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026 - Das Totenhaus der Lady Florence

026 - Das Totenhaus der Lady Florence

Titel: 026 - Das Totenhaus der Lady Florence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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warf er den Kopf hoch und taumelte
zurück.
    »Winston?!« rief Reginald Dortson schreckerfüllt. Winston Yorkshere öffnete
die Lippen und wollte etwas sagen. Die Shag entfiel seinen zitternden Fingern.
Dann brach er zusammen.
    In diesem Moment hatte Reginald Dortson das Gefühl, dass jemand in seiner
unmittelbaren Nähe stand. Er spürte beinahe körperlich die Ausstrahlung eines
Menschen. Angst brach in ihm auf. Er wich vor dem Ungeheuerlichen, Unfassbaren,
Unsichtbaren zurück.
    Sekundenlang stand er wie erstarrt da und war unfähig, sich zu rühren.
    Dann klappte draußen die Tür.
    Wieder Stille.
    Ein Ruck ging durch Reginald Dortsons Körper. Er musste sich um Winston
kümmern!
    Er beugte sich herab. An dem Freund war keine äußere Verletzung erkennbar.
Doch Winston Yorkshere atmete nicht mehr! Herzschlag!
    Reginald Dortson eilte nach draußen. An der Tür verhielt er im Schritt.
    Was immer er jetzt auch anstellte, es konnte falsch sein.
    Warum war Winston getötet worden, warum nicht auch er?
    Da stimmte doch etwas nicht!
    Er schloss die Augen und zwang sich zur Ruhe. Er durfte jetzt nicht die
Nerven verlieren. Die Sache mit dem Unsichtbaren. Vielleicht hatte er sich
getäuscht. Eine Halluzination, eine Einbildung! Vielleicht war sein Freund
eines natürlichen Todes gestorben.
    Was lag also näher, als einfach zum Telefon zu eilen und die Polizei zu
verständigen?
    Aber seltsamerweise tat er das nicht.
    Reginald Dortson hatte Angst vor dem, was folgen könnte. Unangenehme
Fragen. Sie würden auch sein Zusammentreffen mit Yorkshere ins Rampenlicht
ziehen. Und das war gefährlich.
    Mit fahrigen Händen packte er die wichtigsten Papiere zusammen und stopfte
alles in seine schwarze Aktentasche.
    Dann nahm er ein sauberes Taschentuch aus seiner Hose, griff zum Telefon
und wählte die Notrufnummer. Er nannte nur die Adresse, bat darum, dass eine
Streife nach dem Rechten sehe, und verließ die Wohnung nach diesem Anruf.
    An der Straßenecke nahm er ein Taxi. Er gab sich ruhig und gelassen, obwohl
ein Vulkan in seinem Innern brodelte.
    Während der Fahrt zum Bahnhof warf er hin und wieder verstohlen einen Blick
auf den freien Sitz neben sich. Er bekam das Gefühl nicht los, dass ihn jemand
auf Schritt und Tritt beobachte. Während der Rückfahrt im Zug wurde er ständig
an den rätselhaften Vorfall erinnert. Am liebsten wäre er umgekehrt und hätte
sich jetzt an Ort und Stelle in der Wohnung seines Freundes Winston über den
Verlauf der polizeilichen Untersuchungsmaßnahmen informiert.
    Wie mochte es jetzt dort aussehen?
    Die Polizei hatte von einem Schlosser die Tür öffnen lassen, nachdem man
durch den anonymen Anruf annehmen konnte, dass hier ein Verbrechen geschehen
war.
    Man fand Yorkshere, wie telefonisch mitgeteilt, tot auf.
    Winston Yorkshere war in Bristol kein Unbekannter. Sein Tod würde Staub
aufwirbeln.
    Der sofort benachrichtigte Polizeiarzt schloss von vornherein Tod durch
äußere Einflüsse aus. Für ihn gab es keinen Zweifel: hier lag ein natürlicher
Todesfall vor. Und der Anrufer, wer immer es auch sein mochte, war durch Zufall
Zeuge geworden. Es gab einige Spuren, die darauf hinwiesen, dass dieser
Unbekannte fluchtartig die Wohnung verlassen hatte.
    Die Ermittlungen zur Person des Unbekannten liefen an.
    Die Nachricht vom Tode des in Bristol populären Gelehrten ging wie ein
Lauffeuer durch seinen Freundes- und Bekanntenkreis.
    Auf diese Weise erfuhr auch Dr. Martin Samuel davon.
    »Winston? Ein Herzschlag?« fragte er ungläubig. »Niemals! Er hat sich erst
vor zehn Tagen bei mir einer Generalinspektion unterzogen. Kerngesund! Das Herz
eines Dreißigjährigen hat er gehabt. Ich bin über seinen Gesundheitszustand
bestens informiert.«
    Seine Aussage gab der Polizei zu denken. Dr. Samuel war eine Kapazität auf
dem Gebiet der Herzerkrankungen. Wenn er etwas in Frage stellte, dann war es
besser, den Befund eines weiteren Sachverständigen einzuholen.
    Dr. Martin Samuel war bei der Obduktion dabei. Er konnte nicht gegen die
Diagnose angehen, sie war eindeutig richtig gestellt worden: Herzschlag. Und
doch war dieser plötzliche Herztod unverständlich.
     
    ●
     
    Tage vergingen, Wochen kamen ins Land. Die Frühlingsstürme fegten über die
Dächer und jagten die letzten Reste des roten und gelben Laubs durch die trübe
Luft. Der Nebel hüllte die nahegelegenen Moorgebiete ständig ein.
    Die Zweifel von Dr. Martin Samuel schienen nicht schwer genug gewesen zu
sein. Doch dieser Eindruck

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