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0258 - Der Raub der Broadway-Königin

0258 - Der Raub der Broadway-Königin

Titel: 0258 - Der Raub der Broadway-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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sparte man etwa hundert Meilen ein.
    Für einen derart gefährlichen Transport würde man aber den kürzesten Weg wählen. So waren sie ziemlich sicher, die richtige Lage des Ziels erraten zu haben.
    Simmons schielte zu der Aktentasche, die er wieder mit größter Vorsicht abgesetzt hatte, enthielt sie doch eine Plastikbombe, mit der Miltons Transportwagen in die Luft gejagt werden sollte. Dazu benötigte man aber ein Flugzeug, denn nach Jims Erzählung war gar nicht anders heranzukommen.
    Simmons zwang sich zur Ruhe. Eiskalt faßte er seinen Plan und ging sofort an dessen Ausführung. Er nahm die Tasche vorsichtig auf und ging zu dem Piloten hinüber, der sich gerade aufgerichtet hatte.
    »Darf ich mir den Vogel wenigstens mal ansehen, Mr. Bondi?« fragte er. »Als FJieger werden Sie meinen Wunsch sicher verstehen.«
    Bondi lachte. »Klar, Mr. Miller!«
    Während er in den Sitz kletterte, ging Simmons um das Flugzeug herum. Er tat sehr neugierig, damit es auch echt wirkte. Dabei kam es ihm nur darauf an, sich so zu postieren, daß er die Maschine zwischen sich und der Bürobaracke hatte.
    In diesem Augenblick begann der Motor zu tuckern. Die Luftschraube rotierte und peitschte mit ihrem Luftzug das -Gras. Bondi kletterte lachend aus dem Sitz und trat zu Simmons.
    Simmons tastete nach seiner Pistole in der Schulterhalfter. Dann packte er den Griff und zog die Waffe unendlich langsam heraus. In diesem Augenblick sah ihn Bondi an. Ungläubiges Erstaunen lag in seinem Blick. Simmons drückte ab. Der Schuß ging in dem ohrenbetäubenden Lärm unter, den der Motor der Maschine verursachte. Bondi fiel wie vom Blitz getroffen zusammen. Er war auf das Gesicht gefallen. Simmons stemmte den Fuß gegen die Schulter des jungen Piloten und drehte ihn mit einem kräftigen Stoß herum. Ungerührt sah er auf das kleine Loch in der Nasenwurzel des Toten. Dann verstaute er die Waffe wieder in der Halfter und nahm die Tasche auf. Ohne einen weiteren Blick an sein Opfer zu verschwenden, kletterte er in den Sitz des Flugzeuges und schnallte sich an.
    Die Tasche schob er neben seinen rechten Fuß. Dann glitt sein Blick prüfend über die Armaturen. Erleichtert stellte er fest, daß der Sprittank voll war. Er betätigte zwei Hebel, und schon ging ein Rucken durch die Maschine. Langsam setzte sie sich in Bewegung, wurde schneller und schneller. Sie hob sich vom Boden und zog das etwa vierzig Yard lange Transparent hinter sich her. Der letzte Zipfel glitt über den am Boden liegenden Toten.
    ***
    Gellend zerschnitt die Sirene die Luft. Der rotlackierte Tankwagen kroch wie ein lahmer Käfer über die staubige Landstraße. Eddie Taylor saß am Steuer. Eddie blinzelte zur Uhr. Es war
    13.30 Uhr.
    »He, Eddie, anhalten! Ablösung«, vernahm er in diesem Augenblick Miltons Stimme.
    Taylor nahm das Gas weg und drückte das Bremspedal hinunter. Hundert Yard fraßen die Reifen noch auf, dann stand der Wagen. Jim Milton klemmte sich hinter das Steuer. Der Wagen setzte sich wieder in Bewegung.
    Ein neues, fremdes Geräusch war jetzt in der Luft. Es rührte von einem Reklameflugzeug her, das ein Spruchband hinter sich herzog. Dieses Flugzeug warb für Coddimores Gold Cream, die Garantie für ein gesundes Leben, aber der stählerne Vogel brachte den Tod.
    Auch die Besatzungen der beiden Hubschrauber sahen das fremde Flugzeug, das immer näherkam. Bevor sie sich schlüssig wurden, wie es es umleiten könnten, was es schon zwischen ihnen.
    ***
    Simmons öffnete die Aktentasche und hob die Plastikbombe heraus. Wie ein rohes Ei balancierte er sie über den Rand seines Sitzes. Jetzt war er fast über dem Tankwagen. Er ließ die Bombe fallen und riß gleichzeitig das Steuer nach rechts. Um Haaresbreite stieß er mit einem Hubschrauber zusammen. Aber das wurde ihm schon gar nicht mehr bewußt. Eine grelle, fünfzig Yard hohe Stichflamme, ein donnernder Knall, der ihn fast betäubte. Der ungeheure Luftduck schleuderte den Schwanz der Maschine herum und ließ sie seitlich abgleiten. Mit Mühe und Not konnte er sie abfangen. Als er auf das Armaturenbrett blickte, wurde er blaß. Der Zeiger der Kraftstoffuhr ging rapide zurück. Bei der Explosion des Tankwagens mußte der Sprittank zum Teufel gegangen sein. Er mußte runter.
    Der Einsitzer glitt über das Kornfeld. Weit hinten tauchte eine Farm auf. Satte, grüne Wiesen. Simmons drückte die Maschine nach unten. Anderthalb Minuten später rollte das Flugzeug auf der Wiese aus. Vom Farmhaus her näherte sich ein

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