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0259a - Der Tod im Poker-Club

0259a - Der Tod im Poker-Club

Titel: 0259a - Der Tod im Poker-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod im Poker-Club
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seiner Hosentasche.
    »Okay, im Bedarfsfall werden wir uns an Sie wenden«, versprach ich und schlenderte auf den Roulettetisch zu, der dicht umlagert war.
    Der Bankhalter war ein Mann mit einem Babygesicht und Spinnenfingern, die sich um den Schaber spannten. Mit rauher Fistelstimme forderte er auf, das Spiel zu machen. Blitzschnell schossen die Hände vor und ließen die Chips über den einzelnen Zahlenfeldern fallen.
    Ein Girl balancierte ein Tablett mit Sektgläsern an den Tisch. Aber keiner beachtete die Erfrischung.
    Ich verspürte plötzlich einen unbändigen Durst und räusperte mich. Das Girl setzte ein Lächeln auf und steuerte uns an.
    »Na, Baby. Wirst du deine Fuhre nicht los?« fragte Phil.
    »No, Sir. Bedienen Sie sich.«
    Phil griff zu und führte das Glas an die Lippen. Ich zögerte einen Augenblick. Dann probierte ich auch. Es war erstklassiger Sekt, tief gekühlt.
    »Haben Sie schon Ihr Spiel gemacht?« flötete die Kleine.
    »No, wir hoffen noch auf den großen Coup heute abend«, erwiderte ich. »Dafür haben wir gespart.«
    Das Girl hielt meine Worte für Flachs, lächelte und tänzelte weiter. Ich sah, wie sie die Tür zum Raum Nummer vier aufstieß und blitzschnell dahinter verschwand.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich einen Roulettetisch gesehen und einige Männer, die mir den Rücken zudrehten.
    »Wenn Wardman in den nächsten drei Minuten nicht aufkreuzt, werden wir ohne ihn den Laden hochgehen lassen«, flüsterte ich Phil zu.
    »Well, ich bin schon ganz scharf drauf«, murmelte Phil.
    Einige Gäste wurden auf uns aufmerksam. Wir schlenderten näher an den Roulettetisch heran und trennten uns.
    Phil baute sich in unmittelbarer Nähe des Bankhalters auf, hinter einer üppigen Blondine, die die Scheine in ihrer großen Handtasche verschwinden ließ.
    Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Zwei Minuten waren bereits verstrichen. Aber noch immer kam Wardman nicht.
    Wir konnten Wardman nicht zwingen, das Versteck auszuplaudem. Deshalb mußten wir auf seinen Vorschlag eingehen, wenn wir den Gangsterboß haben wollten.
    Wir gingen dabei natürlich ein erhebliches Risiko ein. Wardman konnte den Boß warnen und uns hochgehen lassen.
    Aber schließlich hatten wir uns vorgesehen!
    ***
    Ich sah heimlich auf meine Armbanduhr. Drei Minuten waren verstrichen, vier… fünf.
    Gerade als ich Phil einen Wink gab, das Spielkasino auch ohne die Unterstützung von Wardman auszuheben, flog die Tür auf. Auf der Schwelle stand der Gangster. Seine Haare klebten in der Stirn. Er schien eine kleine Auseinandersetzung hinter sich zu haben. Jedenfalls sah er so aus.
    »Darf ich bitten«, sagte Wardman. Seine Stimme klang leicht ironisch. Der Bursche stand mit seinem breiten Rücken in der Tür und verdeckte den Roulettetisch. Dann drehte sich Wardman nach hinten und sagte:
    »Hier bringe ich die neuen Kunden.« Am Tisch saßen fünf Männer. Drei drehten uns den Rücken zu. Es waren Kleiderschranktypen, die mit der Pistole besser umgehen konnten als mit Chips. Der fünfte war der Mann mit dem Totenkopf. Seine Glatze schimmerte wie kaltes, farbloses Wachs. Der Kerl richtete seine Augen auf den Spieltisch Mit seiner Knochenhand trommelte er auf der Tischplatte. Er war dabei, die Chips einzusammeln.
    Wir gingen in den Raum. Hinter uns schloß sich die Tür. Wardman stand in unserem Rücken.
    Die Atmosphäre war wie vor einem Gewitter. Ich hatte das Gefühl, daß es sich um ein abgekartetes Spiel handele, bei dem uns keine angenehmen Rollen zugedacht waren.
    Die drei Kleiderschränke drehten sich wie auf Kommando herum. In ihren Fäusten klebten Pistolen.
    Zwei richteten die Läufe genau auf meinen Kopf. Nummer drei und Nummer vier entschieden sich für Phil.
    »Na, wollt' ihr auch ein Spielchen machen?« spottete die Stimme des Totenkopfes.
    »Das Spiel ist aus, Carnelan«, sagte ich scharf. »Wir verhaften dich unter Mordverdacht und wegen verbotenen Glücksspiels.«
    »Eine gediegene Situation, muß ich schon sagen«, meckerte der Gangster. »Zwei G-men starren in vier Kanonen. Vorsichtshalber habe ich Wardman erst gar nicht bewaffnet, weil ich fürchte, daß er Dummheiten macht. Und ihr wollt mich verhaften?«
    Zwei Gorillas schoben den Stuhl zurück, auf dem sie hockten, und räkelten sich gemächlich in die Höhe.
    »Deine Späße nützen wenig«, konterte Phil. »Ich habe dich mit eigenen Augen gesehen, als du mit dem da«, Phil zeigte auf einen aufgedunsenen, schwammigen Kerl, »Roningers Laden

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