0258 - Die Totenkopf-Brigade
bewegen können. Nun war es ihm gelungen, das rechte Bein zu heben. Es winkelte das Knie an und wirkte so, als wollte es aus der Wand steigen.
Der Schwarze Tod war erstarkt!
Eine Seele, ein Leben hatte er bereits bekommen und auch Kraft in sich eingesaugt. So wußten die Männer genau, zu was sie letzten Endes nützlich waren.
Wenn dieser furchtbare Dämon auch ihre Seelen an sich gerissen hatte, würde er immer weiter erstarken und so mächtig werden, wie er es sich wünschte.
Das waren ihre Gedanken. Niemand sprach sie aus, doch ihren bleichen Gesichtern war abzulesen, wie sie sich den Fortlauf der makabren Geschichte vorstellten.
Die Angst wurde größer.
Harry Gold konnte sich als erster nicht mehr beherrschen. Er öffnete seinen Mund, und der Laut, der zwischen seinen Lippen hervordrang, hatte schon nichts Menschliches mehr an sich. Es war ein Beweis namenloser Furcht.
»Wir… wir sind verloren!« flüsterte er entsetzt, wobei sich seine Gesichtszüge veränderten und regelrecht entgleisten. »Wir schaffen es nicht mehr. Die Geister, die wir riefen …«
»Sei ruhig!« zischte Ecclow.
»Nein, ich…«
»Halt dein Maul!« Ecclow schlug mit der geballten Faust zu. Sein Treffer schleuderte den Autohändler zurück. Er prallte gegen die Wand, aus seinem Mund drang ein Heulton, und er wollte sich wieder vorwerfen, als die Schwarze Magie eingriff und sich den nächsten holte.
Es war Jim Ecclow.
Er wurde nicht von derselben Falle verschluckt wie Glenn Kelly.
Ein anderer holte sich ihn. Es war der Schwarze Tod, aus dessen Maul dieser pechschwarze Nebel drang und Geschwindigkeit sowie Kraft bekam, kaum daß er das Skelett verlassen hatte. Er drehte sich gedankenschnell zu einer Spirale zusammen, die auch noch um ihre eigene Achse wirbelte und Kurs auf den entsetzten Jim Ecclow nahm.
Der starrte die Spirale an. Er blieb für einen Moment wie festgeleimt auf der Stelle stehen, auch Lionel Linton und Harry Gold taten nichts, um ihrem Freund zu helfen.
Der überwand seine Starre, wollte noch weg, kam einen halben Schritt weit, als es ihn erwischte.
Die Spirale aus magischem Nebel drehte sich wie eine Fessel um seinen Körper. Sie legte sich von oben nach unten, lähmte jede seiner Bewegungen, und so sehr er es auch versuchte, er kam nicht mehr frei. Auch seine Knie wurden umwickelt, und ein heftiger Ruck riß ihm plötzlich die Füße unter dem Boden weg.
Er schwebte und schrie!
Ecclows Schicksal erfüllte sich in den nächsten Sekunden. Er wußte genau, daß er seinem Tod nicht mehr entwischen konnte, und er wurde auf den Dämon mit unwiderstehlicher Gewalt zugezogen, der ihnen einmal so viel gegeben und auch alles bedeutet hatte.
An seinen entsetzten Freunden vorbei raste Ecclow auf die Wand zu, wo das Skelett schimmerte.
Und diese Wand wurde durchlässig.
Ein letzter Schrei noch, ein verzweifeltes Aufbäumen des Mannes, dann verschmolz sein Körper mit dem Knochengestell des schwarzen Skeletts zu einer Einheit.
Für den Zeitraum mehrerer Atemzüge geriet die Wand in wallende Bewegungen. Die beiden Männer hörten furchtbare Geräusche, die Umrisse des Skeletts verwischten in der schwarzen Wolke, zudem vermischten sie sich mit dem Körper des Mannes, und dann war von Jim Ecclow nichts mehr zu sehen.
Nur der Schwarze Tod war noch da!
Und er präsentierte sich als Sieger. Er hatte wieder eine Seele bekommen.
Inzwischen gelang es ihm, beide Arme und auch beide Beine zu bewegen. Nur sein Oberkörper steckte in der Wand. Um ihn zu lösen, waren die beiden übriggebliebenen Männer da.
Der Schwarze Tod genoß und liebte die Angst. Andere mußten Furcht haben, sie sollten zittern, wenn sie ihn sahen, sie mußten vor Grauen vergehen.
Dies alles bekam er bestätigt, wenn er sich seine letzten beiden Opfer anschaute, die wehrlos waren und nun ihren Preis für 20 Jahre Macht bezahlen würden.
Noch wußte keiner von ihnen, wer als nächster an die Reihe kommen würde, und auch das trug dazu bei, ihre Furcht ins Namenlose zu steigern…
***
Wir waren in eine magische Falle gelaufen!
Dies schoß mir in einer winzigen, kaum meßbaren Zeitspanne durch den Kopf, als ich in den unsichtbaren Fängen eines Dämons landete.
Dafür kam nur einer in Frage.
Der Spuk!
Wir hatten ihn gesehen, er hatte uns seine Macht anhand der Steine gezeigt. Jetzt wollte er sie an uns persönlich regelrecht austoben.
Zu Boden hatte er uns geworfen. Mir war auch nicht Sukos leiser Schrei entgangen, und auch ich fühlte mich
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