Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
026 - Ich jagte das rote Skelett

026 - Ich jagte das rote Skelett

Titel: 026 - Ich jagte das rote Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Müllkippe gehört. Danach hätte der Keller zwar nicht freundlicher ausgesehen, aber man hätte sich hier unten besser bewegen können.
    »Arma!« rief ich.
    Sie reagierte nicht. Natürlich nicht. Sie wollte, daß ich glaubte, sie wäre nicht hier. Sie konnte nicht wissen, daß Yuums Auge sie gesehen hatte. Ein kühler Lufthauch streifte mich. Er wehte mir von jenem Fenster entgegen, das Arma aufgebrochen hatte.
    »Arma, hier ist Tony Ballard!«
    Asmodis hätte ich sein müssen, dann wäre sie aus ihrem Versteck gekommen. So aber blieb sie weiter verborgen.
    »Ich weiß, daß du hier bist! Zeige dich!« verlangte ich, aber die Zauberin tat mir nicht den Gefallen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als sie zu suchen.
    Vorsichtig schlich ich durch den Keller. Ich öffnete jeden Schrank, guckte in jede Nische, blickte hinter jeden Pfeiler. Nichts. Aber ich wußte, daß ich im richtigen Keller war, deshalb blieb ich zuversichtlich, das rote Skelett aufstöbern zu können.
    Mein Rundgang näherte sich dem Ende. Von Sekunde zu Sekunde verringerten sich die Möglichkeiten, sich hier unten zu verstecken. Schließlich blieb nur noch eine düstere Nische übrig.
    Ich hatte die Zauberin bis jetzt so gewissenhaft gesucht, daß sie sich nur noch in dieser tiefen Ziegelnische befinden konnte. Alle anderen Möglichkeiten konnte ich getrost vergessen.
    Ich konzentrierte mich auf die Nische, hob langsam meinen Revolver, hielt die Waffe im Beidhandanschlag und knurrte: »Okay, Arma. Das Spiel ist aus. Ich kenne dein Versteck nun. Ich stehe davor. Komm heraus!«
    Was dachte sie? Daß ich meinen Revolver einstecken und den Keller einfach wieder verlassen würde, wenn sie auch auf diese Aufforderung nicht reagierte?
    Da hast du dich aber gewaltig geschnitten! blaffte ich im Geist.
    Wenn sie ihr Versteck nicht verlassen wollte, war’s mir auch recht. Ich würde sie so oder so erledigen. Blitzschnell spannte ich die Muskeln. Mit einem kraftvollen Sprung katapultierte ich mich genau vor die Öffnung der Nische. Ich brauchte nur noch etwas Rotes leuchten zu sehen, dann würde ich den Stecher durchziehen.
    Doch die verdammte Nische war leer.
    Das verdammte Skelett befand sich im ganzen Keller nicht!
    Ich kann nicht beschreiben, wie enttäuscht ich in diesem Augenblick war.
    ***
    Ernestine Gould und Tamara Bromfield hatten kurz hereingesehen und sich sehr darüber gefreut, daß Lilly Boyd »nach Hause« zurückgekehrt war.
    »Hat die Alte ihren Fehler schließlich doch noch eingesehen?«
    fragte Ernestine.
    »Wieso kamst du zurück?« wollte Tamara wissen. »Und wieso in Begleitung dieses gutaussehenden Mannes?«
    »Dieser Mann hat mir das Leben gerettet«, sagte Lilly.
    »Ist nicht wahr!« entfuhr es Ernestine.
    »Er ist Privatdetektiv. Sein Name ist Tony Ballard. Ich… ich wurde in eine Falle gelockt. Von einem … einem … Bitte lacht mich nicht aus, es ist die Wahrheit! Ein rot glühendes Skelett wollte mich umbringen. Meine Haare wollte diese verfluchte Knochenbestie haben. Tony Ballard verhinderte es zum Glück.« Lilly berichtete die gruseligen Einzelheiten.
    Ernestine und Tamara wechselten ratlose Blicke. Konnte so eine Geschichte denn wahr sein? Andererseits aber: Konnte Lilly Boyd eine so entsetzliche Geschichte erfunden haben?
    »Miß Timson hat sich bei mir entschuldigt«, erzählte Lilly abschließend. »Ich kann hier wohnen bleiben, solange ich will.«
    »Das gibt’s nicht«, sagte Tamara Bromfield. »Es geschehen noch Zeichen und Wunder auf dieser Welt. Daß die alte Lady mal zurücksteckt, hätte ich nicht für möglich gehalten. Es fiel ihr bestimmt sehr schwer.«
    »Einsicht ist der erste Weg zur Besserung«, sagte Ernestine Gould. »Vielleicht wird Miß Elissa Timson nun auf ihre alten Tage noch vernünftig.«
    »Ich würde diesbezüglich nicht zuviel erwarten«, meinte Tamara.
    Sie umarmte Lilly Boyd. »Es ist jedenfalls schön, dich wieder hier zu haben. Du wirst doch bleiben, oder?«
    »Ja«, sagte Lilly. »Euretwegen.«
    »Großartig«, sagte Tamara.
    Ernestine schüttelte besorgt den Kopf. »Ich kann es immer noch nicht fassen. Ein glühendes Skelett. Wenn ich denke, es könnte in diesem Hotel auftauchen… Also ich würde glatt durchdrehen. Daß du vor Schreck nicht den Verstand verloren hast, Lilly, ist für mich unbegreiflich.«
    Lilly Boyd lächelte matt. »Ich war nahe daran«, gab sie ehrlich zu.
    »Wenn Tony Ballard mir nicht zu Hilfe gekommen wäre…«
    »Großer Gott, sprich nicht weiter«, sagte Tamara

Weitere Kostenlose Bücher