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0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

Titel: 0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist denn?«
    »Seien Sie vorsichtig!«
    »Aber ich…«
    Der Wertiger war nicht erledigt. Die beiden Männer unterhielten sich noch, als der Körper vor ihnen in die Höhe schoß. Die Distanz betrug höchstens drei Meter. Sie konnten ihn genau erkennen und sahen auch, wie schnell er war.
    Bevor Kölzer und Mallmann sich auf ihn eingestellt hatten, huschte er schon zur Seite, tauchte weg und verschwand aus dem blendenden Lichtkreis der Scheinwerfer.
    Die übrigen Polizisten hatten noch keinen neuen Schießbefehl bekommen, sie hielten sich deshalb zurück. Zudem standen die beiden Kommissare in den Schußlinien, und so gelang es der Bestie, das Weite zu suchen.
    »Von wegen erledigt!« schrie Will Mallmann und startete ebenfalls.
    Kölzer ruderte mit seinen kurzen Armen. Ein Zeichen für die Scharfschützen, daß sie sich noch zurückhalten sollten. Danach griff er zum Sprechgerät und gab seine Anweisungen.
    »Den Ring enger ziehen«, sagte er mit einer Stimme, die vor Erregung zitterte. »Er darf uns nicht mehr entkommen.«
    »Verstanden!« quäkte es zurück.
    Inzwischen hatte sich Will Malimann an die Verfolgung gemacht. Er wußte, in welche Richtung die Bestie gelaufen war. Sie befanden sich auf einem Teil des Güterbahnhofs, der kaum benutzt wurde. Hier waren die Waggons abgestellt worden, die nur selten auf Tour gingen. Bei voller Auslastung der Frachtkapazitäten wurden sie geholt.
    Der Wertiger hatte die Richtung eingeschlagen, die ihn zu den Lagerhallen führte. Und dort wurde auch in der Nacht gearbeitet. Will Mallmann bekam es mit der Angst zu tun. Falls es der Bestie gelang, dieses Gebiet zu erreichen, dann konnte sie sich die Opfer aussuchen.
    Aus diesem Grund mußte es dem Kommissar gelingen, den Wertiger vorher zu stellen.
    Es ist nicht einfach, von Schwelle zu Schwelle zu springen. Kommissar Mallmann merkte es sehr bald, denn er stolperte oft genug. Zum Glück konnte er eine Bauchlandung verhindern.
    Hin und wieder passierte er Lampen. Sie gaben ein grelles Neonlicht ab.
    Es schimmerte bläulich.
    Einmal warf er einen Blick über die Schulter. Sein Kollege Kölzer folgte ihm mit wehendem Mantel.
    Und der Wertiger?
    Will sah ihn Wie ein Schatten huschte er durch die Dunkelheit. Er sprang geschickt über die Gleise hinweg und näherte sich immer mehr dem Teil des Bahnhofs, wo auch nachts gearbeitet wurde. Entdeckt worden, war er noch nicht. Die Männer dort hatten anderes zu tun. Sie mußten sich auf ihre Arbeit konzentrieren.
    Die Distanz wurde größer. Der Wertiger war zu schnell. Will Mallmann kam da nicht mit. Für einen sicheren Schuß war die Entfernung zwischen ihnen sowieso zu groß.
    Kölzers Leute waren auch keine große Hoffnung für ihn. Sie liefen zwar einen großen Kreis, um die Bestie in die Zange nehmen zu können, aber mit den Kugeln erreichten sie bei ihr nichts.
    Es war zum Heulen.
    Und dann hatte Will Glück.
    Es begann mit einem donnernden Geräusch. Verursacht von metallenen Rädern, die über Schienen rollten und zu mehreren Güterwagen gehörten. Sie wurden von einer Lok geschoben und waren schon ziemlich nahe herangekommen.
    Und zwar dort, wo sich auch der Wertiger aufhielt.
    Will Mallmann, der hinter ihm lief, glaubte, daß der Zug die Bestie packen würde. Er täuschte sich jedoch in der Entfernung, denn die Waggons rollten nicht auf dem Schienenstrang, den der Wertiger übersprang. Sie fuhren vor ihm vorbei.
    Jetzt mußte er warten — oder?
    Nein, er wartete nicht. Er tat das, was der Kommissar befürchtete. Ein paar Schritte lief er neben der langen Reihe her, dann stieß er sich ab, machte seinen Körper lang, und im nächsten Augenblick gelang es ihm, sich am Griff einer Waggontür festzuklammern.
    Ein toller Sprung, wie ihn ein Artist nicht hätte besser machen können.
    Aber der Bestie war es noch nicht gelungen, ihr en Körper in die Höhe zu bekommen. Er schleifte noch immer mit und schlug mit den Füßen auf den Boden.
    Bis sie die Beine anzog.
    Das konnte Will Mallmann noch sehen, denn er rannte jetzt neben dem fahrenden Zug her, obwohl er sich nicht viele Chancen gab, Schritt halten zu können.
    Der Wertiger hatte es noch immer nicht ganz geschafft. Ein paarmal rutschte er ab, pendelte in der Luft, schlug mal gegen den Wagen und wurde dann wieder weggetrieben.
    Der ehemalige Polizist war so in seine neue Aufgabe vertieft, daß er nicht auf die Umgebung achten konnte. Aus diesem Grund sah er auch nicht das Signal, das dicht neben dem Schienenpaar in die Höhe

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