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026 - Das Totenhaus der Lady Florence

026 - Das Totenhaus der Lady Florence

Titel: 026 - Das Totenhaus der Lady Florence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Tod des anderen zur Folge. Das Herz
setzte aus.«
    In das Bild, das sich Larry Brent von den Dingen gemacht hatte, fügte sich
ein weiteres Mosaiksteinchen passend ein.
    Auf diese Weise war also auch Winston Yorkshere umgekommen! Henderson hatte
es selbst noch gesagt.
    »Die Dinge sind schnell erzählt, wenn man erst einmal diese Zusammenhänge
kennt«, sagte Lady Florence mit leiser Stimme. Ihr Gesicht war blutrot, aber
sie ließ es nicht zu, dass man mit Wattebäuschen an ihre Haut kam. »Als der
Gärtner starb, sorgte Henderson dafür, dass alles für die angebliche Beerdigung
meines Mannes vorbereitet wurde. Offiziell hieß es, David Dodgenkeem sei
verstorben. In Wirklichkeit hielt Henderson ihn im Labor gefangen. Er musste
Tag und Nacht an der Vervollständigung seiner Erfindung arbeiten. Auch ich half
mit, ich war mit den Forschungen meines Mannes vertraut, ich war seine
langjährige Mitarbeiterin. Dann kam – vor einigen Wochen der Tag, wo David
starb. Henderson versuchte alles, um ihn am Leben zu erhalten. Doch David war
nicht mehr zu retten. Dr. Brunks Kunst versagte. Es blieb Henderson nichts
anderes übrig, als den Arzt einzuweihen. Er versprach ihm eine hohe Summe, wenn
er zu schweigen verstünde. Dr. Brunk ließ sich auf den Handel ein, ob zum
Schein oder in Wirklichkeit, weiß ich nicht. Schließlich konnte man David
Dodgenkeem nicht zum zweiten Mal begraben. Also hieß es, ich sei verstorben. Sofort
nach meiner Beerdigung «, sie sprach
das Wort sichtlich mit Widerwillen aus, »schaffte Henderson seinen Mitwisser
Dr. Brunk aus dem Weg. Der hatte jedoch den Anschein erweckt, als ob er auch
dem Pfarrer einen Tipp gegeben hätte. Offensichtlich misstraute er seinem
Kumpan, und er wollte eine Lebensversicherung in Gerwin Andrews haben. Doch
Henderson, der das herausgefunden hatte, scheute auch vor diesem Mord nicht
zurück.« Lady Florence schloss die Augen. »Ich arbeitete wie besessen an den
Dingen, die mein Mann unvollendet zurückgelassen hatte. Immer wieder benötigte
ich wichtige Unterlagen und musste wissenschaftliche Werke studieren. Zu diesem
Zweck ging Henderson oft in die Bibliothek, um mir die notwendigen Bücher zu
holen. Ich musste den Eindruck intensiver Arbeit erwecken, obwohl ich in
Wirklichkeit keinen Schritt weiterkam. Doch wenn er das spürte, schlug er mich.
Er schlug mich oft.«
    Ihr ganzer Körper zitterte, während sie erklärte, dass sie seit vielen
Monaten ihr eigenes Haus nicht mehr gesehen, sondern im Labor gelebt hatte.
Henderson sei ständiger, unsichtbarer Bewohner des Hauses gewesen. Seine
Anwaltspraxis in Plymouth habe schon die ganze Zeit über ein Vertreter geführt.
Diese Aussagen sollte Iwan Kunaritschew einige Tage später nur bestätigen
können.
    Lady Florence richtete sich auf. »Ich möchte noch einmal die Bibliothek
sehen«, sagte sie leise.
    »Bitte bleiben Sie liegen«, bat Larry. »Sie brauchen Ruhe, Lady Florence.«
    Die alte Dame bestand auf ihrem Willen. »Dies ist mein Haus, junger Mann.
Ich möchte die Dinge tun, die mir Freude bereiten, verstehen Sie? Ich bin
glücklich darüber, dass ich alles berichten konnte, so werden sicher einige
Dinge, die in der Öffentlichkeit Unruhe ausgelöst haben, doch noch geklärt
werden.«
    Sie erhob sich wankend. Man musste sie stützen. Während Walt Donan und
Raunsley Lady Florence in die Bibliothek geleiteten, suchten Larry Brent und
Richard Burling das Labor auf. Larry hatte darum gebeten, es sehen zu dürfen.
Sie stiegen durch die quadratische Bodenöffnung. In einem rötlich
ausgeleuchteten Raum sahen sie die zahlreichen Maschinen, den Arbeitstisch,
Geräte und Instrumente. Doch die beiden Männer kamen nicht mehr dazu, sich
intensiver mit den fremdartigen Dingen zu beschäftigen.
    Ein gellender Schrei hallte durch das Haus. Larry Brent und Richard Burling
stürzten sofort die Treppen hinauf. Der PSA-Agent sprang über Hendersons
Leiche.
    Brandgeruch lag in der Luft.
    Miriam sprang aus dem Wohnzimmer heraus.
    »Larry! Larry! Die Bibliothek!«
    Die Flammen schlugen an den Holzwänden empor und leckten an der getäfelten
Decke.
    »Wie ist das passiert?« brüllte Larry und näherte sich der Flammenwand,
doch Richard Burling riss ihn zurück.
    »Es ging alles so schnell, Mister Brent«, kam es stockend über Walt Donans
Lippen. »Sie wollte allein sein, wir respektierten ihren Wunsch. Dann hörten
wir auch schon das Feuer knistern und sahen die Flammen emporlodern.«
    Das alte, morsche Gebälk, das Holz, die Möbel

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