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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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rotierenden Rotlicht nach und spuckte aus.
    »Für den ist das nichts weiter als eine Routinesache«, meinte er bitter. »Ich würde liebend gern mit ihm tauschen. Laß mich die erste Stunde fahren!«
    Jim Milton nickte.
    Als sie aus dem Tor herausfuhren, sahen sie die zweite Patrol Car am Bordstein stehen. Sie ließ ihnen zweihundert Yard Vorsprung und folgte ihnen dann. Die Straße war wie ausgestorben. Vor ihnen rotierte das Rotlicht des ersten Polizeiwagens, und nun setzte auch schon das nervenaufpeitschende Geheule der Sirenen ein, das sie nun über zwanzig Stunden lang mitanhören mußten.
    Eddie saß mit versteinertem Gesicht hinter dem Lenkrad. Die geringste Erschütterung des Wagens konnte den Tod bedeuten.
    Immer wieder mußte Jim an die Stahlflaschen hinter ..ich denken. Beim Fahren schwankte der Flüssigkeitsspiegel immer etwas. Das war ganz natürlich. Das Nitroglyzerin durfte sich nur nicht überschlagen. Ein paar Tropfen nur brauchten sich zu lösen und auf den schwankenden Spiegel zurückfallen, dann war alles vorbei. Man würde die Explosion meilenweit hören.
    Nach zehn Minuten hörten sie ein Brummen in der Luft. Jim sah die Positionslichter der beiden Armeehübschrauber auftauchen. Dann heftete er einen Blick wieder auf die Straße.
    5.30 Uhr! Eddie stand jetzt auf dem Trittbrett. Jim sah auf den Tachometer .im Armaturenbrett. Der rote Zeiger bewegte sich um 18,6 Meilen herum. Das war die Durchschnittsgeschwindigkeit. Manchmal konnte er etwas zulegen, aber bei 24,9 Meilen flammte ein schwarzer Totenkopf auf. Dann wußte er sofort, daß er zu schnell war.
    9 Uhr! — Eddie lenkte den Wagen an den Straßenrand und hielt an. Der Schweiß, den er sich von der Stirn wischte, war nicht nur auf die Hitze zurückzuführen, die im Führerhaus herrschte. Er reichte Jim die Aktentasche und stieg dann aus. Sie setzten sich in den Straßengraben und frühstückten. Jim sah, wie die Haubschrauber auf dem freien Feld landeten. Eddie faltete eine Zeitung auseinander und begann zu lesen. Gemächlich verzehrten sie ihre Butterbrote. Plötzlich schüttelte Eddie den Kopf.
    »Ich bin ja mal gespannt, ob sie die Gangster zu packen kriegen, die die Laine Sisters gekidnappt haben. Das scheinen ja ein paar ganz tolle Burschen zu sein. Jetzt haben sie auch noch so eine Reklametante aus der Filmbranche umgebracht.«
    Jim Milton fuhr zusammen. Eiskalt lief es ihm den Rücken hinunter. Mit einer hastigen Bewegung riß er Eddie die Zeitung aus den Händen.
    »Zeig her, Eddie!«
    »He, was ist denn mit dir los? Du mußt dir mal ’ne Zeitung kaufen, dann gewöhnst du dich an die Preise.«
    Jim beachtete die scherzhafte Bemerkung nicht. Wortlos starrte er auf das Bild. Es gab keinen Zweifel, es war Diana. Seine Augen überflogen den Bericht:
    ENTWICKELT SICH DAS LAINE-KIDNAPPING ZU EINER BLUTIGEN STORY?
    Washington, 15. Juli. — Wie wir in den späten Abendstunden aus New York erfahren, scheint sich im Laine Kidnapping eine Sensation anzubahnen. Inzwischen stellte es sich heraus, daß die unbekannte Tote von Coney Island (Geisterbahnmord) niemand anders ist als die 33jährige Diana Milton aus Los Angeles. Diana Milton war Reklamechefin der Continental-Film-Corporation, bei der die Laine Sisters unter Vertrag standen. Der als pockennarbig bezeichnete Täter konnte bisher noch nicht ermittelt werden.
    Kraftlos ließ Jim Milton die Zeitung sinken. Müde stützte er den Kopf in die Arme.
    Eddie starrte, ihn ganz entgeistert an.
    »Was ist denn los, Jim? Kennst du die Frau etwa?«
    Jim nickte. »Es ist meine Schwester, Eddie«, sagte er leise.
    Eddie blieb der Bissen im Hals stecken. Unruhig packte er die Brote ein und musterte Jim verstohlen. Wenn das man gutgeht, dachte er. Unter diesen Umständen konnte er Jim doch gar nicht mehr ans Steuer lassen.
    Eddie drückte Jim seih Mitgefühl aus.
    Als Jim aufstand, arbeitete es in seinem Gesicht.
    »Los, Eddie, wir müssen weiter!«
    Er ging um den Wagen herum und stieg wieder auf das Trittbrett. Eddie kroch fluchend hinter das Steuer, und die Fahrt begann wieder. Nach einer Viertelstunde kam es zu einer Ablösung. Eddie wehrte sich mit Händen und Füßen, aber Jim sah ihn drohend an.
    ***
    Wir saßen in der Kantine.
    Inzwischen wußten wir, daß der pokkennarbige Mörder Diana Miltons Lefty Hammond hieß. Lt. Gresh hatte uns drei Männer geschickt. Es handelte sich um Joseph Stothart, den Besitzer der Geisterbahn, seinen Helfer Pete Dunning und den Eisverkäufer Leon Ames.

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