0259 - Der unheimliche Roboter
horizontalen Gang zum Ausflugschacht zurückgestoßen.
In der Kommandozentrale des Kreuzers schnallten sich die Männer und Tolot an. Perry Rhodans Gesicht wirkte angespannt; um den Mund lag ein entschlossener Zug. In den Augen aber glomm bereits die Ahnung, daß es nun zu Ende ging. Terminal schien tatsächlich die Endstation zu sein.
Gleich einem Pfropfen schoß die ASKAHA aus dem Ausflugschacht. Sie stieg kerzengerade tausend Meter in den Himmel der Robotwelt - und wurde von einem superstarken Traktorstrahl unsanft auf das pentagonförmige Landefeld zurückgerissen.
Rhodan hielt das Mikrophon des Interkoms dicht an den Mund. Er rief den Paddler Kalak.
Kalaks schwarzes Gesicht glänzte, als sei es mit Öl eingerieben worden. Das bewies besser als alles andere, wie hochgradig erregt selbst dieser sonst so beherrschte Kosmo-Ingenieur war.
„Überbrücken Sie die Reglerschaltungen zu den Triebwerken!" befahl der Großadministrator. „Nehmen Sie keine Rücksicht darauf, ob die Kraftwerke dabei überlastet werden. Wir müssen alles riskieren.
Verstehen Sie mich?"
„Verstanden, Sir!" erwiderte Kalak und schaltete ab. Leute seiner Art pflegten um Selbstverständlichkeiten kein überflüssiges Wort zu verlieren.
„Achtung, Ortung!" krachte es im Lautsprecher. „Vier Tausend-Meter-Schlachtschiffe der Tefroder nähern sich Terminal."
„Hölle!" entfuhr es Melbar Kasom. „Die werden es doch nicht auf uns abgesehen haben?" Hastig stopfte er den letzten Rest der Schlackwurst in sich hinein. Danach rülpste er und faltete die Hände vor dem Bauch. „Das war die Vorspeise!" röhrte er mit scheinbar wunschloser Zufriedenheit. „So ein kleines Würstlein regt den Appetit an!"
„Als Nachspeise empfehle ich den Planeten Terminal!" kreischte der Mausbiber entrüstet „Kasom, du Vielfraß kannst wohl nicht einmal jetzt Pietät üben!"
„Nein", gab Melbar überraschend offen zu.
„Überbrückung fertig!" gellte Kalaks Stimme aus dem Lautsprecher. „Wir starten!" rief Rhodan. Mit Wucht schlug er den stufenlosen Schubregler bis zum Anschlag vor.
Die Triebwerke der ASKAHA brüllten und hüllten die Umgebung des Schiffes in ein Meer aus Glut und wabernden Luftmassen.
„Muß idenn, muß idenn...", begann Gucky zu singen. Doch er jubelte zu früh.
Die Triebwerke verstummten, bevor sich der Kreuzer auch nur hundert Meter hatte erheben können.
Schwer krachte er auf den Metallplastikbelag des Landefeldes zurück. Mit schußähnlichem Knall zerbarst eine Landestütze. Die Trümmer fegten mit schrillem, singendem Jaulen davon.
Es gab einen zweiten heftigen Ruck, als sich starke Fesselfelder um das Schiff legten.
Melbar Kasom hatte seinen Galgenhumor abgestreift wie ein altes Hemd. Er warf dem Großadministrator einen ernsten, fragenden Blick zu.
Perry Rhodan antwortete durch ein Nicken und das Blitzen seiner Augen.
„Dauerfeuer auf Fesselprojektoren und eventuelle Angreifer!" brüllte der USO-Spezialist in den zur Feuerleitzentrale durchgeschalteten Interkom.
Die ASKAHA schwankte wie ein Segelschiff im Sturm, als die ersten Breitseiten aus den Mantelfeldern der Impuls- und Desintegratorgeschütze dröhnten.
Rings um den Kreuzer schlugen die sonnenhellen Energiebahnen ein. Metallplastik verdampfte, glutgefüllte, brodelnde Krater öffneten sich in der metallenen Oberfläche Terminals. Seen flüssiger Metallplastik bildeten sich und sandten ihre kochenden Ausläufer bis zu den Landestützen der ASKAHA.
Kasom schrie triumphierend auf, als sich der Kreuzer knirschend auf die Seite legte. Offensichtlich war es den Geschützbesatzungen gelungen, einen oder mehrere Fesselfeldprojektoren zu vernichten.
„Ein Glück, daß die Geschütze nicht von der Hauptkraftstation abhängen!" bemerkte Rhodan.
Der Paddler Kalak hatte, ihm nach dem mißglückten Start mitgeteilt, die Verteiler der Hauptkraftstation wären durch einen Befehlsimpuls kurzgeschlossen worden.
Die vier georteten tefrodischen Wachschiffe kreisten inzwischen rund hunderttausend Kilometer über dem Standort der ASKAHA. Allmählich kamen sie tiefer; bisher hatten sie allerdings noch keinen Schuß abgegeben.
Der Großadministrator vermutete, daß sie noch keinen Befehl dazu bekommen hatten. Wenn sie die ASKAHA vernichten wollten, würden sie dabei notwendigerweise auch einen Teil der Werftanlagen verwüsten. Mit ihrem unmittelbaren Eingreifen rechnete Perry darum nicht. Er mochte sich allerdings keinen Illusionen über die Dauer dieses Zustandes
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