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0258 - Der Dämonensauger

0258 - Der Dämonensauger

Titel: 0258 - Der Dämonensauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dämonenblut wurde jäh bitter und ungenießbar für ihn.
    Colin fauchte wie ein Raubtier und knurrte. Seine düster flammenden Augen richteten sich auf Zamorra und Gryf. Fast achtlos ließ er sein Opfer fallen. Unartikulierte Laute kamen aus seinem Rachen. Schwarze Blutfäden rannen aus seinen Mundwinkeln.
    Dann griff er an. Mit übermenschlicher Kraft.
    ***
    Der Dämonensauger triumphierte. Leichter hatte sie es ihm nicht machen können, diese Dämonin, die er schon in der vergangenen Nacht hatte leertrinken wollen. Da war sie ihm entgangen, weil er gestört und sie gewarnt wurde.
    Diesmal brauchte er nur zuzugreifen.
    Er genoß ihr Blut. Er war mit sich und der Welt zufrieden, als er plötzlich Gedanken wahrnahm, Gedanken, die ihn im Unterbewußt sein ihren Herrn nannten.
    Wessen Gedanken?
    Er hielt im Schlürfen inne, forschte nach diesen anderen Gedanken. Woher kamen sie?
    Dämonengedanken…
    Colin Blescy…
    Das mußte der alte Mann sein, von dessen Blut er nur wenig getrunken hatte! Der Dämonensauger überlegte. Dann begriff er. Der Dämon war infiziert.
    Der Sauger richtete sich auf. Nachdenklich betrachtete er Rany Blescy in seinen Händen. Warum sollte er nicht das, was unbeabsichtigt geschehen war, jetzt absichtlich wiederholen?
    Er ließ die Dämonin los und zog sich zurück. Auf den Blutrest konnte er verzichten, aber jetzt würde er eine weitere Dienerin haben. Während er sie noch mit sich allein ließ, pflanzte er ihr einen hypnotischen Befehl ein, ausschließlich nach seinen Plänen zu handeln.
    Das war es! Er besaß jetzt eine nicht zu unterschätzende Helferin - nein, zwei Helfer: Colin Blescy gehörte ja auch dazu!
    Der Dämonensauger wartete ab. Mehr war nicht nötig. Nach einer Weile begann sich Rany Blescy wieder zu bewegen. Sie erwachte.
    In ihr kreiste jetzt der Keim!
    Der Vampirkeim in einer entarteten Dämonin…
    ***
    Colin Blescy wollte sich mit seinen beiden Gegnern nacheinander befassen. Deshalb griff er erst einmal Gryf an, den er für den Gefährlicheren der beiden hielt, um ihn vorübergehend außer Gefecht zu setzen. Immerhin besaß der Druide den Silberstab. Der vampirisierte Dämon machte einen waghalsigen Sprung vorwärts, streckte dabei beide Fäuste vor und wollte Gryf im Sprung niederschmettern, mit einem Doppeltreffer. Das hatte er sich ganz genau vorgestellt, nicht aber damit gerechnet, daß Gryf schneller sein könnte als er.
    Der Druide machte einen blitzschnellen Schritt räckwärts und verschwand noch in der Bewegung.
    Zeitloser Sprung!
    Mit dieser Druiden-Fähigkeit, die er allerdings auch nicht unbegrenzt oft hintereinander einsetzen konnte, ohne darüber an Kraft zu verlieren, brachte er sich in Sicherheit. Colin Blescy verfehlte ihn, fand keinen Widerstand und stürzte.
    Zamorra kreiselte herum.
    Jetzt oder nie! Er durfte Blescy nicht zur Besinnung kommen lassen!
    Er packte den sich wieder aufrichtenden Vampir und deckte ihn mit einer Serie blitzschneller Handkantenschläge ein. Blescy wurde schwer durchgeschüttelt. Aber er ließ sich von den Schlägen kaum beeindrucken, verpackte sie wortlos. Das Vampirische in ihm machte ihn so gut wie unbesiegbar. Aber Zamorra besaß keine Waffe. Er hatte nur den Rest Pulver in einem kleinen Beutelchen, und dieses Pulver wollte er sich für den Dämonensauger aufbewahren, es nicht vorher schon vergeuden.
    Wo blieb Gryf? Warum kam er nicht zurück?
    Blescy schleuderte Zamorra mit einer kraftvollen Armbewegung zur Seite. Der Parapsychologe stolperte über die am Boden kauernde und noch benommene Hacel. Er ruderte heftig mit den Armen, fand sein Gleichgewicht wieder, aber da war Colin schon heran. Seine Faust flog direkt auf Zamorra zu.
    Der nahm den Kopf beiseite. Der Fausthieb streifte ihn nur, reichte aber aus, ihn erneut taumeln zu lassen. Sekundenlang wurde ihm schwarz vor Augen, und er trat und schlug nur blind zu, ohne den Vampir zu treffen.
    Als er wieder sehen konnte, stand Blescy direkt vor ihm. Seine Augen glühten so grell wie nie zuvor und schienen zu rotieren.
    Er wollte Zamorra hypnotisieren, weil er sich nicht mehr lange mit ihm herumprügeln wollte!
    Wußte er nicht, daß Zamorra nicht zu hypnotisieren war? In seinem Gehirn gab es eine angeborene Sperre wie bei vielen Menschen, und diese Sperre verhinderte perfekt, daß Zamorra in den geistigen Bann des Dämons geriet.
    Blescy fauchte wütend.
    Er stürzte jetzt wieder voran, als er sah, daß sein Versuch nichts brachte. Spielend durchbrach er Zamorras Abwehr,

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