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0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

Titel: 0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
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wurden.
    Notorische Trinker kannten die Wächter bald und ließen sie gar nicht erst auf den Platz. Damit beugte Gregory den Schwierigkeiten vor, die sein Vorgänger häufig gehabt hatte. Bevor wir irgendetwas anderes unternahmen, ließen wir uns bei Gregory melden.
    Das Verwaltungsgebäude - immerhin beschäftigte Gregory für seinen Vergnügungspark weit über sechshundert Leute - lag fast im Zentrum des lärmerfüllten Geländes. Trotzdem hörte man in Gregorys schalldichtem Arbeitszimmer weder das Gebrüll der zahllosen Ausrufer, noch das Gedudel der Karussells. Nur das leise, stetige Summen der Klimaanlage war zu vernehmen.
    Es war nachts gegen elf Uhr, als wir im Vorzimmer von Gregory standen. Eine rotblonde Schönheit, die ein bisschen verlebt aussah, wollte uns mit dem kleinen Finger ab winken.
    »Mister Gregory empfängt heute niemand mehr«, erklärte sie von oben herab.
    »Wir wollen auch keinen Empfang«, erwiderte ich knapp. »Wir wollen nur mit ihm sprechen.«
    »Sie sind wohl ein bisschen begriffsstutzig, was?«, schnappte die Frau.
    Ich legte ihr wortlos meinen Dienstausweis vor die Nase. Sie stutzte, sah noch einmal genauer hin und blickte schließlich fragend zu Phil. Mein Freund zog ebenso stumm wie ich seinen Ausweis und legte ihn daneben.
    Die Rothaarige nahm unsere Ausweise und verschwand damit hinter einer massiven Tür.
    Gregory erschien auf der Bildfläche. Er marschierte herein mit der ganzen Gewichtigkeit seiner zweihundert Pfund.
    Gregory war nicht besonders groß, umso breiter wirkte er durch seine massige Gestalt.
    Er hatte ein vierkantiges Gesicht und dicke buschige Augenbrauen, unter denen ein Paar wasserhelle Augen kühl und abschätzend hervorblickten.
    »Ich bin Gregory«, sagte er. »Besuch vom FBI! Hab’ich noch nie gehabt. Sicher handelt es sich um den Detective, der auf dem Gelände meines Unternehmens tot aufgefunden wurde? Kommen Sie doch herein!«
    Er ließ uns gar nicht erst zu einer Antwort kommen, sondern machte schon wieder kehrt und ging uns voran in sein Arbeitszimmer.
    Es war ein mittelgroßer Raum, dessen Wände mit Seidentapete verkleidet waren.
    Nach meinem Geschmack wirkte die Bude eher wie das Zimmer eines verwöhnten Mädchens, das einen reichen Daddy hat, aber wenn es Gregory gefiel, sich so einzurichten, war es schließlich seine Sache. Als er sich hinter seinem Schreibtisch niederließ, hatte ich Angst, das zierliche Rokokotischchen könnte in die Knie gehen, wenn ein Bursche wie Gregory seine Ellbogen darauf stemmte, aber meine Befürchtungen erwiesen sich als grundlos.
    »Nehmen Sie Platz, meine Herren«, sagte Gregory und zeigte auf zwei verschnörkelte Stühle, die ebenso zerbrechlich aussahen wie sein Schreibtisch.
    Wir ließen uns vorsichtig nieder. Gregory musterte uns unter seinen buschigen Brauen hervor, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
    »Kannten Sie den Officer, der hier tot auf gefunden wurde?«, fragte ich.
    Gregory schüttelte den Kopf.
    »Nein, nicht dass ich wüsste. Vielleicht bin ich ihm mal irgendwo begegnet, aber eine richtige Bekanntschaft hat es zwischen uns sicher nicht gegeben.«
    »Woher wissen Sie überhaupt, dass jemand tot auf gefunden wurde?«
    »Hören Sie mal!«, schnaufte Gregory, »ich bin ja schließlich hier der Boss, nicht wahr? Wenn etwas Wichtiges passiert, wird es mir selbstverständlich gemeldet.«
    »Daran zweifeln wir ja gar nicht«, sagte Phil mit einem freundlichen Lächeln. »Wir hätten nur gern gewusst, wer es Ihnen gemeldet hat.«
    Gregory runzelte die Stirn.
    »Zum-Teufel«, brummte er. »Wer war es? Irgendjemand hat’s mir gesagt. Ich wollte gerade essen gehen. Also entweder war’s Belinda oder Stew.«
    »Wer ist Belinda?«, fragte ich.
    »Meine Sekretärin. Die Rote.«
    »Und Stew?«, fragte Phil.
    »Mein Sohn. Er wird den Laden hier einmal übernehmen und arbeitet sich ein.«
    »Um wie viel Uhr erfuhren Sie von dem Vorfall?«
    »Das muss gegen acht gewesen sein. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen. Aber das ist so die Zeit, wo ich gewöhnlich esse, und ich sagte ja schon, dass ich es erfuhr, als ich gerade essen gehen wollte.«
    »Wissen Sie, wo man Cummon gefunden hat?«
    »Sicher. Auf dem Platz, wo wir die ausrangierten und reparaturbedürftigen Fahrzeuge aus den Autoselbstfahrerbetrieben abgestellt hatten.«
    »Ist das weit von hier entfernt?«
    »Im Gegenteil. Es ist ganz in der Nähe. Wenn Sie unten zur Tür ’rauskommen und nach links gehen, kommen Sie an einen schmalen Gang, der sich zwischen diesem

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