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0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod im Poker-Club
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Lügner.«
    Ich konzentrierte meine Aufmerksamkeit auf die Kreuzung. Um diese Zeit setzte der Verkehr bereits wieder ein, »Die 155. Straße West in Richtung Eight Avenue«, knurrte Wardman. Er starrte auf das Zifferblatt einer Normaluhr, die über einem Goldwarengeschäft hing.
    Der Mann konnte seine Aufregung kaum noch verbergen. Er fingerte an meinem Armaturenbrett herum, rutschte auf seinem Sitz hin und her, als säße er auf Nadeln.
    Ich bog in die 155. ein, beschleunigte wieder auf Tempo 60 und fragte:
    »Hast du vor, mit uns bis nach Chicago zu fahren oder ist das Ziel schon das Yankee-Stadion in der Bronx?«
    »Wenn es dir nicht paßt, fahr nach Hause!« brummte der Gangster.
    »Okay, liefern wir dich wieder im Käfig ab, wenn dir das lieber ist«, sagte ich, stieg auf die Bremse und lenkte den Schlitten hart an den Straßenrand, »Mach keine Umstände«, knurrte Wardman. »Wir sind gleich da.«
    Nur wenige Schritte vor dem Harlem Revier ließ Wardman in die Macombs Place einbiegen, eine Straße, die von der Eight Avenue zur Macombs Dam Bridge führt.
    »Stop«, sagte Wardman kurz und deutete auf ein fünfstöckiges Mietshaus älteren Datums, das stockdunkel war.
    »Meinst du das fünfstöckige Haus, das Blick auf den Harlem River hat?« fragte Phil.
    »Well.«
    Im Erdgeschoß waren die Rolläden heruntergelassen.
    »Das Haus mit den grünen Rolläden, die heruntergelassen sind?«
    »Yes. Nun steigt schon aus. Damit wir hinkommen, ehe der Croupier dicht macht.«
    Was ging in Wardman vor?
    »Gut, aber ich halte es nicht für ratsam, den Wagen hier vor dem Haus zu parken. Ich fahre ein Stück zurück. An der Ecke ist ein öffentlicher Parkplatz«, sagte ich.
    Wardman knurrte nur. Die Augen des Gangsters gingen unruhig hin und her.
    War der Mann rauschgiftsüchtig?
    »Wo wird gespielt?« fragte ich, als wir auf dem Parkplatz ankamen. »Im ersten oder zweiten Stock?«
    »Im ersten Stock und im Keller.«
    »Besitzt das Haus Hinterausgänge?« fragte Phil.
    »Ich habe immer nur den hinteren Ausgang benutzt«, knurrte Wardman.
    Ich zog den Schlüssel ab und tastete nach meiner 38er, die ich in den Taschen von Wardman wiedergefunden hatte, als wir ihn in Dolans Villa verhafteten. In der Zwischenzeit hatte ich meine Pistole neu geladen.
    Wir nahmen den Gangster in die Mitte und gingen die hundert Yard bis zum Spielclub. Eine kurze Treppe mit fünf Stufen führte zur Haustür.
    »Ich führe euch ein. Ihr wartet im großen Spielsaal einige Minuten. Dann stelle ich euch Mr. C. vor«, flüsterte Wardman und tippte auf einen winzigen Klingelknopf, der unter dem Schellenbrett angebracht war.
    Nervös trommelte er mit seiner linken Hand gegen sein Hosenbein. Nach wenigen Sekunden ertönte ein leises Summen. Wardman stieß die Tür auf und ging vor uns her. Der Hausbesitzer schien zu sparen, denn im Flur brannte nur eine einzige Birne, die an einer Schnur von der Decke baumelte.
    Die erste Tür auf der rechten Seite öffnete sich einen Spalt. Wardman trat ein, wir folgten ihm.
    Blitzschnell beugte sich Wardman vor und flüsterte einem elegant gekleideten Mister, der zufällig an der Tür zu stehen schien, einige Worte zu:
    Der Mann wandte uns sein scharf geschnittenes Gesicht mit den abstehenden, Ohren und einer überdimensionalen Hakennase zu.
    Im Vorraum befand sich nur eine Garderobe, die von einer dickbäuchigen Negerin bewacht wurde. Auf den Bügeln hingen teure Pelze.
    Wir konnten uns ein Bild davon machen, welche Gesellschaft uns erwartete.
    »Gehen Sie bitte hinein«, sagte der Portier.
    Ich bedankte mich und drückte dem Mann einen Dollar Trinkgeld in die Hand. Ich erwartete, daß er entrüstet den Dollar Trinkgeld zurückweisen würde. Aber er kassierte ihn, ohne zu protestieren.
    Der zweite Raum war wesentlich größer. An den Wanden standen eine Reihe von Glücksspielautomaten, vor denen junge Männer in Lederjacken hockten.
    »Gehen Sie bitte durch«, murmelte der Portier und führte uns in den Raum Nummer drei. Die Pracht blendete mich.
    Unter einem schweren Kristalleuchter, wie ich ihn in Dolans Villa gesehen hatte, stand ein grüner Tisch — ein Roulette. In den Sesseln rundum hockten Männer mit Pokergesichtern und Frauen, denen die Spielleidenschaft anzusehen war.
    »Wollen Sie nicht ihr Glück versuchen?« flüsterte die rauhe Stimme des Pförtners neben mir.
    »Thanks. Im Augenblick nicht«, wehrte ich ab.
    »Ich kann Ihnen nämlich die Jetons verkaufen«, fügte der Mann hinzu und holte eine Handvoll aus

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