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0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

Titel: 0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
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drei von den neun Süchtigen gewesen, die wir ermittelt hatten. Warum, so folgerte Ray nun, warum sollte das Rauschgift nicht in dem Vergnügungspark umgeschlagen werden? Rauschgift wird in Bars, Kneipen, Nachtlokalen, Kinos, Speiserestaurants, Drugstores und öffentlichen Parks gehandelt. Es ist schon in Warenhäusern und Bahnhöfen verkauft worden. Warum sollte es nicht auch einmal in einem Vergnügungspark angeboten werden?«
    »Jetzt begreife ich endlich«, brummte Captain Moore, »was Ray Cummon in dem Vergnügungspark wollte. Er suchte also das Rauschgift, das Morphium, oder vielmehr dessen Verkäufer. Und er scheint ja Erfolg gehabt zu haben. Einmal hatte er selbst eine Ampulle in der Tasche, zum zweiten wurde er ermordet. Beides deutet darauf hin, dass er den Rauschgifthändlem auf die Spur gekommen war.«
    »Der Meinung bin ich jetzt auch«, stimmte ich zu. »Wir werden also unsere Anstrengungen auf diesen Vergnügungspark konzentrieren. Aber das kann eine Sache werden, die an das Unmögliche grenzt.«
    »Mir erscheint sie jetzt schon unmöglich«, brummte Clifton. »Überlegen Sie doch: Täglich besuchen einige Tausende, ja, vielleicht gar Zehntausende diesen Vergnügungspark. Unter diesen vielen Menschen ist also vielleicht einer, der das Morphium bei sich hat und sich zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten aufhält, damit ihn dort die Süchtigen zum Einkauf des Giftes erreichen können. Wie sollen wir je dahinter kommen, wer dieser Verkäufer unter den Tausenden von harmlosen Besuchern ist?«
    »Ja, das ist die Frage«, nickte Phil bedrückt. »Wir würden einige Hundert Detectives vermutlich einige Wochen lang einsetzen müssen, bis wir auch nur annähernd herausgefunden hätten, wer zu den halbwegs regelmäßigen Besuchern des Vergnügungsparks gehört. An einen solchen Aufwand von Zeit und Leuten ist aber bei unserem chronischen Personalmangel überhaupt nicht zu denken.«
    »Augenblick mal«, sagte ich und sah mir die Anwesenden der Reihe nach an. Aber niemand verriet durch seine Miene, dass ihm am Gang unseres bisherigen Gesprächs etwas aufgefallen wäre.
    »Was ist los?«, fragte Phil. »Was hast du?«
    Ich beugte mich vor.
    »Wer sagt eigentlich, dass der oder die Rauschgifthändler zu den Besuchern des Vergnügungsparks gehören? Wieso kann es nicht ein Angestellter sein, der sowieso Tag für Tag dort zu arbeiten hat? Bei dem es also gar nicht auffallen kann, dass er täglich in dem Park anzutreffen ist?«
    Die anderen sahen mich verblüfft an.
    »Donnerwetter!«, murmelte Clifton. »Das würde den Kreis der infrage kommenden Leute von einigen Tausend auf einige Hundert einengen. Damit wäre schon viel gewonnen.«
    »Wir sollten erst einmal von dieser Voraussetzung ausgehen«, sagte ich. »Wenn sich die Angestellten als samt und sonders unschuldig erwiesen haben, können wir immer noch überlegen, wie wir die Besucher beobachten können. Außerdem gibt es auch noch einen Grund, warum von den Angestellten und Beschäftigten des Vergnügungsparks höchstens ein Drittel bis zu einer Hälfte für den Rauschgifthandel infrage kommen kann, sodass wir nicht einmal alle Angestellten zu überprüfen brauchen.«
    »Da möchte ich aber wissen, was für ein Grund das sein soll«, sagte Captain Moore ungläubig. »Offen gestanden, sehe ich einen solchen Grund nicht, der die Hälfte aller Angestellten von vornherein aus jedem Verdacht herausnimmt.«
    »Meine Überlegung in diesem Punkt gilt nur mit Vorbehalt«, räumte ich ein. »Aber trotzdem halte ich sie für stichhaltig. Der Rauschgifthändler muss, wenn er überhaupt zu den Angestellten gehört, eine Eigenschaft haben, die doch zweifellos nicht auf alle Angestellten zutrifft: Er muss nämlich durch die Art seiner Beschäftigung einen ständigen Kontakt mit den Besuchern des Vergnügungsparks haben, sonst würde er doch auffallen, wenn er diesen Kontakt von sich aus herzustellen versucht oder wenn dauernd Leute nach ihm fragen. Die Monteure, die dauernd mit den anfallenden Reparaturarbeiten beschäftigt sind, haben durch ihre Arbeit keinerlei Kontakt mit den Besuchern. Die Angestellten im Verwaltungstrakt auch nicht. Die Leute, die irgendwo im Verborgenen sitzen und die Schallplatten für die Karussells auflegen oder den Motor für jede neue Runde ein- und ausschalten, haben diesen direkten Kontakt mit den Besuchern doch auch nicht. Wir sollten uns zunächst einmal um die Leute kümmern, die sowieso schon dauernd mit dem Publikum in Berührung kommen.

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