0256 - Im Reiche der Zentrumswächter
Galaxis aufbauten, aber ich kann mir vorstellen, daß sie sich von denen der Tefroder grundlegend unterscheiden. Ich sagte Ihnen ja schon, daß die tefrodische Rasse an die fünfunddreißigtausend Planeten besiedelt hat und mit allen anderen Rassen der Andromeda in Verbindung steht. Solange Verbindungen bestehen, ist man vor Überraschungen sicher."
„Das ist auch von uns erkannt worden", sagte Atlan. „Aber reden Sie nur weiter. Ich bin gespannt, wo der Unterschied liegt."
Kalak lächelte sein gewohntes Lächeln.
„Der Unterschied liegt vielleicht darin, daß die Tefroder von ihren fünfunddreißigtausend Planeten nur fünfzig für den kosmischen Handel freigegeben haben. Mit anderen Worten: Fremde Schiffe haben die Erlaubnis, nur auf fünfzig von den Tefrodern besetzten Planeten zu landen. Alle anderen sind verboten.
Wer sich ihnen nähert, wird rücksichtslos vernichtet. Zu den verbotenen Planeten gehört natürlich auch der Regierungsplanet Tefrod."
„Sehr klug", gab Rhodan zu. „Und wie bewältigen sie den Handel?"
„Dafür sind spezielle Handelsflotten erbaut worden. Sie übernehmen die von anderen Rassen auf die erlaubten Planeten gelieferten Waren und transportieren sie weiter auf die verbotenen Welten. Diese Verbindungsschiffe bilden nach der Wachflotte die gewaltigste Macht der Tefroder, denn alle Handelsschiffe sind bewaffnet. Sie können im Notfall als Hilfskreuzer eingesetzt werden."
„Ein wirklich ausgeklügeltes Sicherheitssystem, das muß ich zugeben. Aber nur halb so wirksam, wenn man es kennt."
„Sie haben recht, Rhodan. Wir kennen es. Aber - können wir mit unserem Wissen auch etwas anfangen?"
„Eine ganze Menge sogar. Trotzdem werfen sich einige Fragen auf, die mit diesem Sicherheitssystem zu tun haben. Warum die Umstände, wenn die Tefroder nur die Sektorenwächter sind? Was haben sie denn zu verbergen? Sind sie vielleicht nicht doch selbst die Meister der Insel, nicht nur ihre Vertrauten?"
„Niemals", lehnte Kalak die Vermutung ab. „Sie sind nichts als die Hüter der verbotenen Zone, die Vorposten und Wächter. Sie sorgen dafür, daß niemand in das eigentliche Gebiet der Meister eindringt.
Mehr sind sie nicht. Mehr können sie nicht sein."
„Das vermuten Sie nur, Kalak. Wissen tun Sie es auch nicht."
„Niemand weiß etwas über die Meister", Perry Rhodan."
„Die Energieechos kommen näher", sagte Major Notami dazwischen.
„Wir müssen zurück in den Linearraum", unterbrach Atlan die Unterhaltung. Er wirkte frisch und ausgeschlafen. Man sah ihm an, daß er die Zwangspause genutzt hatte, „Nur dort sind wir vor Ortungen sicher. Außerdem sind wir noch viel zu weit von der Sonne Tefa entfernt."
„Das stimmt genau", gab Kalak ihm recht. „Wenn wir in diesem Sektor ein Schiff kapern, so ist es höchstwahrscheinlich, daß sein Ziel nicht Tefrod, sondern einer der Kolonialplaneten ist. Wir können die Mannschaft niemals zwingen, das Ziel beliebig zu ändern, denn es ist von der obersten Handelsbehörde festgesetzt und registriert. Bei den Kontrollen würden wir sofort auffallen. Wir müssen also versuchen, ein Schiff zu bekommen, das nach Tefrod fliegt, am besten zum Haupthafen Vircho."
„Vircho?"
„Das ist die Regierungsstadt. Sie hatte damals fünfzig Millionen Einwohner. Heute können es noch mehr sein.
Wenn Sie schon auf Ihrem wahnwitzigen Unternehmen bestehen, dann wenigstens am richtigen Ort.
Vircho ist dieser Ort. Dort laufen alle Fäden zusammen. Wenn Sie überhaupt etwas erfahren können, dann dort. Ich bin zwar persönlich davon überzeugt, daß man Sie schnell entdecken wird und Sie fliehen müssen, aber das ist Ihre Sache. Immerhin wenn ich überhaupt jemandem eine Chance einräume, dann Ihnen."
„Danke, Kalak. Wir werden sehen." Rhodan klopfte Rudo auf die Schulter. „Also Linearraum, und dann bis auf zehn oder zwanzig Lichtjahre an Tefa ran. Kalak wird Ihnen bei der Navigation helfen. Geben Sie Stationsalarm, wenn wir ins Einsteinuniversum zurückkehren."
„Noch etwas", sagte Kalak dazwischen. „Ich habe Hypnobänder mit der Sprache der Tefroder vorbereiten lassen. Wir haben ja die Gespräche in der Krankenstation aufgenommen. Es handelt sich um eine einfache Verständigungssprache auf mathematischer Grundlage. Das Tefroda ist zu erlernen. Es besitzt trotzdem eine Ausdruckskraft, die an Exaktheit nichts zu wünschen übrigläßt. Vielleicht gerade wegen der rein mathematischen Grundlage. Jedenfalls müssen Sie die Sprache beherrschen, wenn
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