0256 - Im Reiche der Zentrumswächter
und es geht uns gut dabei."
„Wie kann man der Vertraute von jemand sein, den man nicht kennt?"
Wieder keine sofortige Antwort. Dann: „Es gibt einige, die kennen die Meister. Aber diese wenigen leben isoliert auf der Regierungsinsel. Sie haben keinen direkten Kontakt zur Außenwelt. Niemand kann sie fragen."
Und niemand weiß, dachte Rhodan, ob es stimmt.
Trotzdem! Die einzige Möglichkeit, die Wahrheit herauszubekommen, war der Vorstoß zur Regierungsinsel, die in der Nähe des Raumhafens Vircho lag. Dort mußte es gelingen, einen der „Vertrauten" gefangenzunehmen, in den Transmitter zu bringen und mit ihm auf die CREST zurückzukehren.
Rhodan überließ es Noir, den Kapitän zu überwachen. Er ging in den falschen Umformer, um Tolot und Gucky zu besuchen.
Die beiden waren mit ihrem Los alles andere als zufrieden.
„Da hocken wir hier in dem Verschlag und blasen Trübsal", sagte Gucky mürrisch. „Warum können wir uns nicht frei im Schiff bewegen? Die Tefroder wissen ja doch nicht, was geschieht."
„Wir dürfen Noirs Tätigkeit nicht unnötig erschweren. Kleiner", sagte Rhodan. „Außerdem nähern wir uns jetzt der gefährlichen Kontrollzone. Wir kennen die Methoden der Tefroder nicht. Vielleicht haben sie die Möglichkeit, die Mannschaft zu beobachten, und in diesem Fall würdet ihr mit Sicherheit einiges Aufsehen erregen. Tut mir leid, aber ihr müßt noch eine Weile hierbleiben."
„Mir macht es nichts aus", sagte Tolot. „Aber Gucky kann einem auf die Nerven gehen. Dauernd will er gekrault werden."
„Da ist aber schade", meinte Rhodan spöttisch, „daß wir keinen Gary hier haben." Die Rasse der Garys wohnt auf einem kleinen Planeten in der heimatlichen Galaxis. Als sie zum erstenmal den Mausbiber erblickten, verliebten sie sich in ihn. Sie fanden schnell heraus, daß er nichts lieber hatte, als gekrault zu werden, und dann wurde die Situation kritisch. Gucky wurde fast zu Tode gekrault. „Dann hätte Tolot wenigstens vor dir Ruhe."
„Ja, die kleinen Garys!" Gucky verdrehte genußvoll die Augen. „Die lieben kleinen Kerlchen. Wenn wir nach Haus kommen ..."
„Bis dahin wird noch etwas Zeit vergehen", unterbrach Rhodan, der wieder in die Zentrale zurück wollte.
„Geduldet euch bis dahin. Laßt eure Funksprechgeräte eingeschaltet, damit ihr ständig in Verbindung mit mir bleibt. Einseitig telepathischer Kontakt, Gucky, reicht mir aus." Auf dem Gang begegnete er Atlan.
„Alles in Ordnung?" fragte er den Arkoniden.
„Ich hätte nie gedacht, daß die Tarnung so gut sein würde. Ich unterhalte mich mit der Mannschaft, als wären wir schon lange die besten Freunde. Hoffentlich werden die nicht auf einmal wach."
„Keine Gefahr. Außerdem haben wir Noir hier, der eine derartige Panne sofort beheben könnte.
Aufpassen jetzt. Wir nähern uns dem ersten Kontrollpunkt. Wenn alles normal verläuft, besteht keine Gefahr. Watula hat gesagt, daß direkte Kontrollen nur selten erfolgen. Dann kommt eine Untersuchungskommission an Bord. Die Attrappe werden sie auch nicht finden, nur wenn sie die Ausweise sehen wollen, wird es brenzlig."
Rhodan betrat kurz darauf die Zentrale. Auf den Bildschirmen war die gelbe Sonne Tefa mit ihren sieben Planeten schon deutlich auszumachen. Aber dazwischen gab es Tausende verschiedener Energieechos auf den Orterschirmen. Es sah ganz so aus, als würde das Sonnensystem von einer Schale aus Wachschiffen eingeschlos sen. Da gab es keinen gewaltsamen Durchbruch, sondern nur ein ganz offizielles Hineinfliegen.
„Viele der Wachstationen sind automatisch", erklärte Watula, als Rhodan ihn nach Einzelheiten fragte.
„Kein Unbefugter kann die energetischen Sperrgitter zwischen den Stationen durchdringen, ohne von der Waffenautomatik sofort vernichtet zu werden."
Der Gedanke an die Korvette Kagatos, die keine zwei Lichtjahre entfernt auf sie wartete, beruhigte Rhodan. Wenn wirklich etwas schiefging, genügte der Gang zum Transmitter knapp dreißig Meter von der Kommandozentrale entfernt. Ein Hebeldruck würde das Gerät aktivieren, und schon waren sie in Sicherheit.
Allerdings war dann auch das Unternehmen geplatzt.
Die IKUTU war noch langsamer geworden. Auf den Bildschirmen wurden zwei der angekündigten Wachstationen sichtbar. Sie standen stationär im Raum, durch unsichtbare Energiefelder gehalten und miteinander verbunden. Es waren riesige Plattformen im Vergleich zu dem Kugelraumer, wenn auch winzig im Vergleich zu Kalaks Werkstattinsel. Ihre Länge betrug
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