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0256 - Im Reiche der Zentrumswächter

Titel: 0256 - Im Reiche der Zentrumswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Insel konnte verlassen werden.
    Ein Energiegitter sperrte das Flugplatzgelände hermetisch vom übrigen Teil der Insel ab. Von nun an war jedes weitere Vordringen mit Gewalt unmöglich. Wenn es eine Automatkontrolle beim Eingang gab, half auch keine List mehr. „Kommen wir hinein?"
    „In meiner Begleitung jederzeit." Der Tefroder war stehengeblieben. „Hören Sie, ich weiß selbst nicht, warum ich Ihnen helfe, denn ich riskiere mehr als nur meinen Kopf. Die Ausrede, Sie hätten mich gezwungen, zieht beim Virth nicht." Er betrachtete Rhodan, und dann umspielte ein flüchtiges Lächeln seine Lippen. „Ich hatte schon mehr als dreimal Gelegenheit, Sie in eine Falle tappen zu lassen. Ich habe es nicht getan. Irgend etwas ist an Ihnen, ich kann es nicht erklären. Sie sind so ... so anders, wenn Sie verstehen, was ich meine."
    „Ich verstehe sehr gut. Aber ich kann und darf es Ihnen nicht erklären. Ich kann Ihnen nur danken. Und glauben Sie mir, vielleicht kann ich eines Tages diese Schuld begleichen. Ich bin sicher, wir sehen uns einmal wieder. Dies war nicht mein letzter Besuch auf Tefrod."
    „Es ist besser, wenn Sie niemals mehr wiederkommen. Die Umstände könnten anders sein, und vielleicht würde ich Sie sofort töten lassen."
    „Warum sollten sich Ihre Gefühle ändern?"
    „Auch das weiß ich nicht. Kommen Sie, da vorn ist der Eingang."
    Sie passierten die Sperre, ohne aufgehalten zu werden. Das Erscheinen des Polizeikommandanten genügte vollauf, seinen Begleiter auszuweisen.
    „Sie nehmen einen kleinen Zweimann-Gleiter. Werden Sie damit umgehen können?"
    „Ich denke schon."
    Das konnte Rhodan ruhigen Gewissens behaupten, denn bei allen bisherigen Erfahrungen hatte sich die Ähnlichkeit zwischen terranischer und tefrodischer Technik erneut herausgestellt. Warum sollte das Prinzip des Energiegleiters anders sein?
    Die Maschinen standen in langer Reihe unter einem Schutzschirm. Als der Kommandant eine verborgene Kontrolle auf dem Boden betätigte, erlosch der Schirm. Der Weg zum Festland war frei.
    Rhodan wandte sich dem Tefroder zu.
    „Nochmals vielen Dank. Werden Sie keinen Ärger haben, wenn ich flieh e?"
    „Ich werde sagen, daß Sie ein Hypno sind. Damit ist alles erklärt."
    Rhodan verbarg sein Erstaunen. Für die Tefroder schienen Parafähigkeiten etwas ganz Alltägliches zu sein. Das war reichlich seltsam.
    „Danke. Welchen Vorsprung habe ich?"
    „Fünf Minuten. Mehr kann ich Ihnen nicht zubilligen."
    Rhodan gab ihm die Hand. Dann griff er in die Tasche, nahm den Strahler und stellte ihn auf schwächste Schußleistung.
    „Ich werde Sie betäuben, dann glaubt man Ihnen eher", sagte er und schoß, ehe der Tefroder begriff, was geschah. Lautlos sank er zu Boden. Rhodan wußte, daß er statt der fünf Minuten nun mindestens zehn haben würde.
    Er kletterte in die kleine Kabine und schaltete gleichzeitig den Telekom ein. „Atlan?"
    „Ja. Alles in Ordnung?"
    „Ich starte mit einem Gleiter. Erschreckt also nicht, wenn ich in wenigen Minuten bei euch bin. Ich versuche, auf dem Turm zu landen. Wie geht es Gucky?"
    „Besser. Er hat sich erholt und kann, so hofft er, wieder springen.
    Wir warten, bis du hier bist."
    Rhodan startete, nachdem er die Kontrollen eine Minute lang intensiv studiert hatte. Vorsichtig hob er die Maschine über das Energiegitter und stieg höher. Die Insel lag unter ihm, und bald war er über dem Meer. Patrouillenschiffe flitzten hin und her und sicherten die Küste.
    Der Turm kam in Sicht. Er stand einsam und dunkel wie ein formloser Schatten in der Nacht. Ein winziges Licht blitzte für den Bruchteil einer Sekunde auf. Das Zeichen genügte.
    Rhodan landete unsanft, aber ohne Bruch.
    Gleichzeitig heulten drüben auf der Insel abermals die Sirenen auf.
    Man hatte die Flucht des Gefangenen und den bewußtlosen Polizeikommandanten entdeckt.
     
    *
     
    Auf dem Turm waren sie vorerst in Sicherheit.
    Rhodan berichtete von seinem Erlebnis auf der Insel und schloß: „Erreicht haben wir praktisch bisher nichts. Wir wissen, daß der Virth ein Diktator ist, sicherlich ein intelligenter Tefroder, aber eben doch nur das Werkzeug der Meister. Daß die Tefroder mit den Meistern identisch sind, glaube ich nicht mehr. Aber ich kann mir vorstellen, was uns noch bevorsteht, wenn wir eines Tages den wirklichen Herren des Andromedanebels gegenübertreten. Ich schlage vor, wir brechen das Unternehmen ab und kehren zur IKUTU zurück."
    „Wird sowieso Zeit", meinte Atlan und sah hinauf in den

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