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0256 - Im Reiche der Zentrumswächter

Titel: 0256 - Im Reiche der Zentrumswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen Tod würden sie nichts erfahren. Wäre es nicht klüger, wenn sie ihn noch verhörten?
    Oder hielten sie ihn für einen harmlosen und neugierigen Touristen, den die Abenteuerlust gepackt hatte?
    Dann allerdings konnten sie kaum hoffen, große Geheimnisse von ihm zu erfahren.
    Die beiden Posten traten zur Seite und ließen Rhodan den Vortritt.
    Das war ihr Fehler, und Rhodan hatte noch vor einer Sekunde nicht gehofft, daß es so einfach sein würde.
    Er ging zwischen den Wachen durch und gab ihnen dann gleichzeitig einen kräftigen Stoß, der sie in die Zelle taumeln ließ. Der Polizeichef war viel zu überrascht, um einzugreifen. Rhodan gab auch ihm einen Stoß, allerdings in entgegengesetzter Richtung. Er warf die Tür zu. Automatisch schnappte das Sicherheitsschloß ein.
    Rhodan nutzte die Überraschung und nahm dem Tefroder die kleine Handwaffe ab, die er im Gürtel trug.
    „Ihnen geschieht nichts, wenn Sie vernünftig sind. Bringen Sie mich nach oben und erklären Sie mir, wie ich die Insel verlassen kann. Wenn uns jemand begegnet und Sie ein falsches Wort sagen, schieße ich."
    Für den Tefroder war alles so schnell und überraschend gekommen, daß er jeden Widerstand vergessen hatte. Er war gekommen, um den Delinquenten abzuholen, und nun war er selbst der Gefangene. Nicht nur das. Man verlangte etwas von ihm, das er niemals erfüllen konnte.
    „Es gibt keinen Weg von der Insel", sagte er und ging voraus.
    „Dann finden wir einen. Welche Stellung bekleiden Sie übrigens?"
    „Nur der Virth entscheidet ..."
    „Das weiß ich. Sie sind Polizeioffizier?"
    „Ich bin Kommandant der Sicherheitspolizei hier auf der Insel."
    „Dann sorgen Sie dafür, daß Sie es bleiben. Ja, dort in den Lift. Bringen Sie mich aus dem Haus. Haben Sie einen Flugplatz auf der Insel?"
    „Er wird Ihnen nichts nützen. Nur Spezialpersonal darf zum Festland fliegen, dort aber nicht landen.
    Jetzt ist Großalarm. Das bedeutet, daß sich die gesamte Bevölkerung von Vircho innerhalb vierzig Minuten in die Tiefbunker zu begeben hat. Dabei erfolgt die Automatkontrolle. Wenn die vierzig Minuten vorbei sind, wird jede Person erschossen, die auf der Oberfläche angetroffen wird." Er lachte kurz auf. „Und da glauben Sie, eine Chance zu haben ..."
    „Jedenfalls eine größere als noch vor wenigen Minuten." Sie hatten den Flur erreicht, der zu ebener Erde lag. „Bringen Sie mich hier heraus, aber so schnell wie möglich. Und vergessen Sie nicht, daß meine Waffe auf Sie gerichtet ist - vielmehr Ihre Waffe."
    „Ich muß zuerst in mein Büro, um mich abzumelden. Niemand darf ohne Abmeldung das Haus verlassen. Befehl des Virth."
    Das konnte stimmen, konnte aber auch ein Trick sein. Rhodan hatte keine andere Wahl, als es darauf ankommen zu lassen. Er ging dicht neben dem Polizeikommandanten her, bis sie ein gut eingerichtetes Zimmer betraten. An den Wänden verrieten zahlreiche Bildschirme, daß hier alle Fäden der Abwehr zusammenliefen. Rhodan sah einen Tefroder vor Nachrichtengeräten sitzen. Er blickte kaum auf, als er die Eintretenden bemerkte.
    Rhodan hatte die kleine Waffe in der Tasche verborgen und ließ den Polizeichef nicht aus den Augen.
    Die Abmeldung erfolgte an einer automatischen Registriermaschine. Der Tefroder drückte die Handfläche gegen eine Scheibe und wartete, bis ein Bildschirm aufleuchtete. Ein Zeichen erschien darauf.
    Er drehte sich um.
    „Erlaubnis erteilt. Wir können gehen."
    Sie verließen das Büro und standen wenige Minuten später auf der nun hell erleuchteten Straße.
    Drüben auf dem Festland heulten noch immer die Sirenen und verkündeten höchste Alarmstufe. Die Bewohner von Vircho eilten nun in die Bunker. Kapitän Watula von der IKUTU würde sich mit seiner Mannschaft ebenfalls in einen Bunker begeben, um abermals überprüft zu werden.
    „Ist es weit zum Flugplatz?" fragte Rhodan.
    „Wir sind in zehn Minuten dort." Die Straßen waren leer. Ab und zu begegneten sie einer Streife, immer zwei oder drei Polizisten, die respektvoll grüßten und kurze Mitteilungen machten. Niemand schöpfte Verdacht, und der Inselkommandant benahm sich recht manierlich. Fast ein wenig zu manierlich. In der Luft war das Summen schwerer Energiegleiter. Sie flogen in Richtung Festland, um die Kontrollaktionen zu unterstützen. Es stimmte also doch nicht ganz, daß niemand mehr die Insel verlassen durfte, wenn er sie einmal betreten hatte. Wahrscheinlich aber war jedes Landen auf dem Festland verboten.
    Immerhin - die

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