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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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bin ich extra von New York ’rübergekommen. Läßt sich denn gar nichts machen?«
    Der andere zuckte die Achseln. »Können Sie denn überhaupt fliegen? Vielleicht läßt sich mit dem Piloten der Reklamefirma was machen. Aber es ist ein Einsitzer. Sie müßten schon selber fliegen.«
    Simmons nickte. »Das wäre keine Schwierigkeit«, meinte er. »Ich war während des Krieges Pilot bei der Air Force. Habe Jagdschutz geflogen in der Normandie.«
    Er holte einen Flugschein herauj und zeigte ihn dem Mann. Der las ihn aufmerksam durch und nickte dann.
    »All right, Mr. Miller! Unter diesen Umständen geht es. Allerdings habe ich in diesem Falle nichts zu sagen. Das ist ausschließlich Sache des Piloten. Jack ist draußen auf dem Rollfeld. Er wollte gerade zu einem Reklameflug starten. Wenn Sie sich beeilen, erwischen Sie ihn vielleicht noch. Sie müssen sich dann allerdings selbst helfen, denn unser Kontrollturm ist außer Betrieb.«
    »Vielen Dank, Mister!«
    Simmons warf eine Zehn-Dollar-Note auf das Schalterbrett und verließ die Baracke. Er sah das Flugzeug am Ende der Rollbahn stehen. Der Motor lief noch nicht. Simmons erkannte den Piloten, dessen weißer Flugdreß in der Sonne leuchtete. Langsam ging er hinüber. Beim Näherkommen erkannte Bill ein Transparent, das hinter dem Flugzeug lag. Der Pilot hantierte daran herum. Er hatte ihn fast erreicht, als der Mann aufsah. Er war noch jung. Simmons schätzte ihn Mitte der Zwanzig. Der rothaarige Gangster hob die Hand und winkte hinüber. Der junge Flieger stand auf und schlenderte heran.
    »Wollten Sie zu mir, Sir?« fragte er. Simmons nickte lächelnd. »Der Bürohengst schickt mich zu Ihnen. Ich wollte Ihnen ein Geschäft vorschlagen.«
    Der Flieger erwiderte das Lächeln. »Ich bin Jack Bondi. Womit kann ich Ihnen dienen?«
    Simmons erzählte ihm die gleiche Geschichte, die er schon dem Mann im Büro auf getischt hatte. Der Junge hörte ihn an und schüttelte dann den Kopf.
    »Das ist leider nicht drin, Mr. Miller! Ich habe strikte Anweisungen von meiner Firma. Außerdem muß ich gerade zu einem Werbeflug für die Coddimore Pharmaceutic Inc. starten.«
    Er wies auf das Spruchband hinter der Maschine.
    »Coddimore Gold Cream, verstehen Sie? Die Firma hat Kunden in den umliegenden Ortschaften. Bei denen erkundigen sie sich, ob ich meine Flüge auch durchführe. Mogeln ist da nicht möglich. Ja, wenn es ein Zweisitzer wäre, dann könnte ich Sie mitnehmen, aber so geht es leider nicht.«
    Simmons tat, als würde er angestrengt nachdenken.
    »Hören Sie, Mr. Bondi! Ich war während des Krieges Jagdflieger bei der Air Force und besitze einen Flugschein. Ich biete Ihnen hundert Dollar und mache für Sie den Reklameflug. Es geht mir ja nur darum, einen Überblick zu bekommen über das Gelände, welches mir mein Gewährsmann in Washington angeboten hat. Ich bin praktisch in einem Flugzeug zur Welt gekommen. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen. Ich bringe Ihnen die Mühle unbeschadet wieder nach unten.«
    Bondi schüttelte den Kopf. »Nichts zu machen, Mr. Miller! Ich würde Ihnen gerne helfen, und hundert Dollar nebenbei wären gar nicht einmal zu verachten. Aber wenn meine Firma dahinterkommt, bin ich den Job quitt, und dieses Risiko ist mir zu groß. Das müssen Sie doch verstehen.«
    »Zweihundert Dollar, Bondi!«
    Wieder ein Kopfschütteln. »Tut mir leid!«
    Damit ließ er Simmons einfach stehen und ging zu dem Transparent zurück.
    Dem Rothaarigen brach der Schweiß aus. Er mußte die Maschine haben. Latter würde für ein Mißlingen des Planes kein Verständnis aufbringen.
    Nach seinem Besuch bei Jim Milton hatten sie lange herumgetüftelt. Sie wußten ja nur, daß der Transport ab Washington ging. An Hand einer Straßenkarte waren sie zu der Überzeugung gelangt, daß sich das Ziel der Fahrt nur am Rande der westlichen Alleghany Mountains befinden konnte. Das Nitroglyzerin wurde geheim transportiert, also war es für irgendein militärisches Versuchsgelände bestimmt. Ein solches Versuchsgelände war abseits aller bewohnten Gebiete. Wo gab es in der Nähe von Washington ein geeignetes Areal? Nur in den Alleghany Mountains, und auch dort war das Gebiet begrenzt. In Frage kam entweder das nordöstliche Geibirgsmassiv von West-Virginia, zwischen Cumberland und Gettysfeurgh, oder der östliche Teil von Virginia. Gegen die erste Möglichkeit sprachen zwei Tatsachen:
    1. Das Gebiet zwischen Cumberland und Gettysburgh war unwegsam.
    2. Von Pittsburgh aus

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