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026 - Das Totenhaus der Lady Florence

026 - Das Totenhaus der Lady Florence

Titel: 026 - Das Totenhaus der Lady Florence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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täuschte. Hinter den Kulissen arbeitete ein
gesondert eingesetzter Stab an der Aufklärung des Todes des Gelehrten weiter.
Ein Mann, der kerngesund gewesen war, konnte nicht plötzlich einen Herzschlag
bekommen! Dies und die Tatsache, dass sich Winston Yorkshere zu diesem
Zeitpunkt mit einem ungewöhnlichen Experiment beschäftigt hatte, veranlasste
den englischen Geheimdienst, die PSA in New York zu benachrichtigen. Die
unvergleichliche Computeranlage, gekrönt durch die beiden mit erreichbaren
Daten und Informationen gefütterten Hauptcomputer The clever Sofie und Big
Wilma , begann ihre Arbeit.
    Larry Brent alias X-RAY-3 und Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7, der
bärenstarke und trinkfeste Russe, wurden nach England geschickt.
    Die Informationen, die sie hatten, waren spärlich.
    So nahmen knapp fünf Wochen nach den Ereignissen in Bideford Larry und Iwan
ihre Arbeit auf. Sie wussten nichts von den Dingen, die sich nach dem Tod der
Lady Florence in der Kleinstadt nahe des Moors abgespielt hatten. Der Auftrag
für die beiden Freunde war klar umrissen: Sie sollten einen mutmaßlichen Mörder
ausfindig machen und feststellen, wie und auf welche Weise Winston Yorkshere
ums Leben gekommen war. Es gab da einiges Rätselhafte im Leben dieses Mannes,
das nicht leicht auf einen Nenner zu bringen war.
    Dass die Dinge in Bristol und Bideford in unmittelbarem Zusammenhang
standen, ahnten sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Es gab keinerlei Hinweise
darauf.
    Erst ein erstaunlicher Zufall sollte sie auf eine ungeheuerliche und
gefährliche Spur führen.
     
    ●
     
    Das begann damit, dass der Schriftsteller Richard Burling ein einsames Haus
mieten wollte. Zu diesem Zweck war er von London gekommen. Sein neuer Roman,
ein Psycho-Krimi, der in dem Gebiet von Cornwall, Devon und Dartmoor spielte,
war in den Grundzügen festgelegt. Burling war als Kriminalautor bekannt. Seine
Fernsehspiele lockten regelmäßig Millionen vor den Bildschirm. Wenn die BBC
einen Burling-Krimi brachte, dann war damit zu rechnen, dass die Straßen
Englands an diesem Abend wie leergefegt waren. Selbst die Kinos und die Gasthäuser
schlossen teilweise, weil doch nichts los war.
    Richard Burling hatte sich in der Landschaft schon ausgiebig umgesehen.
Seine Schilderungen sollten so viel Details wie nur möglich enthalten. Er war
sogar in dem berühmten Zuchthaus in Dartmoor gewesen, weil eine Szene in seinem
Roman dort spielte.
    Das Manuskript, an dem er im Moment arbeitete, sollte folgendes Thema zum
Inhalt haben: ein alter, einsamer Richter schreibt seine Memoiren. Er wohnt in
einem einsamen Landhaus am Rande des Moors. Vor dem geistigen Auge des Alten
tauchen die Gestalten auf, die sein Leben schicksalhaft bestimmten. Er sieht
die Menschen wieder, die durch seinen Urteilsspruch zum Tode verurteilt wurden.
Während dieser Zeit – die unmittelbar vor seinem Tode spielt – macht sein Gehirn
eine krankhafte Veränderung durch. Er identifiziert sich derart mit den
Menschen, dass er glaubt, wirklich derjenige zu sein, über den er gerade
schreibt. Er macht das Leben der fremden Persönlichkeiten durch, fühlt mit
ihnen, durchleidet ihre Sorgen, wird selbst zum Verbrecher. Die Morde in
Cornwall, Devon und Dartmoor beunruhigen die Bevölkerung. Man sucht den Täter
verzweifelt, findet ihn aber nicht. Seine Verbrechen geben den Kriminologen
Rätsel auf. Keine Tat gleicht der anderen, jedes Verbrechen scheint von einer
anderen Hand ausgeführt worden zu sein. Ein Zufall entscheidet über das
Schicksal des schizophrenen Richters.
    Um den Charakter seines Helden so lebensecht und real wie möglich gestalten
zu können, suchte Richard Burling selbst die Einsamkeit. Er musste sich mit
dieser lebensprallen Gestalt sehr intensiv beschäftigen, musste am eigenen Leib
die Einsamkeit und die Verlassenheit empfinden, um sie spürbar in seinen Worten
wiedergeben zu können.
    Es gab genügend Häuser in dieser dünnbesiedelten Landschaft, die vermietet
wurden, aber er suchte ein ganz bestimmtes. Es musste an der Küste liegen,
abseits von unwegsamem Gelände umgeben, von Moor und Sumpf. Ein Haus in
absoluter Einsamkeit. Hier gab es das noch.
    Er studierte die Tageszeitungen und ließ sich Anschriften von Maklern
geben. Und auf diese Weise geriet er an Mr. Raunsley, einen Makler in Plymouth,
der einige interessante Objekte anzubieten hatte. Er konnte Fotos vorzeigen,
zumal Richard Burling ganz bestimmte Vorstellungen hatte.
    »Das liegt zu weit von der Küste entfernt«, bemerkte

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