Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0256 - Im Reiche der Zentrumswächter

Titel: 0256 - Im Reiche der Zentrumswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
organischen Untersuchung ändert sich nichts.
    Herz, Lungen, Leber, Nieren - sie alle sind wie beim Menschen vorhanden und sitzen an der richtigen Stelle. Da gibt es keine Unterschiede. Anders jedoch ist es beim Gehirn. Unsere Neurochirurgen haben bei der ersten Spezialobduktion einwandfrei festgestellt, daß es bedeutsame Unterschiede gibt, über die man nicht einfach hinweggehen konnte und die zu einer genaueren Analyse geradezu herausforderten.
    Der gesamte Aufbau des Großhirns ist mit dem der Menschen identisch. Nicht aber der des Zwischenhirns. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu erläutern, daß die Funktion des Zwischenhirns für das vegetative Nervensystem verantwortlich ist. Stoffwechsel, Wasserhaushalt, Wärmegleichgewicht und Herzschlagfolge werden von ihm aus reguliert. Der Unterschied zum Menschen besteht darin, daß dieses Zwischenhirn ausgeprägter ist und damit auch leistungsfähiger.
    Die zweite Unregelmäßigkeit betrifft das sogenannte Riechhirn. Beim Menschen ist es verkümmert, und wir finden es auf der Erde eigentlich nur noch bei primitiven Völkern und vor allen Dingen bei Jagdhunden.
    Die Untersuchungen haben gezeigt, daß die Tefroder einen erstaunlichen Geruchssinn besitzen. Sie könnten Spuren folgen wie Hunde. Das unterscheidet sie sehr erheblich vom Menschen.
    Der dritte Unterschied ist unserer Meinung nach der bedeutsamste. Er betrifft das Kleinhirn. Wie Sie wissen, hat das Kleinhirn in erster Linie die Aufgabe, das Gleichgewicht des Menschen zu regulieren. Es ist eine Koordinierungsstation, von der alle Haut- und Muskelreflexe des Körpers aufgenommen, verarbeitet und mit Hilfe der sogenannten Brücke an das Großhirn weitergeleitet werden. Bei den Tefrodern ist das Kleinhirn doppelt so groß wie beim Menschen und daher wesentlich leistungsfähiger."
    Dr. Artur machte eine Pause und betrachtete seine Zuhörer. Rhodan fragte: „Das ist alles?" Die Mundwinkel des Arztes zuckten, das war die einzige Reaktion auf Rhodans Frage.
    „Das ist nicht alles. Wir haben in diesem tefrodischen Kleinhirn eine etwa erbsengroße Drüse entdeckt, die es beim Menschen nicht gibt. Sie hat eine sehr eigenartige Funktion und ist nur mit einem minimalen Hyperstrahler auf fünfdimensionaler Basis zu vergleichen. Ich muß allerdings betonen, daß bei dieser geheimnisvollen Drüse Erscheinungen zu bemerken sind, die darauf schließen lassen, daß es sich um ein verkümmertes Para-Organ handelt. Aus diesem Grund haben wir die Drüse auch Paradrüse genannt. Ihre wirkliche Funktion muß noch herausgefunden werden."
    „Sonst noch Untersc hiede?" fragte Rhodan, ohne seine Überraschung zu verraten.
    „Keine, Sir." Dr. Artur schien enttäuscht, bemühte sich aber ebenfalls, es nicht merken zu lassen.
    „Abgesehen von den mir geschilderten Unregelmäßigkeiten sind bei der Obduktion der drei Gehirne keine weiteren Abnormalitäten festgestellt worden. Wären nicht die Gehirne, man könnte die Leichen für die von Terranern halten."
    „Was halten Sie persönlich von dieser Paradrüse, wie Sie das unbekannte Organ tauften?"
    „Vorerst noch nichts, Sir, Es ist mir unmöglich, da eine These aufzustellen oder die Bedeutung des Organs auch nur zu erraten. Daß es eine Funktion hat oder zumindest hatte, steht außer jedem Zweifel.
    Erst die Untersuchung eines lebenden Tefroders kann da eine Antwort geben." Seine Augen funkelten unternehmungslustig. „So eine Chance werde ich ja wohl mal erhalten, Sir ...?" Rhodan lächelte flüchtig. „Vielleicht, Doktor, vielleicht. Vorerst danke ich Ihnen für Ihre Bemühungen, Sie haben mir sehr geholfen."
    „Habe ich das wirklich?" Dr. Artur erho bsich. „Würde mich ehrlich freuen, Sir."
    Draußen auf dem Korridor, auf dem Weg zum Schott, fragte Marshall :„Halten Sie die zusätzliche Drüse für wichtig?"
    Rhodan schwieg eine Weile und dachte nach. Dann sagte er: „Vielleicht ist sie der Schlüssel zu der Frage, wer die Tefroder sind. Wir werden es bald wissen - wenn wir Glück haben."
     
    *
     
    Der Kommandant der CREST, Oberst Cart Rudo, saß hinter den Hauptkontrollen in der Zentrale. Links und rechts von ihm hatten die anderen Offiziere Platz genommen, die für das bevorstehende Manöver alle ihre speziellen Aufgaben hatten. Atlan und Rhodan waren stehengeblieben. Ebenso Kalak, der es sich nicht nehmen ließ, beim Start dabeizusein.
    Für die CREST mit einem Beschleunigungsvermögen von fast siebenhundert Kilometer pro Sekunde war es kein Problem, dem Schwerebereich der

Weitere Kostenlose Bücher