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0258 - Der Dämonensauger

0258 - Der Dämonensauger

Titel: 0258 - Der Dämonensauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bewußtlosen Gryf. Den geköpften Dämonensauger. Den schwankenden Zamorra. Mit einem Satz war er hinter der Theke. Zamorra glaubte sich in die Pionierzeit des Wilden Westens versetzt, als der Wirt eine abgesägte Schrotflinte hervorzauberte und damit drohte.
    »Keine Gefahr mehr, Mann«, murmelte Zamorra. »Legen Sie die Töte weg, hier ist alles vorbei! Binden Sie Nicole los.«
    Er hielt sich an einem Tisch fest und ließ sich auf einen Stuhl sinken, den der Wirt ihm unterschob. Dann band dieser Nicole los. Die Französin reckte die Glieder, dann war sie mit einem Satz an der Theke, nahm ein großes Glas und machte sich an der Leiche des Dämonensaugers zu schaffen.
    »Was machst du da?« murmelte Zamorra.
    »Blut«, sagte Nicole. »Ich fange ein wenig von seinem Blut auf. Wir müssen wissen, was das für eine Sorte Vampir ist! Vielleicht kann eines der Möbius-Forschungslabors etwas herausfinden.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Manchmal war Nicoles praktisches Denken schier unerträglich. Vor allem in Augenblicken wie diesen. - »Ich denke«, sagte der Wirt und sah grimmig von einem zum anderen, »daß Sie mir eine Erklärung schuldig sind. Und ich denke auch, daß ich die Polizei rufen werde.«
    ***
    Die Polizei konnte nicht mehr tun, als Bestandsaufnahme zu machen. Die Zeugenaussagen waren eindeutig. Der dunkelgekleidete Mann hatte Nicole belästigt, war dabei überrascht worden und hatte sich tätlich zur Wehr gesetzt. Dabei war er in Notwehr und eher unbeabsichtigt getötet worden.
    Das war die offizielle Version für das Polizeiprotokoll.
    Mit Dämonen und Vampiren brauchte der Polizei keiner zu kommen. Im äußersten Notfall hätte Zamorra noch auf Scotland Yard und damit auf John Sinclair oder auch Kerr verweisen können, aber der Fall ließ sich auch so »aufklären«. Daß das Blut des Geköpften schwarz war, beachtete im Kunstlicht niemand.
    »Ich möchte wissen, warum ausgerechnet dieser Bursche nicht zerfällt«, murmelte Nicole später. »Er muß wirklich etwas Besonderes sein. Herr im Himmel, hoffentlich gibt es nicht noch mehr von der Sorte. Da reicht bereits einer.«
    »Die Leute in Stephan Möbius’ Labors werden das Blut untersuchen. Wahrscheinlich finden sie schneller eine Waffe gegen diese Supervampire, als wenn ich in alten Zauberbüchern blättere«, sagte Zamorra. »Manchmal hat die Wissenschaft auch ihre Vorteile. Himmel, wird der alte Möbius ein Gesicht machen, wenn wir ihm das Glas mit dem Dämonenblut zeigen.«
    »Warten wir’s ab«, sagte Nicole und gab Gas. Der Jaguar schoß vorwärts, in den beginnenden Morgen hinein. In Pidfarne hatten sie alle drei nichts mehr verloren.
    Gryf, der mitfuhr, weil ihn auch nichts mehr in dem Ort hielt und er vorläufig noch zu schwach war, wieder zu springen, fuhr mit ihnen. Er saß auf der Rückbank der großen Limousine und war im Gegensatz zu seinem sonstigen Verhalten sehr, sehr nachdenklich und schweigsam.
    Denn es geschieht nicht alle Tage, daß man die Liebe einer Dämonin bekommt, die bis hin zum Opfertod geht…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 257 »Der Teufel mit dem Lorbeerkranz«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 246 »Fähre aus dem Jenseits«

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