. Furchterregend war es anzusehen.
    Mike Palm schob die schwere Tür auf. Wie immer kratzte sie über den Boden, der mit dickem Staub und auch getrockneten Mörtelkörnern bedeckt war.
    Als Mike die Schloßhalle betrat, wurde es kaum wärmer. Scheiben existierten nicht mehr in den Fensterrahmen. Durch sie pfiff der Wind.
    In dieser kalten Zeit mußten sie sich bei ihrer Arbeit auf das Restaurieren der Gemälde beschränken. Speis konnten sie wegen der Kälte nicht anrühren, er wäre ihnen sofort gefrören.
    Trotz der dicken Jacke fror Mike. Er hatte eine gefütterte Parka-Bluse

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