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026 - Bote des Grauens

026 - Bote des Grauens

Titel: 026 - Bote des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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Raubtiers.
    Die Gänge waren kahl. Sie führten immer tiefer in das seltsame Gebäude, erweiterten sich, bis sie schließlich in einer überdimensionalen Höhle endeten. Hier stieß der Bote Clay gewaltsam vorwärts, denn freiwillig hätte er sich nicht weiter begeben, so unheilvoll wirkte die Szenerie vor ihm. Flammensäulen hielten die feurige Decke, und diese Stützen wirkten sehr fragil mit ihren stetig sich zusammenziehenden und wieder ausdehnenden, hüpfenden, sich windenden und krümmenden Bewegungen, die diesem Ort ein ständig wechselndes, unsicheres Muster von Licht und Schatten verlieh.
    Der Boden war wie Treibsand, gelb und wogend, wo
    Fußabdrücke nur für Sekunden sichtbar blieben und sich Füße in fortwährender Gefahr befanden, verschluckt zu werden. Am entgegen gesetzten Ende, durch den beißenden Schleier nur nebelhaft erkennbar, erhob sich zwischen zwei feurigen Säulen ein Piedestal, einem Thron nicht unähnlich.
    „Du brauchst keine Angst zu haben“, sagte der Bote aufmunternd. „Man wird dich nicht auffressen.“
    Zögernd schritt Clay auf den Thron zu, sonderbarerweise ohne von der versengenden Hitze um ihn auch nur berührt zu werden. Aber seine Augen brannten und nahmen ihm die klare Sicht. Er war schon fast vor dem Thron angekommen, ehe er überhaupt erkannte, dass eine mächtige Gestalt darauf saß, die ihn amüsiert beobachtete und ein Szepter aus blankem Bein herumwirbelte.
    „Knie nieder“, flüsterte der Bote eindringlich.
    Clay betrachtete die Gestalt mit unverhohlener Neugier.
    „Knie nieder!“ drängte der Bote erneut.
    Clay ignorierte ihn.
    „Wo bin ich?“ fragte er furchtlos. „Und warum wurde ich hierher gebracht?“
    Die Gestalt auf dem Thron lachte. „Alter Junge, du bist dir offenbar nicht bewusst, dass du dich in meinem Reich befindest und mir die gebührende Ehrerbietung schuldest.“
    „Wer sind Sie?“
    „Oh, spielt das eine Rolle? Du hast auf die eine oder andere Weise schon von mir gehört. Vermutlich durch diejenigen, die nichts Besseres zu tun haben, als schreckliche Dinge über mich zu verbreiten und sie auch in meinem Namen zu verüben. Nennen wir mich Unheil, das ist etwas, was du verstehst. Und du, nehme ich an“, er studierte eine Pergamentrolle, „bist also Clayton McLean. Ja, stimmt. Clayton McLean, bis vor kurzem Leutnant, beziehungsweise Fliegerleutnant oder dergleichen in der Royal Canadian Air Force. Ah, hier habe ich es. ‚Leben über der Front gerettet.’ Richtig, ich kann mich wieder genau erinnern. Exakt. Wir haben dein Leben gerettet. Etwas ungewöhnlich für uns, aber wir haben es trotzdem getan. Sicher erinnerst du dich. Dein Fallschirm wollte sich nicht lösen, und mein Bote zog die Reißleine für dich. Kein guter Präzedenzfall, aber es musste getan werden.“
    „Sie retteten mein Leben?“ fragte Clay staunend. „Sagten Sie nicht gerade, dass Sie das Unheil verkörperten?“
    „Ach ja, ich kann mir vorstellen, dass dich das überrascht. Aber ich muss mich schließlich auch um meinen Vorteil kümmern, verstehst du? Nun, willst du mir nicht deine Dankbarkeit ausdrücken?“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu einen Grund habe“, murmelte Clay.
    „Komm schon, steig von deinem hohen Ross. Natürlich bist du mir dankbar. Leben mit einem Bein ist besser als tot zu sein, jedenfalls in der Mentalität der Menschen. Mach es mir nach. Sei zufrieden mit dem, was dir geblieben ist. Aber“, und wieder blickte er auf das Pergament, „ich habe so ein Gefühl, du wirst nie so recht zufrieden sein.“
    Clav betrachtete ihn mit offener Abneigung. Die Gestalt war in ein fließendes, scharlachrotes Gewand gehüllt, das man nicht gerade sauber nennen konnte. Ihr Gesicht war dunkel, unbestimmbar, umso mehr, als die Feuersäulen ständig wechselnd düsteres Licht und Schatten darauf warfen. Ein bald dumpfer, bald schriller Laut, der stetig durch die Hallen drang, ließ Clay schaudern.
    „Es ist so“, erklärte Unheil und hob den Kopf von der Rolle. „Nie zufrieden. Immer im Kampf mit dem Schicksal oder was er dafür hält, steht hier. Unwahrscheinlich von sich eingenommen.“
    „Ich habe noch immer mein Geschick selbst bestimmt“, rief Clay gereizt, „und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.“
    „Aber, aber! Das ist doch kein Grund, sich so aufzuregen. Ich sehe ja selbst ein, dass man von einem Mann, den man aus tiefem Schlaf gerissen hat, nicht gerade die rosigste Laune erwarten kann. Aber immerhin bin ich gewillt,

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