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0259 - Der unheimliche Roboter

Titel: 0259 - Der unheimliche Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vernichtet oder eingeschmolzen werden? Dieses violette Brodeln innerhalb des Ringes behagt mir nicht. Es ist nicht typisch für die Sonnentransmitter der MdI" Der Arkonide dachte eine Weile angestrengt nach. Unterdessen schoß die ASKAHA mit erschreckender Fahrt auf das Zentrum des Transmitters zu. Bald würde sie darin verschwinden - vielleicht für immer! „Das kann gar kein typischer Sonnentransmitter sein", brach Atlan das beklemmende Schweigen nach kurzem Nachdenken. „Wie auch immer das komplizierte Gebilde funktioniert, es wird nur in ganz bestimmten Situationen benötigt." Er lächelte. „Ich werde es deshalb Situationstransmitter nennen. Möglicherweise hat der Transmitter Jahrtausende lang stillgelegen. Die Raumschlacht lieferte ihm Arbeit - und er schaltete sich ein."
    „Achtung!" krachte eine Stimme aus dem Interkomlautsprecher. „Hier meldet sich O-Zentrale, Major Notami. Ich schalte eine Sektorvergrößerung der Transmitterumgebung zu Ihnen durch, Sir."
    Auf dem Beobachtungsschirm erschien das Abbild des Atrun-Systems. Allmählich engte sich der Blickwinkel ein, bis nur noch die Sonne und der Transmitter zu sehen waren.
    Deutlich erkannte der Arkonide vier orangerote, grell leuchtende Energiebahnen, die den roten Leuchtkreis und das Sonnenzentrum miteinander verbanden.
    Der Situationstransmitter bezog seine Energie von der Sonne Atrun.
    Atlan schloß die Augen. Als er sie öffnete, war sein Blick von solch unerbittlicher Härte, daß Cart Rudo erblaßte.
    „Nehmen Sie Fahrt auf, Oberst!" befahl der Lordadmiral. „Und folgen Sie der ASKAHA - ganz gleich, wohin sie uns führt!"
    Rudo erwiderte sekundenlang überhaupt nichts. Dann stieg flammende Röte in sein Gesicht.
    „Meinen Sie das im Ernst, Sir ...?" fragte er mit mühsam beherrschter Stimme.
    „Völlig! Und nun führen Sie meinen Befehl aus!"
    Da fuhr Cart Rudo aus der Haut - zum erstenmal, seit er Kommandant eines Solaren Flaggschiffes war.
    „Entschuldigen Sie, Sir, aber das ist doch Wahnsinn! Ich soll die CREST in dieses Höllentor steuern?
    Wir haben fast fünftausend Mann an Bord, Sir. Sie können die Leute doch nicht einfach opfern, um den Kontakt zur ASKAHA nicht abreißen zu lassen!"
    „An Bord der ASKAHA befindet sich der Großadministrator!"
    „Jawohl, Sir!" Der Kommandant knirschte" mit den Zähnen. „Mein Chef ist auf der ASKAHA. Aber wie kann ich ihn retten, wenn ich mein Schiff in diese teuflische Falle führe? Ich trage die Verantwortung für meine Bes atzung. Wollen Sie das bitte nicht vergessen, Sir!"
    „Über Ihre Disziplinlosigkeit unterhalten wir uns später", erklärte Atlan kühl, „Andererseits sehe ich ein, daß Sie in ehrlicher Sorge so handeln, Oberst. Darum sage ich Ihnen: Wenn wir der ASKAHA nicht sofort folgen, werden wir das Schiff nicht wiederfinden.
    Und nun handeln Sie. Das ist ein Befehl, Oberst Rudo!"
    Es war dem Epsaler nicht anzusehen, ob Atlans letztes Argument ihn überzeugt hatte oder ob er nur der strengen Disziplin an Bord terranischer Kampfschiffe folgte.
    Jedenfalls richtete er den Kurs der CREST III auf den Situationstransmitter aus. Danach beschleunigte er mit 650 Kilometern pro Sekundenquadrat, der maximalen Leistung des Ultragiganten.
    Die ASKAHA war seit zehn Minuten im Innern des Transmitters verschwunden, als die CREST III in den Linearraum ging und neun Sekunden später in den Normalraum zurückkehrte.
    Die wabernde Glut füllte den ganzen, 180 Grad umfassenden Frontbildschirm aus. Im Heckteil der Panoramagalerie aber schwebte ein von Schmelzkratern übersätes Kugelschiff der Tefroder.
     
    *
     
    Der gähnende Schlund eines feuerspeienden Ungeheuers hatte sich geöffnet und ihn verschlungen.
    Melbar Kasom dämmerte zwischen tiefer Bewußtlosigkeit und halbem Erwachen dahin. Er wußte nichts mehr von dem ungeheuren psychischen Schock, der ihn bei der Entmaterialisierung im Transmitter überfallen hatte. Nur im Unterbewußtsein glomm noch das Grauen und versuchte, den bewußten Teil des Geistes aufzurütteln.
    Manchmal schien es zu gelingen. Dann nahm der Ertruser schattenhafte Bewegung wahr. Einmal glühten zwei rote Punkte wie die Augen eines Monstrums und schienen ihn böse anzustarren. Doch dann wischte der Schleier der Ohnmacht alle Eindrücke weg - und erneut sank Kasoms Geist hinab in die Tiefen halbbewußten Dämmerzustandes.
    Endlich - eine Ewigkeit schien inzwischen vergangen zu sein - rissen die Schleier ganz auseinander.
    Melbar öffnete die Augen - und stieß einen

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