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0259 - Messalinas Höllentrank

0259 - Messalinas Höllentrank

Titel: 0259 - Messalinas Höllentrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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spürte Professor Zamorra die Anstrengung der letzten Tage. Selbst seine zähen Kräfte waren die eines Menschen. Irgendwann waren sie aufgebraucht.
    Dieser Augenblick rückte näher.
    Die Lage Professor Zamorras war aussichtslos.
    ***
    »Mußt du denn immer der erste sein, wenn geprügelt wird!« murrte Carsten Möbius und hielt den Freund an der Tunika zurück. »Du weißt doch, daß Laufen gesundheitsschädlich ist. Ich komme nicht mehr mit. Und Sandra auch nicht!«
    »Reißt euch zusammen!« erwiderte Ullich. »In diesem Hexenkessel da vorne ist Professor Zamorra. Wir müssen zu ihm. Was sich auch immer da vorne abspielt - er ist sicher mitten drin. Vielleicht geht es um Minuten!«
    Der Junge war mit den Freunden den Soldaten vorangestürmt. Doch er hielt sich nicht damit auf, die Betrunkenen oder Flüchtenden festzunehmen. Das besorgten die Legionäre sicher gründlicher.
    Michael Ullich hatte die Macht des Dämonen Scaurus kennengelernt. Bei diesem Kampf mußte er an Zamorras Seite sein.
    »Wo, bitte, geht’s zur Front?« versuchte Sandra Jamis einen Scherz, als sich Ullich im Gewirr der Gassen zu orientieren versuchte.
    »Hier lang!« kommandierte er. »Zum Forum und zum Palatin. Ich bin sicher, daß Zamorra da ist!« Über umgestürzte Bänke hinwegspringend und am Boden liegende Betrunkene umlaufend, passierten die Freunde den Kapitolshügel mit dem Tarpejischen Felsen. Vor ihnen erhob sich die Säulenarkade des Saturntempels.
    Von den Stufen dieses Tempels konnte das ganze Forum Romanum überblickt werden.
    »Da unten wird gekämpft!« wies Sandra Jamis zur Rostra. »Da, diese große Gestalt… das ist Zamorra!«
    »Zu viele für unseren Freund!« bemerkte Ullich. »Laßt uns das Verhältnis etwas ausgleichen!« Ohne weitere Worte zu verlieren, rannte der blonde Junge los. Eine Verwünschung zwischen den Zähnen verbeißend, schloß sich Carsten Möbius an. Sandra Jamis folgte.
    Die drei Freunde verzichteten auf den Einsatz von Waffen. Mit gekonnten Judogriffen schafften sie dem keuchenden Professor Zamorra Luft. Bevor sich die zu Boden gegangenen Angreifer, angetrieben durch den Befehl des Scaurus, wieder erheben konnten, hob Carsten Möbius den Strahlschocker. Die während des Rittes von Ostia her wieder aufgeladenen Batterien lieferten genug Energie, die Männer kampfunfähig zu machen.
    Professor Zamorra blutete aus einer Unzahl bedeutungsloser Wunden.
    »Danke!« murmelte er schwach. »Ich danke euch vielmals.«
    Sandra Jamis fing das Schwert auf, das Zamorras Hand entglitt. Die beiden Freunde stützten den Parapsychologen, den nach der unmenschlichen Anstrengung ein Schwächeanfall überkam.
    »Messalina!« keuchte der Parapsychologe. »Der Dämon, der sie beherrscht - ich muß ihm das Handwerk legen!«
    »Wir helfen dir!« sagten die beiden Freunde wie aus einem Mund. Und Michael Ullich setzte hinzu: »Stütz dich auf mich. Die Kaiserin ist sicher in Richtung Palatin entflohen!«
    »Sie darf nicht entkommen… der Dämon darf nicht entkommen!« sagte Zamorra verbissen. »Sonst sind wir alle verloren. Wenn Scaurus die Macht des Asmodis anruft, kann er sicher die Wirkung des Höllentranks steigern. Vielleicht gelingt es dem Fürsten der Finsternis sogar, die Volltrunkenheit der Männer zu neutralisieren. Vereint und unter seinem Kommando können sie sicher erfolgreich Widerstand leisten. Auch gegen die Legionen des Kaisers. Wenn es Asmodis aber gelingt, hier die Geschichte zu ändern, haben wir kaum eine Chance, hier lebendig rauszukommen…«
    ***
    Scaurus wußte, daß er eine Schlacht verloren hatte. Aber eine verlorene Schlacht entscheidet noch keinen Krieg.
    Gewiß, er hatte nicht einkalkuliert, daß seine durch den Höllentrank Verbündeten im Augenblick des Kampfes betrunken waren.
    Andererseits würde ihn der Fürst der Finsternis nicht im Stich lassen. Noch dazu, wenn er im Falle des Sieges den gefürchteten Zamorra endgültig vernichten konnte.
    Doch während der Dämon die volle Regie über den Frauenkörper führte, sahen die fliehenden Senatoren und Ritter sowie die wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner planlos umherirrenden Prätorianer nur eine spärlich bekleidete Frauengestalt die breiten Treppen den Palatin emporhetzen.
    Niemand hinderte Messalina, als sie zu ihren Gemächern in dem Teil des Palastes rannte, den einst Kaiser Tiberius erbaute und wo sich ihre Gemächer befanden. Zwischen unzähligen Götterstatuen in ihrem Lararium befand sich auch eine kleine Statue eines Götzen mit

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